Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wurmkur
Hallo Ihrs!
Die Neverending Story! Wie, wann und wie oft wird entwurmt? Fragt man fünf Tierärzte, bekommt man fünf verschiedene Versionen. Ebenso verhält es sich mit Tabellen aus Fachliteratur oder dem Internet.
Und fragt man die Hersteller, sollte man gar alle 6 Wochen eine Paste verabreichen.
Wie handhabt Ihr das? Und woran haltet ihr euch?
Dann schreibe ich doch mal meine Version:
Bis letztes Jahr habe ich mich an die immer wieder aktualisierte Tabelle des Cosmos Reiterkalender oder ähnlichen Medien gehalten. Lief auch gut soweit.Das waren dann 4 Kuren Im Jahr.
Nun hatte dieses Jahr mein Pferd wieder gesundheitliche Probleme. Festgestellt wurde ein ziemlich träger Stoffwechsel, weil der Körper "überfordert" war. Zu viel Energie wurde gebraucht für Fellwechsel, Reiten, Frühjarsgefühle(Hormonproduktion schießt in die höhe) und so weiter.
Über den Tierarzt hat mich vor einiger Zeit eine Kotanalyse richtig viel Geld gekostet.
Aber: Ich habe ein Labor kontaktiert und dieses Labor nimmt die Proben auch direkt von den Besitzern an. Der Anforserungsschein konnte im www downgeloadet und ausgedruckt werden, ausgefüllt und mit der Probe gings per Post ans Labor. Der Preis: nicht ganz 15 €- Da ist so manche Wurmpaste teurer.
Ein Restrisiko bleibt aber und sollte bedacht werden. Die Eier, Larven und Lebensformen der Parasiten werden nicht gleichmäßig ausgeschieden. Manchmal ist eine Kotprobe sauber, obwohl ein Befall des Tieres vorliegt. Minimieren kann man das Risiko, indem man von verschiedenen Stellen jeweils etwas Kot nimmt. Eine Garantie gibt es aber nicht!
Ich finde diese Lösung gut und bei den geringen Kosten kann man diese Untersuchung mehrmals im jahr durchführen. Denn die Wurmpasten sind starke Medikamente. Für den Körper sind sie Gift, das er ausfiltern und ausscheiden muss. Genau wie jedes andere Medikament von den Organen als Gift erkannt wird. Also ist eine blind verabreichte Wurmkur zunächst mal eine starke Belastung für den Organismus. Wenn nicht ötig, finde ich es gut, die Anzahl mal zu reduzieren. Unbedingt bleiben sollte die Dezember-Kur, Kombi gegen Bandwurm und Dasseln!Ein Bandwurmbefall bei Pferden kann so gut wie nie im Kot nachgewiesen werden! Aber die Untersuchung von Schlachtpferden zeigte einen Befall von bis zu 70% der untersuchten Tiere!
Der Befund liegt mir noch nicht vor, sollte aber heute oder morgen per Post eintreffen.
Wenn man es genau nimmt, müsste man eigentlich für jede Art Untermieter eine eigene Wurmkur anwenden. So etwas wie die Breitbandkur gibt es so gesehen nicht.
In der Regel entwurmen wir 2 Mal jährlich.
Bei entsprechender Sauberkeit und der zugegebenermassen etwas aufwändigen Abmisterei auf der Koppel, ist das in unserem Fall ausreichend.
Etwas anders verhält es sich bei unserem Fohlen. Dort ist die Prozedur etwas häufiger angesagt. Die Kleinen sind auch ausgesprochene Saubären, äpfeln wo es gerade passt und graben anschließend noch alles um.
Da die Gruppe aus verschiedenen Ställen kam, dauerte es eine Weile bis alle wurmfrei waren.
Ich entwurme meine Pferde nur 1x im Dez.-Jän. gegen Dasselfliegen, große Sauberkeit vorausgesetzt.
Spuhlwürmer würde man mit freiem Auge im Kot sehen, Bandwürmer (wie Hutzi schon schrieb) sind schwer nachweisbar, aber zumeist durch Abmagerung recht gut zu erkennen.
Nur wenn mir etwas sonderbar vorkommt, entwurme ich gezielt nach einer Kotprobenanalyse. Nur so kann ich m.E. optimal reagieren, ohne mein Tier unnötig zu belasten.
LG gerald
Hallo!
Ja, bei Fohlen ist das natürlich noch einmal gsondert zu betrachten.
gerald, ich bin froh, dass du das sagst: Ich selbst bin mittlerweile auch der meinung, lieber öfter mal eine Kotprobe analysieren lassen, als Blind reinknallen.
Da wir mal etwas gebranntmarkt wurden, sind wir, was Würmer anbelangt, vorsichtig geworden. Wir entwurmen 4x im Jahr, mit wechselnden Wirkstoffen, 1x im Jahr auch gegen Bandwürmer. Ansonsten sind 2 dieser Wurmkuren vom Wirkstoff her ehr schwach ausgelegt. Nebenwirkungen (zum Glück) bis jetzt noch keine.
Frage an alle, hat irgend jemand schon mal Erfahrungen gemacht mit VermX von Epona?
Dabei handelt es sich um eine Wurmkur auf Kräuterbasis. Hier mal der link:
http://www.epona-horsefeed.de/index.php?mid=1211
Hatte gerade meinen Tierarzt im Haus, zum Impfen, und da habe ich ihn gleich wegen Bandwurm-Entwurmung gefragt. Er meint, daß der Bandwurm nur über eine Blutprobe wirklich sicher diagnostiziert werden kann. Mit Kotproben kann man ihn leicht übersehen.
Er empfiehlt, nur bei Anzeichen (Abmagerung, Energieverlust,...) diese Blutuntersuchung, da sie recht teuer ist. Von einer regelmäßigen Bandwurmkur sollte man Abstand nehmen, denn sie belastet das Pferd sehr.
LG gerald
cooksonia
11.08.2010, 15:28
Hallo Leute,
wo bezieht ihr eure Wurmkuren denn her?
Ich habe meine sonst immer von meinem Lieblingsztierarzt bekommen, der nun leider plötzlich verstorben ist.
Meine Alternative ist eine relativ große Tierarztpraxis und Pferdeklinik hier in der Nähe, aber ich habe das Gefühl, dass die Wurmkuren dort recht teuer sind...
Habt ihr schon mal Wurmkuren im Internet gekauft?
Zum Beispiel hier:
Homeovet online-shop / Schutzmittel pferde / Wurmkuren (http://www.homeovet.eu/schutzmittel_pferde/wurmkuren/)
Grüße
Sonja
Hi,
wir beziehen unsere Wurmkuren von der Reitanlage bei der meine Frau die Halle benutzt. Die holen im Jahr für alle Pferde im Stall die Wurmkuren und haben einen guten Mengenrabatt den sie auch an die Pferdebesitzer weitergeben.
Gruß Ben
Achtung Sonja, das ist in D nicht legal.
WKs sind Verschreibungspflichtige Medikamente, die entweder durche in Rezept in der APo oder eben durch einen TA ausgegeben werden dürfen.
Die Firmen, die die WKs versenden, sind idR ausländische Firmen, bei denen die Gesetzgebung dazu evtl. anders ist.
Wenn Du erwischt wird, wird das als Straftat geahndet.
Und:
Die Zusammensetzung der WKs ist bei Originalpräperaten zwar mit denen in D identisch, aber Vorsicht: Auch dort tummeln sich viele Imitate, bei denen dann die Wirkstoffe fehlen oder stark vermindet sind! Bei Medikamenten aus dem Ausland, welche per Post nach D versendet werden (auch wenns "bloß" NL ist), ist hier generell Vorsicht geboten!
Hier zu sparen ist vielelicht nicht unbedingt sinnvoll, lieber ein paar Euro mehr und gut is! Sooooo viele WKs brauchst du ja wahrscheinlich auch nicht im Jahr... ;)
Grüßles!
cooksonia
13.08.2010, 13:50
Oooops... das wusste ich nicht, dass es sogar illegal ist! :eek:
Dann lass' ich da mal geschmeidig die Finger von!
Hatte es neulich von einer entfernten Bekannten gehört, dass sie sich die WKen im Internet bestellt und die war da so begeistert von (sie findet die Pferdeklinik auch sehr teuer).
Aber wenn das so ist, dann werd' ich mich lieber noch mal umgucken, wo ich hier einen anderen Tierarzt finde... auf die Dauer läppert sich das schon zusammen bei mehreren Pferden...
Danke für den Hinweis!
greetz
Sonja
Mitte August haben wir unsere Pferde gegen Strongyliden behandelt. C.a. zwei Wochen danach zeigte eines der Pferde am Stall plötzlich Krankheitssymptome. Da ich live dabei war, hier ein Bericht. Vielleicht für den einen oder anderen interessant.
Bei der Abendlichen Fütterung zeigte das Pferd große Unruhe und brachte die ganze Herde in Aufruhr. Wollte nicht richtig fressen, lief herum.
Schnell fiel uns auf, dass der Wallach schwitzte. Also brachten wir ihn in den Stall.
1. Der Gesamtzustand des Pferdes allgemein:
ein 16jähriger WB-Wallach großen Kalibers. Er ist gut bis sehr gut genährt. Nicht abgemagert. Kein stumpfes Fell, bis zu jenem Abend normal aktiv und leistungsbereit. Nicht mäkelig mit dem Futter,frisst sehr gut Kraft-und auch Rauhfutter. Eher robust, keine Kolikneigung.Man könnte meinen, rundum gesund!
2. Die Symptome:
Im Stall maßen wir als erstes Temperatur: 39,5 Grad, also Fieber
Atmung flach mit einer Frequenz von 40! Nüstern gebläht.
Das Pferd stand verkrampft am Anbindeplatz mit angezogenem Bauch.
Darmgeräusche links selbst mit Stetoskop nicht hörbar.
Darmgeräusche rechts sehr laut und heftig. Nicht peristaltisch sondern fortwährend stark!
Auf dem gesamten Körper waren Quaddeln zu sehen, ähnlich Mückenstichen.
Puls haben wir glatt vergessen zu messen, da wir jetzt sofort die Besitzerin benachrichtigten.
3. TA-Untersuchung
Wir übergaben der Tierärztin alle Daten, die wir hatten und sie führte eine gründliche Untersuchung durch. Trotz auffäligem Befund beim Abhören des Darms, keine typische Kolok. Trotz Temperatur aber auch kein typischer Infekt.
Symptomatisch wie eine leichte bis mittlere Vergiftung oder ein anaphylaktischer Effekt.
Sie führte eine Erstbehandlung durch, verordnete zusätzlich 3Mal täglich Colosan und meldete sich zu einer weiteren Untersuchung am nächsten Tag an. Das Pferd durfte nicht fressen!
Am nächsten Tag ging es dem Pferd merklich besser. Der Verdacht der Tierärztin: Eine Autoimunreaktion, hervorgerufen durch Bandwurmbefall.(Anmerkung: Der Wallach wurde im Winter gegen Bandwurm routinemäßig behandelt)
Drei Tage in Folge wurden Kotproben gesammelt und der Verdacht bestätigte sich: Neben geringem Strongylidenbefall wurde eindeutig ein Bandwurmbefall festgestellt. Übertragungsweg Nummer 1: Moosmilben.
Nun haben wir alle Pferde gegen Bandwürmer behandelt und hoffen, dass, in Verbindung mit dem Umkoppeln, das schlimmste überstanden ist.
Dazu ist noch zu sagen, dass eine unserer Koppeln bereits vom Vorpächter genutzt wurde und der diese gar nicht gepflegt hat. Es war wohl ein Fehler, diese eher karke Weide zum Anweiden zu nutzen. Am ehesten kam der Parasit über Bodenbedeckendes Umkraut und die darin beheimateten Milben ins Pferd/in die Pferde....
Diese Koppel muss rund um saniert werden. Vorher wird sie nicht mehr genutzt. Die anderen Koppeln wurden von Anfang an sauber gehalten. Wurmfrei gibt es nicht, das weiß ich. Aber man kann ja versuchen, es im Zaum zu halten.
Hi Hutzi,
Danke für den ausführlichen Bericht. Bei uns wird 1x jährlich gegen Bandwurm entwurmt. Wir entwurmen 4x pro jahr, jedesmal ein anderer Wirkstoff.
Die Koppeln werden alle 2 Jahre mit Kalkstickstoff gedüngt, ist zwar schweineteuer aber hält diverses Unkraut zurück und hilft gegen Wurm- und Grasmilbenverbreitung.
Gruß Ben
Tja, wir haben auch 4 mal jährlich entwurmt, weil im Stall so üblich. Dennoch war der Befall da... Aber die Koppelpflege ist eben auch sehr wichtig, da stimme ich dir voll zu! Was unsere Vorgänger versäumt haben, müssen wir jetzt eben ausbaden.
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