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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reiten im Frühling


Greta
27.02.2010, 17:42
Hi zusammen!
Blauer Himmel, Sonne, Vogelgezwitscher überall und ein frischer Frühlingswind. Der Schnee schmilzt im Angesicht der Sonne und fließt in Strömen dahin. Die braunen Grasflecken haben in den letzten Tagen erheblich an Größe gewonnen. Meine Pferde stehen gemütlich auf ihrer Gatschkoppel in der Sonne und genießen die lang entbehrte Wärme auf ihrem Körper mit halbgeschlossenen Augen, zupfen manchmal am Heu und lassen den Herrgott einen guten Mann sein.
Da für nächste Woche mit einer Freundin wieder ein Ritt geplant ist, muß ich den Dicken satteln. Gerne tu ich´s nicht, denn heute ist "Schußwetter". Ich kenne meinen Schlawiener genau :) und weiß was mir blüht.Aber es hilft nichts, geritten muß werden . So schließe ich das Tor hinter uns und wir gehen los. Dort wo die kleine Straße den Wald trifft gurgelt das Schmelzwasser im Bach munter dahin. Es ist Frühling!!!! Mein Pferd geht´s wie gewohnt recht gemütlich an und wird dann im Lauf des Rittes immer lustiger. Schließlich überrascht er mich doch und unterzieht mich einem ersten ordentlichen Sitztest im heurigen Jahr. Dann schießt er im Galopp voll überschäumender Lebensfreude dahin, auf dem weichen matschigen Schnee, daß es nur so spritzt. Ich muß einfach lachen - auch aus Lebensfreude - . Aber ich halte ihn schon noch so viel, daß ich hoffen kann, einen nächsten Buckelanfall auch noch überstehen zu können. Und schon ist er da. Ups, war aber nicht so schlimm. Wir galoppieren noch eine kleine Strecke, dann hat mein Dicker vorerst genug. Als ihn dann viel später wieder die "Lebenslust" packt, frägt er so ein bißchen ob´s eh schon wieder losgehen kann. Aber ich bin ein Spielverderber und sage nun nein. So buckelt er nun halt nicht, was ihn sichtlich nicht recht ist. Ich spür förmlich, wie geladen er ist, aber er tut´s nicht und wir kommen nach 15 Minuten wieder zur Straße zurück, welche etwas steil ist, und die ich meistens neben meinem Pferd nach Hause gehe. Wenige Schritte, nachdem ich abgestiegen bin, explodiert er noch einmal ordentlich neben mir, hüpft wie ein Ziegenbock herum und quietscht vor Freude. Ich bin froh, daß ich nun nicht oben war :D. Daheim angekommen wird er schon von seiner Stute begrüßt. Ich decke ihn zu, denn er hat mit seinem dicken Winterfell doch ziemlich geschwitzt. Dann gibts Karotten und Heu.
Das war unser erster Frühlingsritt!
Greta

gerald
27.02.2010, 18:25
Servus Greta!

Du bis wirklich ein Schöngeist!

Ich eröffne einen Treat über den Schlamm und du siehst nur das schöne Wetter und eröffnest einen Frühlingstreat!

Aber Recht hast du, bei uns ist (vorerst) auch eimal Frühling und wir haben ihn heute auch reichlich (gut 2 Stunden) ausgenützt. Allerdings hauptsächlich Schritt, denn es ist furchtbar rutschig und der Schlamm spritzt hoch, daß uns der Dreck aus den Ohren rinnen würde.
Da wir auch im Winter sehr brav unterwegs waren, sind unsere Pferde Gott sei Dank total ruhig.

LG gerald

Greta
27.02.2010, 20:51
Grüß Dich Gerald,
wie Du ja weißt, befinde ich mich auf der kälteren Seite des Wienerwaldes. Daher ist es auch noch nicht schlammig bei uns. Wir haben im Wald teilweise noch Schneewege, auch wenn der Schnee schon sehr weich und auf 5 -10 cm zusammengeschmolzen ist. Das betrifft die Forststraßen, die ja richtig gut befestigt sind. Also die wenigen richtigen Erdwege, auf denen wir reiten dürfen, sind jetzt nur eisig rutschig und teilweise auch schon tief. Aber die meide ich zur Zeit. Heuer bin ich den Winter durchgeritten. Daher ist mein Pferd ja auch so gut drauf. Es liegt schon der Frühling in der Luft und soferne ich bei dieser Wetterlage reite, schaut mein Dicker seit 7 Jahren gerne einmal noch, ob ich noch gut im Sattel sitze. Er ist ein Buckler. Und wenn er sich freut, drückt er es eben so aus. :-)
Ihr seid da momentan von den Bodenverhältnissen benachteiligt. Aber dafür habt ihr die schönen weichen Gras- und Erdwege das restliche Jahr über. Bei uns ist es so, daß wir überwiegend auf befestigten harten Forststraßen oder geschotterten Feldwegen reiten müssen. Ist jetzt eigentlich die einzige Zeit im Jahr, wo die weich sind.
Liebe Grüße
Greta

RalfO
28.02.2010, 16:08
Hi, da bin ich wohl zu langsam, den Thread den ich eröffnen wollte, gibt es schon !
;-)
Und so elegisch wie Greta klingt es bei mir nicht, aber bei uns liegt nur noch in schattigen Waldpassagen Eis, sonst sind nur noch kleine Rest von Schneeverwehungen übrig.
So bin ich gestern fast 3 Stunden unterwegs gewesen, endlich auch wieder mit viel Trab und Galopp, Hund und Pferd waren zufrieden und ich auch rechtschaffen müde. Dazu herrlicher Sonnenschein, und dafür waren nur wenige Fußgänger unterwegs, und die alle auch gut "drauf" => ein harmonischer Ritt (es mag allerdings auch die Tatsache, dass ich die Western-Kandare aufgezogen hatte und nicht das Wanderreithalfter mit dem dicken, sanften Gebiss, zum kontrolierten Tempo beigetragen haben :-) )
Gruß
Ralf

Orie
01.03.2010, 05:46
In dem Falll schließe ich mich auch mal dem Frühlings-Thread an (ich "befürchte" aber immer noch, daß auch ich noch in den Schlamm-Thread wechsle..... ;))

Bei uns wars die letzten 2 Tage SEHR stürmisch (aber ohne Niederschlag!), was aber den Vorteil hat, daß nun auch schon einiges an den Wiesen/ Felden abgetrocknet ist. Gut, zum Pferde auf die Wiesen lassen reichts noch nicht, aber immerhin zum gut reiten!
Am Sa. hats aus Messegründen nicht mehr gereicht, aber gestern Nachmittag/ abend waren wir noch 2 Stunden unterwegs. Blauer Himmel, Sonne, vorbeifliegende Wolken aufgrund des starken Windes ..... Es war herrlich!
Der Wind in den Mähnen und im Schweif, die Pferde zufrieden schnaubend vor sich hintrabend... Dann habe ich noch einen "vergessenen" Sprung von der letzten Fuchsjagd entdeckt und schon hatte es mich gepackt.
Gut, der LG ist mit dem dicken Pferd ja nicht mehr hinterher, aber gebitzelt hätts ihn schon..... :D
Leider war nach dem Sprung etwa 100m weiter eine noch nicht abgetrocknete Stelle in der Wiese...
Der Wallach fand sie extrem befremdlich feucht... Und stoppte ausm Gallop so stark, daß ich mich gerade noch halten konnte... Jeder Quarter wäre vor Neid über den SlSt erblasst..... :cool:
Naja, dem LG hätte die humoristische Einlage eines Schlammbades meinerseits sicher gefallen.... :p

Um halb sieben etwa ging dann der Mond hinterm Wald auf... Vollmond, eine riesige Scheibe, hellgelb leuchtend. Es war irgendwie mystisch...
Da sich die Erde ja so schnell dreht (oder wir so langsam ritten?? ;)) war er recht schnell überm Wald .. und leuchtete so hell, daß er richtiggehende Schatten warf.
Schade, daß wir nicht länger Zeit hatten, einen Vollmondritt hatten wir schon lange nicht mehr, und es war wirklich enorm hell, auch als es dann Nacht war.
Um etwa 19:15 waren wir wieder am Stall, nach einem herrlichen Ausritt.

Grüßles!

Orie
07.04.2010, 12:08
Nun wird es aber doch Zeit, den Thread hier richtig aufleben zu lassen!!!!!!!
Schließlich haben wir nun Früüüüühhhhling!

Mein Osterwochenende stand z.B. ganz im Zeichen diverser Frühjahrsritte!
Am Freitag waren wir auf unserer "Burrenwald"- Runde, die es allerding, je nach Lust/ Zeit/ Wetter/ Gefühl ect. auch in mehreren Varianten gibt.
Bei uns ja sehr viel Vorhanden: Wunderschöne Graswege zum Traben und Gallopieren, was wir aber am Freitag nicht mehr taten, bzw. zumindest der LG auf dem dicken Ferd nicht. Langsam merkt man, daß sie das einfach nicht mehr soooo möchte. Also ist er die Strecken dann mit der Dicken ruhig getrabt, während ich mit dem Wallach gesittet nebenher gallopiert bin.
Im (großen) Wald dann auf herrlich federnden Waldwegen entlang, überall sprießen bereits die kleinen Triebe der Büsche und Bäume hervor, und der Waldboden grünt schon vom Gras und anderen Gewächsen zu....
2 Hasen hoppeln in der Flucht vor uns den geraden Waldweg entlang und überall singen die Vogel, die die warmen Sonnenstrahlen durch die Bäume hindurch abbekommen. Uns begegnet auf diesem Teil der Strecke kein Mensch.
Schließlich kommen wir auf einen der härteren Hauptforstwege, den wir aber auch auf den weichen Wiesenwegen des Waldes umreiten. Nun kommen wir in den belebteren Teil des großen Erholungswaldes des Biberacher Raumes. Hier sind nun viele Spaziegänger unterwegs, Jogger, Radfahrer. Alle Grüßen nett zurück. Und viele haben ein Ziel, das wir heute allerdings rechts liegen lassen: Die Gaststätte zum "Burren", ein beliebter Ausflugsort am Waldrand mit Streichelzoo und auch Anbindestangen für Pferde.
Nun, heute nicht. Wir reiten im Schritt einen der Hauptspazier- und Jogginpfade entlang und treffen sogar noch auf einen Bekannten.
Dann biegen wir wieder auf einen Nebenweg links Bergauf ab.. und sofort ist Ruhe! Keine Karfreitagsausflügler mehr, nur noch der Wald, seine Bewohner und wir. Die Pferde schnauben zufrieden den Wald hinauf, der hier sehr licht ist uns fast an Heideflächen erinnert. Ein Reh springt aus den niederen Baumgruppen, sieht uns an und hüpft dann flott weiter.
Ein schöner Einklang!
Nach einer kurzen Weile wird der Wald wieder dichter, wir kreuzen wieder eine "Trimm-Dich"-Strecke und biegen wieder rechts ab. Immer weiter.... Dann der Waldrand auf der anderen Seite. Ein kleines Stück am Rand entlang, dann wieder hinein und den Berg runter. Durch einen Bach hindurch, die Pferde haben durst!
Nun wieder im Trab voran, bis wir erneut zum Waldrand kommen. von hier aus ist nun nur noch eine gute halbe Stunde nach Hause. Nochmal ein schöner Gallop bzw. Trab, und schon sind wir an der Straße. Schnell drüber und den Rest der Strecke auf gleichem weg, wie schon auf dem Hinritt. Vorbei noch an den Artefakten aus alter Zeit an die nur noch Tafeln erinnern. 15 Minuten später sind wir wieder im Hof.
3 wunderschöne erholsame Stunden, und die Pferde habe sich dann aufs Heu gefreut!

Der Albritt, den ich am Sonntag hatte, folgt ein anderes mal!

Grüßles, und vieeeeel Spaß im Frühling!!!

Greta
08.04.2010, 11:51
Heike,
ein wunderschöner Reitbericht! Bin im Geiste mitgeritten ;-)
Liebe Grüße
Greta

Jojo
20.04.2010, 15:12
Immer schon wollte ich als Kind ein Pferd. Nie konnte ich verstehen warum das nicht gehen sollte, denn schließlich hatten wir einen kleinen Garten an unserem Mietshaus. Das sollte doch eigentlich kein Problem sein. Aber meine Eltern verweigerten dies beharrlich und so wurde ich ohne eigenes Pony groß. Aber irgendwann, da würde ich mein Pferd im Garten haben dürfen. Ich wusste es genau.
Doch bis dahin sollten noch viele Jahre vergehen. Meine Tochter wurde geboren und Jahre später reifte in Ihr der Wunsch zu reiten. So kam auch ich wieder mit diesen herrlichen Tieren in Kontakt und es packte mich augenblicklich wieder. Das war es was ich so lange vermisst hatte ohne es zu merken. Es kam wie es kommen musste und ein Pferd stand zum Verkauf. Das Ekelpaket des Stalls, ein brauner Araber mit ziemlich schlechten Manieren. Unreitbar und gefährlich. Was ich jedoch nicht wusste als sich meine kleine Tochter mit 8 Jahren auf Ihn setzte und ins Gelände ritt. Es muss wohl Liebe auf beiden Seiten gewesen sein, denn fortan war dieses Tier wie gewandelt. Und beide sind bis heute unzertrennlich. Klar das wir Ihn gekauft haben. Dann wurde der Stall aufgelöst und auch das Pferd auf dem ich mein Kind immer begleitete musste bald fort. Es tat mir so unendlich leid, aber noch ein Pferd war einfach nicht drin. Noch dazu war es ein gutes Distanzpferd das gar nicht abgegeben werden sollte, da brauchte ich gar nicht fragen. Und dann war er verkauft ! Ohne Vorwarnung. Ziemlich geknickt kam ich nach Hause und dort wartete eine grinsende Familie auf mich. Mein Mann hatte den Schimmel seinem Besitzer "aus dem Kreuz" geleiert obwohl er von Pferden so gar keinen blassen Schimmer hat. Er wollte mir damit eine Freude machen, einfach so.
Seitdem reiten wir wieder im Team. Und am Sonntag war es dann soweit. Die Sonne war herrlich, die Pferde schon wieder etwas besser bemuskelt und wir motiviert. Nach zwei Stunden kamen wir zuhause an. Der Ritt führte uns durch den von Kyrill arg gebeutelten Wald mit tollen Weitblicken ins Sauerland. Wir folgten dem Höhenweg und ein Stück der Sauerland Waldroute bis wir schliesslich in unserem Garten zur Pause einkehrten. Nachdem Pferde und Reiter sich gestärkt hatten nahmen wir den Rückweg in Angriff. Der Himmel färbte sich wunderbar rot als wir wieder am Stall ankamen und wir kamen uns vor wie Lucky Luke der in den Sonnenuntergang reitet. Ein perfekter Tag für unseren ersten 20 km-Ritt dieses Jahres. Ein zufriedenes Lächeln bemächtigte sich meiner als ich die Fotos zuhause anschaute, von meinen Pferden in meinem Garten.........

---es ist nie zu spät....und selten zu früh--

gerald
20.04.2010, 16:07
......und warum sehen WIR keine Fotos?????????

LG gerald

Greta
21.04.2010, 12:15
Hi Jojo!
Eine sehr schöne (Lebens-) Geschichte, mit tollem Mann und gutem Ausgang.
... und wir kamen uns vor wie Lucky Luke ... "no my dear, much better, that´s real life !!!!!!"
Liebe Grüße
Greta

Jojo
21.04.2010, 20:36
......und warum sehen WIR keine Fotos?????????

LG gerald

..weil ich nicht weiß wie man sie kleiner macht um sie hochzuladen.:confused: Bin zwar eine passable Fotografin jedoch nur ein mäßiger Computerfreak. Sorry..LG Jo

gerald
24.04.2010, 15:52
Grüß Euch!

Jetzt scheint der Frühling wirklich da zu sein!!!!!:D

Die letzten Wochenenden und natürlich auch dieses, sind wir nun immer mind. 40-50 km unterwegs. Unsere Tiere sind in Höchstform. Freue mich schon auf unsere 2 "echten" Touren im Mai und die bis jetzt geplanten 2x einwöchigen Sommertouren.

LG gerald

Greta
24.04.2010, 18:30
Nach einem kleinen Nachhall des kalten Winters, erwärmten die Sonnenstrahlen heute wieder die Natur. Die Pferde standen lustlos im Auslauf herum und knabberten noch lustloser am Heu, sehnsüchtig das saftige Grün, außerhalb ihrer Reichweite beäugend.
Nachdem die Menschenfrau jedoch keinerlei Anstalten machte, ihre Pferde ins Grün zu bringen, ergriff der Dicke die Initiative und ließ seinen "ich will fortgehen" Ruf erschallen, von dem er wußte, daß er meistens von seiner Menschenfrau befolgt wurde. Es war inzwischen Nachmittag geworden und er wagte schon fast nicht mehr zu hoffen, heute doch noch fortzukommen, um dabei auch von dem saftigen Grün zu naschen. Nachdem Frauchen sich im Hof zu schaffen machte, versuchte er es noch einmal und schmetterte ihr aufmunternd seinen Ruf entgegen. Diesmal schien sie endlich begriffen zu haben. Sie kam. Endlich!! Führte ihn in die Box und er faßte noch schnell für alle Fälle ordentlich Wasser, man wußte ja nie so genau, wohin es ging. Endlich war sie mit der lästigen Putzerei fertig und brachte den Sattel. Ungeduldig stieg er von einem Bein auf das andere. "Mach schon, ich will rauuuuus." Und dann schritten sie durch den Hof, ungeduldig drängte er seinen dicken bemuskelten Popo durch das Tor, um gleich abzubiegen und - vom knackigem Grün zu naschen, solange Frauchen am Tor herumnestelte. Dann marschierten sie los eine kleine Weile nebeneinander und dann endlich den Weg links ab von der Straße. Hier wuchs schon Luzerne mmmh. Die kurze Zeit, die Frauchen brauchte, um in den Sattel zu klettern, nützte er, um sich die Backen richtig vollzustopfen. Dann ging es los. Im milden goldgelben nachmittäglichen Sonnenlicht tanzten die ersten Mücken, Vögel zwitscherten glücklich und Frauchen sang ein Lied. Der Weg war leider sehr hart, so marschierte er im flotten Schritt dahin. Links hinter ihm rollten plötzlich Steinchen die Böschung herab und er wäre - beinahe - erschrocken. Ein vorwitziger Rehbock hielt gerade noch inne, um ihn vorbeizulassen.
Nach einer Weile mußte er jedoch die Sache selbst in die Hufe nehmen. Jetzt wollte er aber doch noch wenigstens das letzte Stück ein bißchen laufen. Na geht doch! Jetzt noch schnell den Weg hinunter, vorbei am betörend duftenden Schwarzdorn, der in vollster Blüte stand. Weiter, weiter vor seinem Auge sah er nur noch den Garten mit dem saftigen Gras. Dort würde er jetzt mindestens für eine 1/2 Stunde so richtig fressen dürfen.
Sich richtig in das saftige Grün hineingraben, und vollstopfen, daß es links und rechts von den vollen Backen nur so herausquoll, befor er es genüßlich zwischen die Zähne brachte. Wie herrlich das Leben doch sein kann!
Greta

Wolfman
25.04.2010, 18:40
Hi,

leider habe ich nicht so einen Erzählstil wie Greta (Bravo dafür an Greta), deshalb das Ganze etwas nüchterner:
Gestern eine Runde um den Block mit einem tiiiieeef in der Pupertät steckendem Kotzbrocken, der, wenn er so weiter macht, noch zum Headshaker wird . Nach diesem Ausritt (immerhin 6km) versuchte die Frau noch ihr Glück mit Elknallo. Tja, was soll ich sagen; ihr Reitunterricht zahlte sich aus und ich durfte ein paar wertvolle Tipps mitnehmen .

Nun denn, heute ging es zum Saisonstart auf den Birkenhof in Gächingen. Der Hof gehört zum Wanderreitstationenverbund von "Mittlere Alb zu Pferde" und ist in etwa 25 Minuten mit dem Pferdehänger zu erreichen. Der Ritt ging über 15 Kilometer, hauptsächlich durch Wald. Das war heute auch gut so, den wir hatten 22° Grad und mein Zosse hat doch noch ordentlich Winterfell drauf. Nach 7 Kilometern gabs eine Pause mit Getränk und Wurstwecken. El Cidelinde, unser Frischwallach hat sich auch sehr ordentlich benommen, die (sehr wenigen) Hengstmanieren hat er schon komplett abgelegt.

Vorher noch den Grill angeschmissen und dem Wochenende einen ordentlichen Ausklang bereitet, morgen gehts wieder zum schaffe.

Gruß Ben

Greta
02.05.2010, 16:55
Samstag Morgen 5Uhr30. Schnell aufgestanden und in den Stall gehuscht, um die Pferde zu füttern. Der Dicke bekommt heute eine größere Portion Kraftfutter und Heu.
Zwischenzeitlich mache ich für meinen Mann und mich Frühstück, packe alles für mein Pferd und für mich in den Wagen und knapp vor 7 Uhr geht die Stute in den Auslauf und blickt mir wehmütig nach, als ich den Dicken zum Hänger bringe, um ihn einsteigen zu lassen. Mit meinem Pferd hinten dran, fahre ich in einen schönen warmen Frühlingstag. Im Tullnerfeld werden wir schon von Gerald und seiner Frau erwartet. Ausladen, aufsatteln und drei Pferde in Hundebegleitung tragen ihre Menschen entspannt und zufrieden durch kleine Ortschaften, in denen das sonntägliche Leben gerade erwacht, Richtung Wald. Die Buchen tragen schon ihr hellgrünes Frühlingskleid und mein Dicker verkostet genießerisch den ein oder anderen Zweig mit den zarten Blättern. Über dunkle Naturböden geht es stetig bergan, durch einige Bäche, bis wir am ersten Waldgasthof vorbeikommen. Nachdem der 1. Mai ist, treffen wir auf einige Wanderer und Mountainbiker. Gerald ist ein guter Scout und navigiert uns sicher durch das Wegegewirr. Auch wenn er diesen Trail das letzte Mal vor 7 Jahren geritten ist, und sich seit damals einiges verändert hat und die Markierung nach und nach immer dürftiger wird, bis sie komplett verschwindet. Gerade als ich fröhlich hinter den beiden galoppiere, dreht sich Gerald um und weist auf die Beine meines Pferdes, um mir mitzuteilen, daß der linke Hufschuh fehlt. So wende ich mein Pferd und es geht zurück. Nach einem guten Kilometer, als ich schon alle Hoffnung fahren lassen will, sehe ich das schwarze Ding zwischen den Steinen liegen. Noch einmal Glück gehabt! Anziehen und es geht wieder zurück. Als ich den Platz erreiche, wo wir uns getrennt haben, sehe ich niemand mehr. Ich reite noch ein bißchen weiter und gebe dann einen lauten Pfiff von mir. Mein Dicker versteht offensichtlich ganz genau, was ich will - und wiehert - !! Ich reite den Weg weiter, da ich Hufspuren am Boden finde und nach einigen hundert Metern, hinter der nächsten Kurve treffen wir uns wieder. Wir reiten durch die wunderschöne hügelige Waldlandschaft bis wir am Beginn des Irenentales, Richtung Purkersdorf plötzlich einen Klettergarten vor, bzw. über uns haben, der an diesem Tag hochfrequentiert ist, laute Rufe, Lachen etc.. Menschen fahren an einem Seil über uns, von Baum zu Baum srrrrrrrr. Der Kontrast der Stille des Waldes zu diesem geschäftigen Treiben ist erschreckend. Über die Köpfe der Pferde fahren immer wieder Menschen am Seil dahin und mein Dicker goutiert das gar nicht. Ich steige ab und wir rutschen und hanteln uns den steilen Hang bergab. Geralds Stute setzt sich auf ihre gewaltige Hinterhand und rutscht mit ihrem Reiter ziemlich unbeirrt bergab, wie auch das Pferd seiner Frau. Wir überqueren die Straße und haben somit den weitest entfernten Punkt unserer Tour erreicht. Nun geht es wieder Richtung Tullnerfeld und uns empfängt wieder die wohltuende Stille der Natur. Ein schmaler verträumter Pfad führt eintlang eines Bächlens. Wir lassen die Pferde trinken und folgen dann der kleinen Straße, bis wir die Abzweigung zu einem idyllitschen Waldgehöft nehmen. Dort gibt es einen Stehtrunk für uns. Etwas später finden wir dann eine prächtig gelbleuchtende waldumsäumte Löwenzahnwiese. Gerald und seine Frau hobbeln ihre Pferde und ich lassen meines nach einiger Überlegung frei. Die Tiere genießen die Pause sowie das saftige Frühlingsgras in vollen Zügen. Wir auch, statt Gras halten wir uns aber an unsere Brote und Getränke. Es ist die perfekte Idylle. Mein Dicker zeigt mir aufmerksam an, wenn sich jemand nähert, lange bevor ich die Menschen selbst wahrnehmen kann.
Nach ca. einem Stündchen satteln wir wieder auf und es geht weiter durch Tann und Forst. Ein Traum!
Schließlich kommen wir noch an einer Klosterruine mit einer Kraftquelle vorbei, von deren Wasser Rösser Hund und Menschen trinken, dann haben wir den Riederberg erreicht und nun geht es bergab Richtung Stall.
Die Pferde werden versorgt, und ich verlade mit Hilfe von Geralds Freu meinen Dicken, der sich jeden Fuß einzeln in den Hänger heben läßt - ich glaube, das macht er absichtlich ;-) -. Dann schließen wir die Hängerklappe und ab geht die Post, nach Hause.
Daheim erwartet mein Pferd eine gemütliche Box, nachdem er sich ausgiebig im Auslauf gewälzt und entspannt hat. Ein traumhafter Tag nimmt sein Ende!
Greta

Wolfman
02.05.2010, 18:11
Sehr schön !!! Nur der Klettergarten gehört eingeebnet...:( Und wo sind die Fotos???????

Greta
02.05.2010, 19:34
Grüß Dich Ben!

Freut mich, wenn Dir der Bericht gefällt. Deine Idee betreffend des Klettergartens finde ich ausgesprochen gut! Vielleicht stellt Gerald ein oder zwei Fotos ein, soferne sie was geworden sind. Er hat vom Pferd aus, während des Reitens den Apparat ein paar mal einfach nach hinten gehalten und abgedrückt. Ich Fotoversager habe meinen Fotoapparat leider zu Hause vergessen.
Liebe Grüße
Greta

Orie
03.05.2010, 06:43
Total schöner Bericht Greta! Muss eine wunderschöne Gegend sein...! Besonders jetzt um diese Jahreszeit, einfach herlich!?
Warte dann auch noch auf die Fotos! ;)
Welche Hufschuhe hast Du jetzt? Die Easys, gell? Und welche davon? Epic oder Gloves?


Das mit dem Klettergarten einebnen.... Unterschreibe ich so mal nicht mit :-).
Nicht, daß ich ein Klettergarten- Fan wäre.. aber jeder hat seinen eigenen Hobbys und Freuden.. und jeder soll und DARF auch irgendwie Wald genießen können. Wir können uns ja schließlich nicht rausnehmen, anderen das Genießen des Waldes so vorzuschrieben, wie wir das tun.
Ich bin sogar froh über solche Einrichtungen: sie konzentrieren die "Möchtegernwaldbesucher" auf einen ziemlich eingeschränkten Platz..... Und im Rest des Waldes hat man dann mehr seine Ruhe! :D
Auch Reiten ist ein Miteinander mit anderen (Nichtreitern).

Grüßles!

Greta
03.05.2010, 08:24
Hi Heike,
Ich kann Deine Meinung - betreffend Klettergarten und "Waldnutzung bzw. -genießen" für jedermann gut verstehen. Jedoch sind wir da auch schon am (wunden) Punkt. Solche Attraktionen ziehen auch Menschen an, die sich dort nur wegen der Gaudi - es sei ihnen von Herzen vergönnt - ! einfinden und ansonsten n i e m a l s in den Wald gehen würden. Ist vielleicht auch ein Weg, Menschen die Natur wieder nahezubringen. Aber wieviele Menschen verträgt unser (Rest)-Wald überhaupt noch?
Da ich nun doch schon ein älteres Semester bin, kann ich sagen, daß in den letzten Jahren die "Freizeit-Waldnutzung" durch (Wieder)aufleben von traditionellen wie aber auch zusätzlich neuen Freizeit- und Sportarten sehr stark zugenommen hat und noch immer im Anstieg begriffen ist, der Wald aber nicht mehr werden kann!! Und ich fürchte, wir sind dabei, dieses letzte natürliche Refugium zu tode zu konsumieren.
Früher wäre ich nie auf diese Idee gekommen. Aber ich habe Wälder in Norwegen und Amerika erleben dürfen. Und ich mußte erkennen, daß unsere Wälder leider zu großen Teilen im Vergleich, eher Freizeitparks, mit ihrem sehr gut ausgebauten Wegenetzen, ähneln! Und wo ein Weg ist, wird er auch von Menschen begangen! Bis in die letzten Winkel.
Es ist mir bewußt, daß ich auch ein Teil dieser Masse bin und der Egoist in mir will natürlich nicht auf dieses Naturjuwel verzichten. Jedoch kann ich wenigstens von mir sagen, daß ich mich in der Natur respektvoll und achtsam bewege und kein laut kreischender "hoppla jetzt komm ich Typ" bin.
Zu den Hufschuhen: ich habe jetzt die Easyboots Gloves. Kann jedem nur raten, sie im Zweifelsfall unbedingt kleiner zu kaufen, da die Schuhe nach kurzer Zeit etwas nachgeben. Ansonsten bin ich sehr zufrieden. Sie Stören oder beeinflussen die Gangmechanik aufgrund des geringen Gewichtes gar nicht. Daher merkt man auch nicht, wenn ein Schuh fehlt! (War allerdings auch das erste Mal, daß ich einen Schuh verloren habe).
Liebe Grüße
Greta

gerald
03.05.2010, 13:34
Grüß Euch!

Kann Gretas wunderbaren Ausführungen nicht hinzu fügen, vielleicht noch die Länge der Tour. Es waren etwa 40 km.
Fotos habe ich Greta geschickt und somit die Verantwortung des Einstellens weiter gegeben.....:rolleyes:


Zum Seilgarten kann ich nur sagen, daß ich ihn in dieser Form absolut entbehrlich halte. So etwas muß NICHT im Wald stehen und die Ruhe stören. Das kann man auch auf einen Parkplatz aufbauen.
Wald sollte m.E. ein Ort der Ruhe sein und nicht ein Freizeitpark in dem gekreischt und geschriehen wird wie im Prater!!!!!!!!!!!
Gegen angepasste und ruhige Nutzung von Anderen ist natürlich nichts einzuwenden.


Noch einmal herzlichen Dank an Greta für die reizende Begleitung und Gratulation zu deinem tollen Pferd.

LG gerald

Greta
03.05.2010, 20:53
Hi Gerald,
danke für Dein Seil- und Klettergarten Statement, supergut auf den Punkt gebracht!
Und danke für das Pferdekompliment, welches ich nur zurückgeben kann.
Mit Dir und Deiner Frau reite ich gerne jederzeit wieder, obwohl ich ansonsten mit einer einzigen Ausnahme ein verbissener Einzelkämpfer bin :-)!
Die Bildübertragung klappt einfach nicht, Ich geb´s auf. Bin ein Natur-, kein Computerfreak sorry.
Liebe Grüße
Greta

Orie
04.05.2010, 06:07
Hi Greta,
Ja, mir sind die Wälder Nordeuropas auch nicht unbekannt (und: bin ja auch keine 17 mehr.... ;)).
Die von Übersee allerdings nur von Bildern und TV, auch wenn ich mir die Ausmaße gut vorstellen kann.
Ja, sehe Deine Argumente diesbezüglich den Miniwäldern in D (oder resp. auch in A) vollkommen ein.
Vorweg erstmal: ich bin ein ziemlicher Naturmensch (so weit man das Wort heutzutage noch verwenden kann in Industrieländern... Es ist ja eigentlich schon ein Wiederspruch in sich *räusper*), und ich gehe teils sogar so weit zu sagen, daß der Mensch eigentlich der Störfaktor der Erde ist... Ohne diesen gäbe es keine Probleme hier.... :D
Aber das gehört nun nicht hierher.
Aber es gibt uns nunmal. Leider eben die meisten mit einer wenigen naturnahen Einstellung.
Dennoch:auch ohne diese haben sie ein Anrecht auf Wald, auch oder gerade deshalb, weil er bei uns so klein vorhanden ist.
Mir persönlich ist Stille und Ruhe im Wald auch lieber, keine Frage! Ich versuche ebenfalls so wenig wie möglich zu stören und zu zerstören.
Dennoch tun auch wir das mit unseren Waldaufenthalten. Vielleicht nicht im gleichen Ausmaß wie die "Lärmmacher", aber eben doch auch........ Kommt immer aus der betrachtenden Perspektive drauf an.

"Es ist mir bewußt, daß ich auch ein Teil dieser Masse bin und der Egoist in mir will natürlich nicht auf dieses Naturjuwel verzichten. Jedoch kann ich wenigstens von mir sagen, daß ich mich in der Natur respektvoll und achtsam bewege und kein laut kreischender "hoppla jetzt komm ich Typ" bin."

Jo, das genau meine ich damit. Schön formuliert!
Leider können wir anderen dies meist nicht vermitteln. Dieses Umsicht ect. Manchmal denke ich auch, daß man das garnicht richtig lernen kann. Es gibt Leute, die Ihr Verhalten der Natur gegenüber verbessern können, aber Naturfeeling lernen geht nach meiner Erfahrung nach nicht. Das hat man oder nicht. Aber auch diesen "Nichtfühlen" können wir uns nicht drüberstellen.
Wie heißen die schönen Werbeplakate für den Wald immer?
"Der Wald ist für alle da".
Leider oder Gottseidank.

Grüßles!

Greta
04.05.2010, 07:20
Servus Heike,
wollte mich auf keinen Fall als betagten Naseweiß darstellen :-) und Dich als unerfahrenen Jungspund. Sorry, wenn das so rübergekommen ist!
Ich denke, Du hast recht, daß sich das "Naturfeeling" vielleicht gar nciht erlernen lässt. Sehr erschreckender Gedanke!!
Es freut mich aber, daß Du aus dem richtigen Holz geschnitzt bist ;-)
Liebe Grüße
Greta

Orie
04.05.2010, 09:25
Greta, hast PN! :D

Wolfman
07.05.2010, 07:54
So, das ist jetzt unser Frühling heute morgen:

http://satteltramp.eu/attachment.php?attachmentid=172&stc=1&d=1273215134

Orie
07.05.2010, 09:52
BEN, DAS WILL ICH NICHT SEHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

*maulmosermotz*

RalfO
07.05.2010, 09:58
Und ich auch nicht !!!
Alles zu seiner Zeit !!
Worauf habe ich mich da nur eingelassen ????
Schnee im MAI und ich will da reiten ???
Maaaaamiiiiiiiiiiiiiiiiii

Wolfman
07.05.2010, 10:58
Kopf hoch....! Es könnte schlimmer kommen.....Ihr lasst einfach die Badeklamotten zu Hause und nehmt dafür noch einen Pulli mit. Und eine zweite Regenjacke vielleicht. Und auch ein paar Handschuhe. Und noch eine Wintermütze. Und warme Schuhe solltet Ihr nicht vergessen. Und vielleicht die Winterdecke fürs Pferd.Und........

Greta
07.05.2010, 11:07
Servus Ben,
das ist ein bißl ein Schock!!! Ist ja aber - hoffentlich - nur ein kurzes Intermezzo. Wie hoch liegt ihr eigentlich?
Liebe Grüße
Greta

Wolfman
07.05.2010, 11:29
800m. Aber ich tröste Euch. Der Schnee ist schon (fast) wieder weg.

Greta
08.05.2010, 09:36
Hi Ben,
das ist ja richtig hoch! Da gibt´s aber auch schon die vielfältigen würzigen Albkräuter, und die Luft ist sicher auch ganz schön rauh - manchmal -. Jetzt verstehe ich Deine Beiträge betreffend Winter total gut. Der dauert bei Euch ja dann doch ziemlich länger, wie in tiefen Lagen.
Aber dafür habt Ihr aber die wunderschöne Natur!!!
Herzliche Grüße in luftige Höhen
Greta

Wolfman
08.05.2010, 10:41
Von wegen Albkräuter. Die paar Heiden die wir noch haben, werden regelmäßig von den Schäfern abgeweidet. Alles andere sind hochgedüngte Futterwiesen.

Greta
08.05.2010, 10:49
das tut mir leid! Habe von Ö auf D geschlossen. Ich kenn das bei uns in entsprechenden Lagen eigentlich nur so.
Greta

Wolfman
08.05.2010, 12:18
Ja, leider. Unsere "Höhenlagen" sind, denke ich, leichter zu bewirtschaften als bei Euch. Deshalb sind sie hier mit düngen, spritzen usw. nicht sehr sparsam. Es gibt nicht viele Steilhänge.

Molly
14.05.2010, 12:06
13. Mai - Vatertag und ... Regenwetter

Egal, wir haben so lange auf den ersten Tagesritt gewartet, solls im Roihesseländle doch "räne" (wie man bei uns sagt) ...

und es hat dann auch nicht die ganze Zeit geregnet, von 7 Stunden unterwegs sein warens nur 5 mit Nass von oben :-)

Aber die Pferds ham sich gefreut, durften tolle Wege gehen , sogar ein Stück durch den Wald (hat bei uns Seltenheitswert!).

Eigentlich war Volkswandertag, aber von Völkerwanderungen haben wir nicht viel entdeckt. Dafür ein Abenteuer an einer Furt, eigentlich ein Rinnsahl, dass sich durch den Regen in einen reißenden Fluß verwandelt hatte (jedenfalls in den Augen unserer Pferde...).

Kalle - diesemal das erste Mal mit Renegades unterwegs weigerte sich auch standhaft (als einziges Pferd) durch die Fluten zu gehen... wir gingen über die Fußgängerbrücke. Kommentar der umstehenden Zusachauer "guck mal, das Pferd will sich die Schuhe nicht nass machen" *gg*

Alles in allem ein feuchter aber saugelungener Tag!

Ich wünsch euch, die am Brückentag weiterreiten können noch viel Spaß!!! Ich muss leider heute arbeiten :-( - bei dem Wetter vielleicht aber auch nicht soooo schrecklich schlimm...

Viele Grüße
Birte

P.S. Die Renegades Hufschuhe sind SUPER! Ich bin schwer begeistert :-)

KlaK
14.05.2010, 21:59
Ja, der Vatertag ...
Und: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung.

Weil Du schon von Volkswandertag schreibst, bei uns gab es einen Orientierungsritt:

Hatte nach dem Wetterbericht schon überlegt, ob ich mir den Wecker überhaupt stellen soll, aber so schlecht sah es um acht Uhr nicht aus, zumindest regnete es noch nicht.

Im Stall mußte ich mich erstmal ärgern. Nicht dass Porto auf der halben Kilometer entfernten Weide war, sondern dass ich den Photo nicht mitgenommen hatte. Zu schön das Herdenbild. Die Hälfte der Pferde lagen noch im Gras. Das wäre ein schönes Bild geworden.

Auf Grund des Wetters waren leider weniger Reiter gekommen, dennoch gab es einige bekannte Gesichter. Ich hatte Startnummer 30. Man muß aber dazusagen, dass alleine vom veranstaltenden Stall 10 Reiter gestartet waren. Insgesamt waren es 43 Teilnehmer an diesem Orientierungsritt über 20,5 km.

Die Strecke selber kannte ich schon vom letzten Jahr. Bis auf zwei kleine Änderungen war sie identisch. Natürlich gab es andere Fragen an den nach Karte zu findenden Streckenpunkten, aber nachdem man die vom Pferd aus nicht lesen konnte, beschloß ich einfach nur zu reiten ;), im Nieselregen absteigen und dann nasser Sattel? Nein, danke.

Nach der Mittagspause gab es dann doch glatt Viertelstunden ohne Nässe. Ach das tat gut, nach kurzer Arbeitswoche über die schönen Wege zu traben und galoppieren. Kurz vor Schluß wäre dann fast noch ein Unfall passiert.

Beim Reiten habe ich die 2,40 m langen Zügel zusammengeknotet. Auf der letzten Trabstrecke beschloß ich die Karte nicht mehr zu brauchen, legte die Zügel um das Horn und verpackte die Karte in die rechte Sattelvordertasche, meine nassen Handschuhe in die linke, als Porto langsamer wurde. Ich schaute hoch, da sah ich, dass der Zügel sich gelockert hatte und der linke jetzt zwischen seine Vorderbeinen unter den Bauch ging und hinter dem linken Vorderbein wieder zu mir hoch :eek: Natürlich fiel mir sofort ein, was da hätte passieren können. Freihändig stolpern ist nicht lustig :rolleyes:

Aber Porto hat mal wieder bewiesen, was für ein zuverlässiges Pferd er ist. Schnell den Knoten gelöst und den Zügel wieder hochgeholt.

Danach gab es für die ReiterInnen noch frisches vom Grill und ein riesen Salatbuffet (natürlich auch viele Kuchen), hier fanden sich dann auch die Väter ein, von denen einige auch schon den Vatertag gefeiert hatten, während die Mütter und Töchter auf dem Pferd unterwegs waren

@birte: Habe mich köstlich über den Kommentar "guck mal, das Pferd will sich die Schuhe nicht nass machen" amüsiert. Ist schon herrlich, was man so alles erlebt.

snorkfräulein
20.05.2010, 20:56
DAS ist doch jetzt endlich mal Frühlingswetter da draußen !!!
Was habe ich es vermißt, abends nach der Arbeit noch ne Runde mit den Pferden durch's Gelände zu bummeln. Heute war es dann endlich soweit: Die erste Feierabendrunde !
Spontan hatte ich chrittig angesmst, ob er nicht Lust auf nen Ritt heute Abend hätte.
So kam ich dann um 19 Uhr am Stall an und konnte mein gesatteltes Pferdchen besteigen (klaro...normalerweise gehört putzen und satteln ja für den Reiter dazu, aber dann wäre es zu spät geworden).
Los ging's auf eine kleine Runde um den Hof. War nur ne Stunde und auch ganz gemütlich.
Aber das ist wie ein kleiner Urlaub am Ende des Tages. Herrlich !!!!
Und das Wochenende soll ja auch warm und sonnig bleiben.... ahhhhhhhhh wie toll !
Da steigt meine Laune (die war in den letzten Tagen nicht so dolle) gleich ganz hoch !
Also auf weitere viele schöne Frühlingsritte !

gerald
11.04.2011, 13:06
Grüß Euch!

Weils besonders schön war, wieder einmal einekleine Beschreibung unserer Sonntagsrunde.

Meine Frau und ich sind in den Wienerwald geritten und haben uns mit noch 2 Reitern getroffen. Nach rund 2 Stunden reiten durch sonnendurchflutete Frühlingswälder, in denen wir schon div Blüten gesehen haben, wie z.B. Anemonen, Immergrün, Hänsel und Gretel und die ersten Spitzen vom Waldmeister, sind wir zu einem einsam gelegenen Bauernhof gekommen, wo wir Rast gemacht haben. Es gab Most und Speckbrote von der Bäuerin.
Danach wieder 2 Stunden durch den Wald, bis wir wieder zu Hause waren. Unsere Gegend ist dort sehr bergig und laut GPS haben wir fast 900 Höhenmeter bewältigt.

Die Pferde und unser Hund sind in ausgezeichneter Verfassung, was auch in Hinblick auf die anstehenden Touren wichtig und erfreulich ist, denn Ostern wird die Wohnkutsche eingeweiht und Anfang Juni sind wir 4 Tage von Hof zu Hof auf der Mühlviertler Alm, um nur die ersten Touren zu nennen.

LG gerald

Alpentrekker
11.04.2011, 18:28
Freitag
Herrliches Wetter lockte am Wochenende. Am Freitag trafen Pat und ich uns um 9.30 in Eggingen an der Grenze zur Schweiz, um mit Pachlavan und Flash die Sommertour von Caro Wolfer abzureiten, die wir für sie ausgearbeitet haben. Sie wird an 6 Tagen jeweils 25 km von Station zu Station reiten und dabei einige der schönsten Ecken des Schwarzwaldes durchqueren. Wir starteten in Eggingen, da dort die Caro ihre Pferde jeweils am Sonntag unterbringen wird und hatten vor, die Tour in 3 Tagen bis zum Sonntag abzureiten.

Wir überquerten die Steina und folgten dem Mettmantal bis zum Staudamm, wo wir auf die erste kleine Schwierigkeit stiessen. Der gewählte Pfad war zu schmal, um dort mit 6 Pferden durch zu gehen, so dass wir einen anderen Wegen finden mussten. Wir folgten dem See nach Norden und fanden am oberen Ende einen geeigneteren Weg. Da die Pferde fit und ausgeruht waren, erreichten wir Brenden schon nach 3 Stunden und hatten die erste Tagesetappe um 13.00 Uhr hinter uns. Von Brenden aus ging es hinunter, wir folgten dem Mückenlochpfad - und erreichten nach 250 Höhenmetern Abstieg die Schwarza, um dann auf 3 km wieder über 350 Höhenmeter hinauf zu klettern.

Zwischen Häusern und St. Blasien kreuzten wir den Albsee und folgten dabei weitgehend dem südlichen Höhenzug immer Richtung Westen. Die Bäume standen herrlich in Blüte und das war richtig warm. So gar nicht April mässig. Unterwegs begegnete uns im Wald ein fast echter Drache, der Pach schwer beeindruckte. Bald kamen wir zum Steinabächle und folgten ihm bis zur Quelle um dann über den Schwarzen Stock in Richtung Todtmoos zu traben. Beim Abstieg nach Todtmoos eröffnete sich das gleiche Problem wieder, der als Wanderweg gekennzeichnete Pfad würde die 6 Pferde nicht heil überstehen, so dass wir einen anderen Weg suchen mussten. Leider wählten wir die südlichere Route, und landeten weit ab vom Ziel im untersten Teil von Todtmoos. Wir mussten den Weg bergan wieder hinauf, so dass wir erst um 18.00 Uhr in Todtmoos Weg ankamen, wo wir schon erwartet wurden.

Die Pferde wurden auf einer eigens für sie abgezäunten Weide untergebracht und mit Heu und Kraftfutter vorsorgt. Nach einem vorzüglichen Mal im einzigen Restaurant schliefen wir in einer der Boxen auf frischem Stroh, um unsere Schlafsäcke für die Mongoleireise zu testen. Es sollte so 0 Grad werden heute Nacht. Morgen früh, würde uns der Stallbesitzer einen viel besseren Weg zeigen, auf dem man vom Schwarzen Stock ohne grosse Umwege nach Todtmoos Weg gelangen würde.

Alpentrekker
11.04.2011, 18:35
Samstag
Um 6 Uhr waren wir auf und fütterten die Pferde und putzten sie. Um 7 gabs dann Frühstück im Gasthof und um 7.30 treffen wir unseren Gastgeber, der uns den Weg erklärt, denn die Caro auf ihrer Tour nehmen soll. Wir folgen der Strasse nach Norden und kommen an einem Klettergarten vorbei, hinauf zum Restaurant beim Weissenstein. Ich versuche nochmals den Reiterhof zu erreichen, wo wir heute nach übernachten sollten. Aber noch immer nimmt keiner ab. Wir probieren es eine halbe Stunde später wieder, und Gott sei Dank, es klappt, wir haben eine Unterkunft für unsere Vierbeiner. Inzwischen absolvieren wir unser Mongoleitraining, indem wir etwa 200 Höhenmeter senkrecht den Wald hinauf klettern, ohne uns um die schräg nach oben laufenden Wege zu kümmern.
Nach einer halben Stunde waren wir oben auf dem Weg und folgten diesem im Trab und Galopp in Richtung Rotem Kreuz. Auf einem wunderschönen Kammweg mit Aussicht auf den Feldberg gingen wir bis zum Präger Eck. Leider wird Caro bei schlechtem Wetter, den nördlich verlaufenden Schotterweg nehmen müssen, da auch hier der Weg zu eng war. Wir führten die Pferde hinunter Richtung Utzenfeld, entschieden aber, dass wir für diesmal die Route kürzen würden, und direkt zum Feldberg gehen würden, um die Pferde zu schonen. Wir verliessen die geplante Route und ritten über die Gisiboden direkt zum Herzogenhorn mit herrlicher Fernsicht auf die Alpen und den nahegelegenen Feldberg. Es war erheblich weniger Volk unterwegs hier auf der Seite und die Aussicht war grandios. Wir liessen die Pferde am überwinterten Gras zupfen und genossen die Sonne auf 1400 m Höhe. Nach einer guten Stunde Pause kletterten wir hinunter zur Krunkelbachhütte und weiter Richtung Bernau, wo wir dem Fluss folgten bis wir in Weiher am Reitstall ankamen.
Hier spritzten wir die beiden Weissen ab, stellten sie in ein Roundpenn, und begaben uns nach Heu und Wassergabe zum nächsten Bistro, um den eigenen Brand zu löschen. Dort konnten wir dann auch gleich ein preiswertes Zimmer mit Frühstück organiseren, so dass wir noch gemütlich die Pferde mit Kraftfutter versorgten bevor wir uns wieder zur Pension begaben. Die Dusche brachte allerdings nur lauwarmes Wasser und war entsprechend sehr kurz, aber es tat gut den Schweiss abgespült zu bekommen. Das GPS zeigte 99,8 km und 3800 hM.

Alpentrekker
11.04.2011, 19:18
Sonntag
Um 6 Uhr morgens war schon frisches Heu im Roundpenn als wir ankamen und unsere Beiden verlangten nach Ihrer Portion Kraftfutter. Anschliessend gabs Frühstück im Bistro und um 8 Uhr waren beide geputzt und gesattelt zum Abritt bereit. Es waren noch 50 km bis wir wieder zu Hause waren, und Flash wusste schon nach 50 m, dass es jetzt heimwärts ging. Wir führten die ersten km und wie von einer Schnur gezogen machte er Tempo so lange es Richtung Osten ging. Sobald wir von der Richtung abwichen, war er merklich langsamer, als ob er Kund tun wollte, Junge die Richtung passt mir nicht. Am ersten Brunnen tranken sie gierig, das Wasser im Reitstall muss ihnen nicht so sonderlich geschmeckt haben. Wir stiegen auf und trabten Richtung Heimat durch den Blasiwald, wo doch noch etwas Schnee auf den Wegen lag. Hier besteht der Untergrund vorwiegend aus Sandkalkstein, die Wege sind wie fein gesandet mit einem Stich ins Rötliche. Herrliches Geläuf für lange Trab und Galopprepriesen und wir liessen die Pferde auch ihr eigenes Tempo bestimmen. Flott ging es voran und schon nach knapp 3 Stunden waren die ersten 25 km hinter uns. Ab hier in Grafenhausen kannten Flash und Pachlavan das Gelände. Sie entschieden ab jetzt wo durch zu reiten war, und ohne irgend welche Zweifel aufkommen zu lassen, trafen Sie gemeinsam an jeder Abzweigung die Entscheidung, welcher WEg zu nehmen war. Da mein GPS jeweils einverstanden war, gab es auch keine Probleme. Der Steina folgend, kamen wir an den Roggenbach Ruinen vorbei und bald aus dem Wald heraus, in die inzwischen sengende Sonne, die auf die trockenen Felder hinunter brannte. Wir kamen gut voran auf Wiesen und Flurwegen und verpassten mal wieder die Gelegenheit einzukehren, da der einzige Gasthof, der offen war, auf der falschen Flussseite lag. Sei es drum, wir ritten weiter das Mauchenbachtal hinunter bis nach Eggingen, wo wir nach 150 km und 5500 Hm die beiden Araber verluden und uns noch einen Abschiedsdrunk genehmigten, bevor wir die letzte Etappe zum Heimathof, per PKW unter die Räder nahmen.

Faster
12.04.2011, 05:31
Danke für die Berichte. Ich bin grün vor Neid.
Sagte ich schon, dass ich Schichtdienst liebe?

Ich hatte eigentlich Tagestouren geplant, da ich ja auch eine neue Reitbegleitung habe. Schön, mal wieder mit jemandem zu reiten.
Aber mein Pferd will nicht so richtig auf die Füsse kommen dieses Frühjahr.
Erst emie Verletzung, darauf Eisnschuss,
dann ($selbes Bein,) Eisen abgetreten, darauf angelaufenen Sehne
Jetzt gesolpert auf rollendem Schotter und Vorderfusswurzelgelenk aufgeschrammt am ,NA. genau selben Bein.
Ich mag nicht mehr.

Greta
12.04.2011, 08:44
Hi Alpentrekker!

Schöner Bericht und schöne Bilder! Danke, daß Du uns Daheimsitzer - weil Pferd nicht fit - mit Deinen Berichten am Leben erhältst ;-).

@ Faster: sei nicht traurig, geht mir genauso. Die Stute hatte vor kurzem einen Einschuß hinten rechts, davor, genau seit Herbst v. J. eine Sehnenproblem auf beiden Beinen hinten - ist nun ausgeheilt - und nun hat sich Madame hinten links die Fessel samt Gelenk beleidigt :-( .
Das Ärgste: sie bedient sich ganz alleine. Ich komme nicht einmal dazu sie zu reiten. :-(

LG
Greta

Faster
12.04.2011, 11:31
Ach Greta - danke, Dich hast es ja noch schlimmer erwischt. Ich reich Dir virtuell Schokolade und Tee.
Aber der HUnd kann jetzt sehr schön aus der Bewegung (am schrittgehenden Pferd) sein ganzes Repertoire. Sitz, Platz, Schämen, Rollen, Twisten rankommen mit Sitz auf halber Strecke, auch das "Bäume hüten" klappt jetzt gut!

Noch mal zum Post vom Alpentrekker:
Ich glaube ja, das erfahrene Wanderpferde ne Kompassnadel in der Nase haben.
Zeigt direkt und immer auf den Heimatstall.
Nachdem wir die Ostsee erreicht hatten und, natürlich, wieder nach Süden drehten, war das Pferd auch sofort Feuer und Flamme!

Greta
14.04.2011, 08:29
Hi Faster!

Danke für die Schoko und den Tee :-)!
Auch von mir ganz kräftige Heilungswünsche und virt. Schokoladekuchen mit Sahne!
Jedes Ding hat zwei Seiten und diese (Schritt)Pause scheint Deinem Hundchen ja sehr gut zu bekommen. Außerdem herrscht momentan sowieso Schlechtwetter, und wenns wieder schön wird .....
Liebe Grüße
Greta

Faster
14.04.2011, 15:42
So, da habe ichs!
Ich bin bei allerschönstem Frühlingswetter "fremdgeritten" und habe einen schönen Abgang ins Gras gemacht.
GsD nix passiert und der Galopp gegen wackelige Knie war auch schön!
Mein vorletzter Flug war 2005!
Das sind, wie ich finde, akzeptable Abstände!

Da ich ja über ein neues Pferd nachdenken muss in absehbarer Zeit, macht es mir Mut, dass ich noch so gut fliegen kann....

Molly
15.04.2011, 19:32
Greta & Faster, ich reiche euch die Hand...

reiten im Frühling fällt für mich dieses Jahr flach. Kalle und ich waren heute morgen in der Klinik. Er lahmt und unser HausTA vermutete Spat. Nun Spat ist es nicht - oder jedenfalls auf dem rö Bild nur ganz leicht zu sehen, ABER der Ultraschall hats gezeigt, der Fesselträger ist hin :-(

Nun hat er eine Eigenblutbehandlung bekommen und ich hoffe, damit die richtige Wahl getroffen zu haben. Das ist ja auch nicht ganz risikolos... Jedenfalls ist er für mindestens drei bis vier Monate krank geschrieben...

Tja... müst ...

gute Besserung an alle Patienten und Alpentrekker, versorg uns mal schön weiter mit schönen Berichten und Bildern !

Faster
16.04.2011, 12:07
Ach du Schande!
Arme Molly, hier läuft schon wieder alles, nur der Schritt ist schlecht geworden. Der Herr durfte ja so schlurzen...
Aber bei Dir ist es ja wohl längerfristig....
Genesungswünsche an Kalle.

Greta
16.04.2011, 15:40
Oje Molly,

das tut mir aber leid!!!! Das ist ja wirklich blöd.
Dann schicke ich Dir auch virtuellen Schokokuchen mit Sahne und Kaffee ;-), und Deinem Kalle die allerbesten Genesungswünsche!!!

Meiner Puppe gehts langsam besser obwohl sie sich zwischenzeitlich - nun wieder links hinten - die Röhre an einer Mauerecke derart angeschlagen hat, daß ich im Moment dachte: "der Haxn ist ab". Aber manchmal hat man auch Glück. Sie hat zwar nun eine 15 cm lange Schramme und Erguß, aber sonst gar nichts (auf diesem Bein).

Also alles Liebe Euch beiden und beste Wünsche!!!!!!
Laß wieder von Euch hören!
Alles Gute

Greta

Molly
17.04.2011, 09:46
Danke - ihr seid toll!

reitet nur schön für mich mit, bei diesem tollen Osterwetter... !

Faster
17.04.2011, 12:03
Wir waren ein paar Stunden wenigstens draußen, da ich gleich zum Spätdienst muß.
Meine neue Mitreiterin hat als alleinige Reiterin (es ist nicht ihr Pferd) ein berentetes, sehr hoch ausgebildetes Dressurpferd.
Also wollte ich jemals Galopppirouetten üben, das wäre der Partner.
Aber langsam verstehe ich den Kasper- Hauser- Effekt.
Er benimmt sich manchmal, als wäre er drei. Dabei ist er 17.
z.B. dunkle Flecken auf dem Boden sind Löcher etc.
Aber an zwei Eseln ist er hübsch und taktrein vorbeipiaffiert...

Sunny-Iris
18.04.2011, 09:35
Am letzten Samstag veranstaltete unser Stall als "Nebenstelle" des Neuburger Reit-und Fahrverein einen Frühlingsritt. Wir haben alle fleißig geplant und auf rege Beteiligung gehofft. Aber wir hofften vergebens. Es kam nur eine Anmeldung von einem Mädchen aus einem Nachbarort, die sonst keine Mitreiter hat.

Selbst unsere Pferde im Stall hatten plötzlich keine "Lust" mehr. Zwei gingen Lahm und zwei husteten auf einmal. Nummer fünf musste zum Holz rücken.

Also machten wir uns auf einen Ritt zu viert gefasst. Das Wetter wollte auch nicht so recht mitspielen. War es am Vormittag noch schön sonnig, so wurden die Wolken zum Abritt hin immer dicker und dunkler.

Vor dem Abritt gab es für uns zur Stärkung noch ein Glas Sekt, als ich eine SMS erhielt mit dem Text: Überraschung kommen doch noch zum Frühlingsritt, sind schon unterwegs. LG Sabine und Nina.

Kurze Zeit Später fuhr ihr Hänger auf dem Hof und ich freute mich riesig, das meine Stammtischmädels wenigstens der Einladung gefolgt sind, wenn es schon 150 Mitglieder des Vereins nicht interessiert.

Hatten dann zu sechst noch einen schönen Ritt von 2 Std. Pferde waren auch alle brav. Während wir reiten waren kam noch ein Stammtischmädel mit ihrem Baby vorbei um wenigstens mit uns Kaffee zu trinken. Zum Grillen am Abend kamen dann noch zwei Vereinsmitglieder vorbei. Das Pärchen wäre gerne mit geritten, aber ihre Pferde sind nicht fit zur Zeit.

Unser Fazit aus diesem Tag: Wir organisieren keinen Frühlingsritt mehr, sondern machen unsere eigenes kleines Stallfest.

Habt ihr so etwas mir eurem Verein auch schon mal erlebt?
Mir kann es eigentlich egal sein, bin nicht Mitglied. Meine sieben Pferdefreundinnen und ich treffen uns einmal im Monat zum Stammtisch beim Italiener und das seit ca 5 Jahren. Dafür brauchen wir keinen Verein.

LG Iris

gerald
18.04.2011, 13:28
Servus du Arme!

Genau das ist einer der Gründe, warum ich schon lange nichts mehr für Andere organisiere!
Meine Frau und ich machen unsere Touren alleine und wenn sich jemand anschließen möchte, so ist es gut.

LG gerald

Molly
18.04.2011, 19:59
tröste dich Iris... wir sind regelmäßig beim Stammtischritt auch nur zu viert oder mal fünf... (Dabei sind da über 40 Reiter "angemeldet" )

Faster
19.04.2011, 07:41
hier kenne ich so etwas nur als vfd veranstaltung und da kommen immer dieselben Verdächtigen...
vielleicht ist es bei euch die zeit für unverbindliche Stallfeste, nicht für Ritte!

Sunny-Iris
21.04.2011, 09:37
Also irgendwie stehen meine Frühlingsplanungen unter keinem guten Stern. Erst die "Pleite" bei unserem Frühlingsritt und nun wäre beinahe auch mein Wanderritt an Ostern ins Wasser gefallen.

Bin ja schon seit längerem am Planen und hab auch wirklich zeitig nach einem Quartier gesucht. Beim Hansihof bin ich fündig geworden und hab das Blockhaus für 5 Tage gebucht. Weil das schon fast vier Monate her ist, hab ich nochmal ne Mail geschrieben um zu bestätigen das wir auch wirklich kommen. Da kam schon mal 10 Tage lang keine Antwort und dann sagt der mir einfach ab! Er bräuchte die Hütte anderweitig und wir sollen das verstehen. Da versteh ich überhaupt nix. Bin stinkesauer gewesen.
Wie soll ich jetzt so kurzfristig und noch dazu in den Osterferien was bekommen. Wollte doch so gern eine Hütte haben.
Der Bauer-Huber bietet auch zwei Blockhäuser an, aber ob die noch frei sind. Schnell angerufen und zum Glück ist die große noch frei. Hab gleich gebucht und um einen Tag verlängert um mich von dem Schock zu erholen.
Heute bekommt Lauras RB noch neue Eisen und dann kanns am Montag hoffentlich ganz entspannt losgehen.

LG und mit sonniger Vorfreude
Iris

Alpentrekker
25.04.2011, 18:34
Unser zweiter grösserer Ritt diesen Monat führte uns nach Upflamör zu Vöhringers Viecherei. Dort trafen wir Andreas aus Memmingen, der mit uns mitreiten wird. Bei einem gemütlichen Abendessen (hervorragende Küche) quatschten wir vorallem über den Paso Peruano, den der Andreas reitet. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg, durch lichte Buchenwälder bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Termperaturen ohne Mücken und anderes lästiges Viehzeugs. Es ist eigentlich viel zu warm für April, aber klasse Reitwetter. Da Pat bald auf einen Distanzritt nach Karte gehen wird, will sie Karten lesen üben und deshalb führt sie die Truppe die nächsten vier Tage an. Wir traben auf Feld- und Wiesenwegen Richtung Norden und kommen bald bei Pfronstetten vorbei. Näher liegt aber ein anderes kleines Dorf, wo wir hoffen, was gegen den Durst organiseren zu können. Pat macht nach kurzer Eingewöhnungsphase einen sehr guten Job an der Karte, obwohl ich es nicht lassen kann, sie immer mal wieder zu verunsichern. Wir kommen ins Dorf, aber es ist entweder ncihts da, oder was da ist, ist geschlossen. Eine nette Dorfbewohnerin, erkundigt sich nach unserem Weg und bietet uns letztendlich eine Runde Bier an. Glück muss man haben. Die Pferde getränkt und mit Industriegras gefüttert reiten wir frisch gestärkt weiter und kommen schon bald Richtung Hohenstein, wo unsere Uebernachtungsstation für heute wäre. Da wir viel zu früh sind, machen wir nochmals einen Schlenker zum nächsten Dorf, wo wir in einem Biergarten Wasser für die Pferde und ein weiteres kühles Weizen bestellen können. Es macht Spass hier zu reiten, denn man kommt auf den gekiesten Feldwegen in schattigen und übersichtlichen kleinen Flusstälern gut voran und es ist sehr angenehm temperiert. Der Paso hat einen unglaublichen Schritt und marschiert uns fast davon, vor allem bergauf muss Flash fast joggen, um mit zu halten. Der Tölt ist echt super und schaut echt sehr bequem aus, wenn der erst 6jährige auch noch nicht die gesamte Strecke durch tölten mag und immer mal wieder in Galopp fällt. Aber Hidalgo, so heisst der Braune, hat echt potential und ist sehr fein ausgebildet.
Nach gemütlichen 40 km kommen wir in Hohenstein auf der Käserei an und werden freundlich begrüsst. Die Pferde dürfen beim Haus, Rasenmäher spielen und nach dem Absatteln werden sie alle geduscht und dürfen dann auf die riesige Weide. Die drei vertragen sich sehr gut, wenn auch Flash und Pahlavan eher eine Gruppe bilden und den Paso weit gehend ignorieren. Die Käserin leiht uns ihr Auto und wir fahren zum Abendessen ins Dorf vor. Nach einem vorzügliches Mahl fahren wir zurück und geben den Pferden nochmals Kraftfutter und Wasser und bereiten unser Nachtlager im Heulager.

Alpentrekker
25.04.2011, 18:39
Der heimische Gockel weckt uns pünktlich kurz vor Sechs Uhr und die Pferde warten schon auf uns und das Kraftfutter. Die Käserin melkt ihre Wasserbüffel und lässt das frisch geborene Kälbchen an ihrer Hand aus dem Eimer Milch trinken. Der Käser kommt dazu und fragt warum wir den E-Zaun nicht wieder eingeschaltet hätten. Nicht nötig, meinen wir und er ist überrascht, dass die Pferde so ruhig sind und keinerlei Zicken machen. Wir bekommen Frühstück im Haus mit Mozarellakäse aus der eigenen Produktion und geniessen selbstgemachte Konfiture. Beim Satteln überraschen uns die Gastgeber mit einem kleinen Ständchen auf ihren Alphörnern. Klasse, ist uns auch noch nicht passiert. Die Pferde hören angespannt zu. Wir reiten weiter zu den Uracher Wasserfällen und stellen ein weiteres Mal fest, dass es zu wenige Bäche oder Brunnen gibt auf der Alb. Wir durchreiten die typischen Täler der rauhen Alb und geniessen den Duft der blühenden Bäume und Blumen. Hier wo die Landschaftspflege von Schafen verrichtet wird, ist der Boden trocken und es sind mehrheitlich Wiesen- und Waldwege über die wir im Trab nach Norden benutzen. Glücklicherweise finden wir ein Naturfreundehaus in der Nähe der Uracher Wasserfälle, hier gibt’s Bier und Wasser aus der Hundeschüssel für die Pferde. 10 Schüsseln pro Pferd machen richtig Arbeit aber auch Spass.

Weitere Bilder vom Ritt unter Flickr.com (http://www.flickr.com/photos/hohbruggch/sets/72157626456137655/show/)

Wir geniessen die Aussicht und führen der Steilkante folgend nach Osten bis wir dann ins Tal hinunter steigen um auf dem Grünen Weg nach Seeburg zu traben, wo wir noch einen letzten Aufstieg schaffen müssen, um dann die heutige Station erreicht zu haben. Da die Pferde den Weg schon mal gemacht haben, erübrigt sich die Kartenarbeit von Pat, die Pferde kommen zielgenau an. Sie werden geduscht und kriegen erst mal eine riesen Portion Heu und später Kraftfutter bevor wir sie für die Nach auf die Weide stellen. Wir treffen die gleichen Reiter wieder, die auch schon im vorigen Jahr hier waren und geniessen ein sehr schönes Abendessen im Kreise von Eltern, die auf Ihre Kinder warten, die reitender Weise hier eintreffen sollten, aber sich leider verritten hatten. So wurde dies für die 9-11 jährigen ein langer 11 Stunden Tag, von dem sie aber noch jahrelang erzählen werden. Im Heuschober kehrten wir das letzte Stroh und Heu zusammen, um unser Nachlager zu bereiten. Da die Chefin selber auf Wanderritt ist, hat der Hausherr alle Hände voll zu tun, und wir wollten nicht den letzten Rundballen öffnen, den er dann von Hand hätte verfüttern müssen.
Der Ostersonntag begrüsste uns dann nicht ganz so strahlend wie die Tage davor, dafür war es in der Früh nicht ganz so frisch. Wir brachten die Pferde von der Weide und stellten Sie in zwei Boxen, um sie zu füttern und zu tränken. Während wir frühstückten, legten sie sich alle drei der Reihe nach hin um zu schlafen. Mit entsprechender Verspätung sattelten wir dann auf und ritten Richtung Münsingen, wo wir aufgeklärt wurden, dass man die Pferde zwar durch den Truppenübungsplatz führen, aber nicht reiten darf. Wussten wir leider nicht. Der Ranger war sehr nett und hinterliess uns auch noch Prospekte über das Biosphärenreservat. Wir querten ein weiteres Tal mit einem kleinen Rinnsal und erreichten ein kleines Dorf, wo wir ein geöffnetes gut bürgerliches Gasthaus fanden.
Mit Bier, Eisbecher und Kaffee gestärkt ritten wir mehrheitlich im Wald Richtung Dächingen, während über uns der Donner grollte. Zwei Stunden später kühlte es endlich ab, ohne dass wir selber nass geworden wären und dank Pats fachkundiger Führung erreichten wir pünktlich um 1700 uhr die Holzmännische Wanderreitstation. Robert wartete schon auf uns und die Pferde wurden getränkt und versorgt, während ein Pfau daneben sein Rad schlug. Später sollte er die Pferde mit seinem Geschrei so erschrecken, dass diese in Panik auf die Weide hinaus donnerten. Wir genossen unsere Getränke in gemütlicher Runde, die immer wieder durch neue Leute ergänzt wurde. Zum Abendessen vom Grill gesellten sich andere Wanderreiter aus Bad Urach dazu und es wurde ein überaus netter Abend. Im bereitgestellten Zelt fanden wir dann spät nachts auch unsere Nachtruhe wieder.
Heute am letzten Tag, war wieder super Wetter angesagt. Nicht ein Wölkchen verunstaltete den Himmel und die Pferde merkten sofort dass es wieder Richtung Süden, also heimwärts ging. Um so zügiger marschierten sie und nach zwei Stunden hatten wir die Hälfte der heutigen Strecke schon hinter uns. Wir durchquerten die Lauter und wir sahen weitere schöne Täler und mögliche Touren durchs Wolfsbach- und Lautertal vor unserem geistigen Auge. Auch stellte ich fest, dass ich mein Telefon bei Robert vergessen hatte und rief ihn an. 30 Minuten später hielt er mit seinem Auto neben uns und wir waren wieder vollzählig. Die Pferde genossen den gelbblühenden Löwenzahn und entsprechend sahen sie anschliessend auch aus. Ueber riesige Felder und weitläufige Wälder kamen wir Zwifalten immer näher, noch ein Hügel und im nächsten Tal sahen wir dann die Türme der Klosterkirche. Wir führten die Pferde hinunter ins Tal und durch den Ort hindurch, stiegen am nördlichen Ende wieder auf und nahmen die letzten 7 km bis Upflamör wieder unter die Hufe.
Ein herrlicher 4-täger mit 150 km bei strahlend schönem Wetter ging auf Vöhringers Viecherei bei einem kühlen Spezi zu Ende. Mit Andreas und seinem Hidalgo werden wir sicherlich wieder unterwegs sein.

Gruss Alpentrekker

gerald
26.04.2011, 11:32
Servus At!

Danke für diesen umfangreichen Bericht und die schönen Fotos. man kann deine tour richtig gut miterleben.

Vielleicht solltest du sie in Zukunft mit eigenem Titel in die Wanderreiturlaube einstellen. So findet man sie später auch noch. Wäre schade drum, wenn sie hier in diesem "Tratsch-Treat" untergehen.

LG gerald

Greta
28.04.2011, 10:46
Hallo Alpentrekker!

Das war wieder einmal ein wunderschöner Bericht. Mit Worten und Bildern hast Du den Leser regelrecht mitgenommen! Dafür danke ich Dir ganz herzlich!

Liebe Grüße
Greta