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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Konditionstraining


gerald
27.03.2009, 18:19
Grüß Euch!

Wie trainiert ihr eure Pferde auf?

Meine 15 jährige Norikerstute hält ihre Kondition recht gut, da ich wöchentlich min. 40 km reite oder seltener fahre.

Die neue Norikerstute meiner Frau ist allerdings noch nicht so gut drauf, da werden wir uns ein passendes Program überlegen.

Ich halte recht viel von langen, zügigen Schrittrunden, mit steilen Wegen. Bergauf stärkt die Hinterhand und bergab übt die Balance. Dabei achte ich auf die Atemzüge. Sie sollten nicht mehr als 3x so viel wie in Ruhe sein und nach 10 min. Pause sollten sie wieder normal sein.

LG gerald

wotan
27.03.2009, 20:13
hallo gerald,ne gute frage, echt .grad beim wanderreiten orientiere ich mich sehr an die pat werte,ausm distanzsport genauer bekannt;)puls atmung temperatur sind immer im auge zu beahlten, so zumindest die theorie..
wir machen es folgendermaßen: das ganze jahr gibt es schrittarbeit,bergauf bergab,geritten und gefahren,während dem fellwechsel achte ich entsprechend aud die grundkondition das pferd ned zu überlzulasten..wenn der atem vermehrt am berg geht sollte dieser wie du sagst nach 10-15 min wieder im normalen bereich sein,wenn ned,wars zuviel..sprich eine stufe zurück.ansonsten trainieren wir die pferde über die berg und talarbeit,kombiniert mit stangentreten im wald,bachdurchquerungen usw.auch mal rückwärtsrichtung am berghang usw. stärkt auch die muskulatur und ist eigentlich überall durchführbar.die pferde unbedingt trocken und mit ruhepuls nach hause bringen, das ist das wichtigste sie sollten so frisch wieder ankommen wie man gestartet ist,dann hat man mit bedacht und verstand das pferd gearbeitet..ist nur ne kleine idee oder anregung,bei uns hats sich bewährt..gutes gelingen;)liebe grüßle stephi

hutzi
27.03.2009, 20:56
Nachdem ich auf distanzritten starte, ist Konditionstraining unser tägliches Brot. Theoretisch ist Intervalltraining am effektivsten, aber da muss man sich sehr gut auskennen und sich in die Materie gewissenhaft einarbeiten.
Für uns heißt es in erster Linie: Kilometer schrubben. Bergauf und bergab gehts bei uns im Gelände häufiger, auf der Ebene reite ich in fleißigem Trab (zw. 13 und 16km/h), und wenn mein Pferd mag, darf er zwischendurch streckenweise locker galoppieren, um seine Muskeln zu lockern. Ist das Training fortgeschritten, dann wird das Tempo im Trab höher.
Um die Verfassung im Auge zu behalten, richte ich mich nach der Regenerationszeit in Bezug auf den Puls. Angelehnt an distanzritte, sollte dies folgendermaßen aussehen:
Direkt aus dem Laufen 72 Puls binnen 10 Min, und wenn man anhält und absteigt 64 Puls binnen 20 min.
Die Muskulatur, Besonders der Hinterhand darf nicht verhärtet oder verspannt sein, Schleimhäute rosig, und der Hautfaltentest gibt aufschluss über evtl. Gefahr der Dehydrierung.
Nicht zuletzt sollte man auf das Pferd achten. Geht es freudig voran, oder mag es nicht mehr? Stoplert es vielleicht sogar häufig? Dann solte man unbedingt Pause machen und danach gemächlich weiter machen.
Allerdings muss man aufpassen: Es gibt Pferde, so wie meines,die sich selbst zu viel zumuten würden, wenn man sie so laufen lassen würde, wie sie es möchten. Dann ist natürlich Vorsicht geboten und der Vorwärtsdrang des Pferdes kein kriterium für dessen Fitness!
Zu berücksichtigen ist auch, wie warm es ist, ob es regnet (Achtung! Muskelverspannungen), oder ob die Pferde erst vor kurzem gefressen haben.
Zuletzt gibt es natürlich auch UNterschiede bei den Pferden. Manche sind von natur aus sportlicher und bauen schneller Kondition und Muskeln auf als andere.

gerald
28.03.2009, 07:24
Ich hatte ja früher, vor dem Kaltblüter, auch Warm- und 1x einen Vollblüter.
Dabei fiel mir auf, daß die Kalten deutlich länger brauchen um gute Kondi aufzubauen, sie aber dann wesentlich besser und länger "halten".

Bei allen Pferdetypen habe ich festgestellt, daß sie, wenn sie sehr viel im Schritt trainiert werden, eine wesentlich bessere mehrtages Kondition haben. D.h., daß sie auch an aufeinander folgenden Tagen noch sehr gut drauf sind.

Eine sehr gute Freundin ist österreichische Distanzmeisterin und trainiert natürlich entsprechend. Auch sie bestätigt, daß ihre 3 Distanzpferde an Folgetagen einen deutlichen Leistungseinbruch haben.
Da sie auch gerne Wanderritte unternimmt, trainiert sie nun schon seit einigen Jahren EIN Pferd ebenfalls viel im Schritt und kann auch da einen Unterschied zu ihren Distanzpferden feststellen.


Was ich noch bei meinem Auftrainieren hinzufügen möchte ist, daß wir die Pferde praktisch immer nach der Arbeit eindecken. Von Sportmedizienern aus dem Humanbereich weis ich, daß Muskeln sehr viel NACH der Beanspruchung wachsen. Daher soll es sehr wichtig sein, diese über das Training hinaus möglichst lanbge warm zu halten, um das Muskelwachstum zu verlängern.
Natürlich machen wir das nur, wenn es nicht zu sehr heiß ist.

LG gerald

wotan
28.03.2009, 12:20
hallo da gebi euch vollkommen recht..:)wir handhaben das mitm warmhalten nachm reiten und fahren ebenso,bis zu ner std.bleiben die decken noch am pferd.hat sich bewahrheitet,vorallem bei solchem wetter wie im moment,in der übergangszeit und herbst winter sowieso..;)
was die kondition der kalten betrifft im schritt machen die einiges wett was die anderen halt im höheren tempo können.bin daher froh einen diesel im stall zu haben,braucht länger zum aufwärmen aber wenn er läuft,lauft er wenns sein muß locker seine 35-40km am tag bei vollem training,gar kein problem für meinen wälder.er hat zudem nen 7er schritt,da halten die meisten pferdle bei uns in der bekanntschaft kaum mit..deswegen wars für uns wichtig au im winter die grundkondtion stets zu erhalten.:)liebe grüßle stephi

gerald
28.03.2009, 15:48
Meine geht nicht so schnell, nur 5-6 kmh. Aber punkto Ausdauer ist sie spitze. Wir hatten schon Touren, da ging sie 45-50 km am Tag und das 4-5 Tage lang.
Am Ende dieser Touren wusste sie gar nicht, wo hin mit der Energie.

LG gerald

wotan
28.03.2009, 18:53
sags ja,,sind gute pferdle..;) findi gut wenn se nach solchen längeren touren noch spritzig sind und laufen wollen..:)ist bei uns ned anderst,meiner scheint mich meist zu fragen..ja wie scho wieder retour? liebe grüßle stephi

hutzi
28.03.2009, 21:52
Hallo!
Also ich habe keine Probleme bei mehrtägigen Wanderritten. Er läuft alle Tage gut durch und kommt noch fit am Ziel an. Trotzdem läuft er auch seine Distanzen ebenso gut.
Beispiel:
Wanderritt eine Woche mit tagesstrecken zwischen 25 und 30 km. Super gut und fit.
Und, z.B. Heute: 40 km in 2 stunden 44 min. Auch gut gelaufen.
Das eine schließt das andere nicht aus.
Aber was ich auch auf jeden fall befürworte, ist das Eindecken nach dem Training.
Nach sehr großer Anstrengung frieren Pferde auch leicht. Daher hat er heute über nacht eine Decke drauf.
Morgen wird dann etwas leicht geritten in schritt und trab gegen den Muskelkate von Pferd und Reiter...

gerald
29.03.2009, 07:54
Servus Hutzi!

Natürlich schließt das eine das andere nicht aus!
Es ist nur so, daß ich es bei extremen Touren schon merke, wenn Pferde zu wenig im Schritt trainiert wurden.

Letztes Jahr ging ein sehr guter Distanzler mit seinem Pferd auf eine Wochentour mit, bei der wir fast 50 km täglich gehen mussten, weil die Herbergen soweit auseinander lagen. Normal mag ich solche Gewaltmärsche ja nicht unbedingt, aber ich wollte unbedingt diese Gegend bereiten.
Am ersten Tag war er immer so weit vorne, daß ich kaum nachkam. Am zweiten Tag waren wir gleich auf und ab dem dritten Tag mussten wir ständig Pausen einlegen, damit sein Pferd halbwegs mitkam. Und wie gesagt, ein sehr gutes Distanzpferd!

Da hätte ich einige Beispiele und Bekannte mit diesen Erfahrungen, aber wie gesagt nur in diesen extremen Bereichen. Bei normalen (und schöneren) 25-30km Etappen, wird man das nicht merken.

Übrigens: Gute Zeit, die 40km! Hätte ich nie geschaft, mit meinen früheren Pferden. Und mit dem Kalten jetzt sowieso nicht!

LG gerald

wotan
29.03.2009, 21:05
hallo,kann da gerald und hutzi voll zustimmen...sowieso mitm kaltblut ist es nochmal was andres..;)denke mal viele wollen im sommer einfach nen wanderritt machen und überschätzen sich und meist das pferd vollkommen,weil sie geländereiten mit ner std. oder so als gute konditionierung sehen um dann mal ne woche einige zig kilometer runter zuraspeln..:(ist ne erfahrung meinerseits das des dann unweigerlich schiefgehen tut..deswegen bleiben unsre au im winter im training damit das erst gar ned eintritt..dazu definiert jeder das konditioniern anderst bei seinem pferdle..finds gut wenn man dem pferd ned die tage oder km anmerkt..dann hat man richtig trainiert,meiner meinung nach..liebe grüßle stephi:)

gerald
19.04.2009, 06:50
Grüß Euch!

Was auch noch sehr gut Kondi bringt, ist durch höheren Schnee zu stapfen. Stärkt die Bänder und Sehnen und belastet die Gelenke nicht so sehr.
Nachteil: geht im Sommer recht schwer :rolleyes:

Super wäre auch, wenn man eine längere Strecke im mindestens brusthohen Wasser hätte.


Was ich auch noch anmerken möchte:
Durch das Schritttraining werden die Bänder und Sehnen besser trainiert. Das empfinde ich als sehr wichtig, denn sie brauchen wesentlich länger zum Wachsen und Festigen als die Muskeln. Ebenso die Knochen, welche durchaus auch noch bei ausgewachsenen Tieren gestärkt werden können, vor allem im Bereich der Gelenke.

LG gerald

wotan
20.04.2009, 20:18
:)hallo zusammen:)das stimmt,sehe ich genauso..ist au so das es für das pferd am besten ist wenn es gut und lange genug aufgewärmt wird.. bei uns waren die letzten ritte und fahrten ausschließlich erstmal im schritt zum einen wegen dem wetter und dem fellwechsel auch das schlaucht die pferdle schnell..;)daher beginnen wir wirklich einige wochen im winter durchgehend sowieso und im sommer dann weiter ausbauend die schrittetappen..fahren damit ganz gut und die pferdle dankens uns mit gesunden beinen usw..liebe grüßle stephi
das mitm wasser machen wir so oft als möglich und macht den pferden megaspaß:)

Orie
12.06.2009, 12:45
Hallo zusammen, mal nochmel ein Beitrag zum Thema:

Was wir zusätzlich noch trainieren: Wir reiten regelmäßig alle 1-2 Wochen, wenn wir nciht gerade eh "on Tour" sind, Tagesritte von 30-40km.
Darin eingeschlossen sind auch Pausen, die wir trainieren.
Wichtig für uns auch deshalb, weil ich auch immer mal wieder bei einer Distanz starte und es den Pferden um ein vielefaches leichter gemacht wird, wenn sie die Pausen wirklich nützen können.
Egal, ob nun Pausen an einer Wirtschaft, angebunden oder an der Hand, Grasend in der freien Fauna oder aus dem Troß bei einem DR: Die Pferde sollten sich nicht ablenken lassen, müssen fressen und auch rasten.
(Ist tatsächlich nicht selbstverständlich, daß ein Pferd das kann.... *seufz*)
Auch das Anbinden an fremden Höfen, Anbindestangen ect. üben wir während dieser Ritte ständig.

Oder wir laden einfach mal ein, fahren z.B. auf die Alb oder ins illertal, laden an einem Wanderparkplatz aus und Reiten von da ab. Vorteil: auch ohne mehrtägigen WR ständig andere Geländeeindrücke/ Hindernisse ect.
Schafft viel Klarheit im Pferdekopf..... :)

Ansonsten: wie schon der Rest hier! Vieeel Schritt und lange, ruhige Trabpassagen....

Hauptsache: Reiten!

gerald
12.06.2009, 15:35
Servus Orie!

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Die Pferde müssen es gewohnt sein immer wo anders zu Ruhen.

Bei meinem Pferd hat es auch einige Zeit gedauert, aber jetzt nimmt sie jede Möglichkeit zur Ruhe sofort an. Selbst in fremden Boxen dauert es nicht lange und sie legt sich sogar nieder. Früher hat sie das immer erst in der 2en Nacht gemacht.

LG gerald