Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pferdegymnastik?
Hmm, irgendwie nicht das richtige Unterforum dazu, aber was passenders habe ich nicht gefunden?
Ist es sinnvoll, evtl. noch ein anderes Unterforum zum Thema "Reiten allgemein" aufzumachen?
*denk*
Zum Thema:
Klar sind wir hier in erster Linie alle Wanderreiter (nehme ich an ;)).
Allerdings werden unsere Pferde, wie das auch schon Poscharnigg so schön beschreibt, ja nicht ausschließlich zum Wanderreiten "benutzt" (da die wenigstens von uns soviel Zeit und Geld haben, um fast das ganze Jahr auf Tour zu sein... :p), sondern eben viel, das in den Bereich "Spaß" und "Training der Ritte" fällt.
Klar, Ausreiten im weitesten Sinne gehört dazu.
Aber was macht Ihr noch, um eure Pferde Fit UND auch geschmeidig zu halten?
Ich verwende dazu ungern das Wort "Dressur", sondern viel lieber "Gymnastik".
Baut ihr im Gelände entsprechende Übungen ein, um das Pferd regelmäßig zu Biegen und zum vermehrten Untertreten zu bewegen? Wenn ja, welche?
Oder habt ihr einen RP/ eine Halle, in der ihr regelmäßig Übungen macht? Wenn ja, welche und wie oft?
Longieren? Doppellonge? Wie und Häufigkeit?
Sontige Bodenarbeit, Handarbeit wie Langzügelarbeit oder seitl. Arbeit?
Oder gehört ihr zu den Kursbesuchern, die (vorzugsweise übern Winter?) Kurse besuchen und da was machen? Wenn ja, was für welche?
Oder Sonstige Möglichkeiten?
Evtl. auch Wanderreitkurse, die sich auch mit solchen Tehmen beschäftigen?
Nimmt jemand an TREC-Veranstaltungen teil, wo ja teils auch gymnasische Dinge von Pferden gefordert werden?
Oder gehört ihr zu den Leuten, die sagen, daß im Gelände vorwärts-geradaus völlig reicht?
Bin gespannt auf Eure Antworten!
LG, Heike
Lieschen
19.03.2010, 11:02
Hallo Heike,
das ist ja ein interessantes Thema :). Bin schon gespannt auf die Antworten.
Geritten wird bei uns fast immer im Gelände, da bauen wir aber gern ab und zu ein wenig Seitengänge ein. Bögen können wir nur im Herbst auf den Stoppelfeldern reiten, ansonsten geht es immer "schön" geradeaus auf den Wegen.
Ein bis zweimal pro Woche gibt es Longen- und Bodenarbeit, teilweise mit Trab über Stangen und auch Seitengängen. Longiert wird nur mit Kappzaum oder evtl. mit Doppellonge. Die Doppellonge benutzt nur mein Mann, weil weder ich noch mein Pony damit glücklich sind.
Ganz selten reiten wir "dressurmäßig" auf der Wiese oder in der Reithalle. Außerdem besuchen wir zweimal jährlich einen 3-tägigen Reitkurs, um die schlimmsten "Übel" wieder auszubügeln .
Alles in allem leben wir und unsere Ponys damit gar nicht schlecht....... Das hat sich jetzt über viele Jahre bewährt.
LG,
Bärbel
Begrüßung,
meine Frau reitet regelmäßig ein- bis zweimal in der Halle, da sie ja auch auf Westernturniere hinarbeitet. Außerdem besucht sie regelmäßig Kurse in dieser Richtung.
Ich selbst finde den Weg in die Reithalle bzw. Roundpen ehr sehr selten. Liegt wohl daran, das mir die Verladerei und Fahrt zur Halle zu blöde ist.
Deshalb meist nur geradeaus und dafür aber mal etwas anspruchsvollere Geländestrecken, wo Zosse auch mal Füße lupfen und Hirn (falls vorhanden) anstrengen muß. Ansonsten achte ich beim Leichttraben drauf das ich nicht immer nur auf der gleichen Hand reite . Außerdem achte ich auch darauf das der Herr den Kopf nicht zu weit oben trägt sondern ehr vorwärts-abwärts.
Gruß Ben
Vorausgesetzt, wir haben bald wieder normale Umstände, reiten wir mindestens einmal die Woche auf dem Platz. Dort wird schulmäßig gymnastiziert, in allen Gangarten. Oftmals werden auch Trailparcours aufgebaut und dann geübt. Da wir, so alles klappt, dieses Wochenende mit dem Bau eines eigenen Stalles beginnen können, haben wir zukünftig den Luxus, einen Naturtrail auf dem Gelände stehen zu haben. Damit wird das Trainig zum Genuss. Roundpan und kleiner Reitplatz werden dazukommen, dann haben die Zossen keine Ausreden mehr.
LG
dusty
….jetzt Frage ich Euch hier „aus“ und selber kommt noch nix…. Gaaaanz toll! *g*
Ich habe oft das Gefühl, dass „Pferdegymnastik“ Frauensache ist, einzelne Ausnahmen vorhanden (wink zu Dusty).
Evtl. hängt es aber auch sehr von der Art der Gymnastik ab?
„Kreiselreiten“ ist oft nicht so Männersache, wobei auch hier unterschieden werden muß, bzw. auch ich keine typische Kreiselreiterin bin :D
Der LG nun ja auch gar nicht…. Das überlässt er schön mir. Ihm reicht es, wenn er schöne Geländerunden drehen kann oder weite Wanderritte genießen kann.
Gut, vielleicht (?) würde mir das ja auch reichen, den Pferden allerdings wohl nicht.
In unserem vorigen Stall hatten wir einen beleuchteten RP, der auch fast das ganze Jahr bereitbar war. Eine tolle Sache…
Jetzt, als SVler, hat mir der LG zwar einen Longierplatz zugesichert, aber die Umsetzung der Idee darf wohl noch auf sich warten lassen… :rolleyes:
So wurde ich nun Mitglied im nextortsansässigen, konventionellen RV. Mit allen Vor- und Nachteilen.
Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen: 2 Hallen, 20x40 und 20x60, ein AussenRP 20x40 und ein Springplatz, xmalx Meter, den ich ja nicht nutze.
Ich selber mache etwa 2x/ Woche Handarbeit mit den Pferden (vorzugsweise erst noch mit der Stute), was heißt: Hier rufe ich die Lektionen, die ich später mal auch unter dem Sattel reite möchte, von der Seite mit Kappzaum und Zügel ab.
->Gymnastizierung der einzelnen Hinterbeine, wobei das Ziel natürlich mal bei der gemeinsamen Belastung bei geradegerichtetem Pferd ist.
2x/ Woche Longe mit Kappzaum, ohne Hilfszügel, vorzugsweise in Verbindung mit der Handarbeit. Evtl. mache ich da auch noch Bodenarbeit als Austausch. Ist auch immer wieder in Verbindung mit einer Übungsstunde bei der RL von mir.
Ansonsten etwa 3x/ Woche Gelände, kann auch mal 5 mal werden, je nach Wetter, Planung und eigener Laune :), aber auch hier immer wieder Biegung z.B. an Wegkreuzungen, Schulterherein an Wegrändern entlang, Tempounterschiede ect.
Nur bei längeren Ritten mache ich „nix“, wobei ich auch hier drauf achte, das Pferd schön gebogen um Wegecken zu bekommen.
Und je nachdem, gibt’s noch 1x/ Woche (im Winter auch mal 2 oder 3mal) einen wenigstens 1-Stündigen Spaziergang im sehr flotten Schritt mit Bergauf und Rückwärts-Bergaufübungen für die Pferde und mich….
(Ja, wir haben eine Führmaschine! (Elitär-Protz!) Zwar eine Manuelle, nur in Form von MIR, aber dafür brauchen wir keinen Platz dafür und keinen Strom….. )
Reitkurse habe ich schon besucht, ist aber nicht soooo meins, bis auf wenige Ausnahmen. Ich komme mit regelmäßigem Unterricht besser klar wie mit 3 Tage voll und ein halbes Jahr wieder nix…
Dusty, das mit dem Trail bei Euch hört sich ja klasse an! Habe von so was schon Videos gesehen, ganz super!
Mach BITTE Bilder, wenn ihr mit der Umsetzung soweit seid!!!!!!
Grüßles, Heike
Grüß Euch!
Mein Pferd hat, wie die meisten Noriker, eine sehr gute Selbsthaltung. Gut so, denn Dressur/Gymnastizierung könnte ich gar nicht reiten.Kopfhaltung und Untertreten sind sehr gut und beständig.
Auf einem Reitplatz/Halle war ich noch nie, obwohl wir einen Reitplatz hätten.
Was ich allerdings mache sind Dehnungsübungen VOR dem Reiten. Also vom Boden aus die Beine heben und dehnen, mit entsprechenden Stäbchen die div. Druckpunkte für das Rückenheben, Becken abrollen, usw. drücken und gleich die Sattellage mit diesen Stäbchen untersuchen.
So dehnt sich das Tier selbst und ich kann gleichzeitig empfindliche Stellen ausmachen.
Weiters üben wir bei unseren Trainingsausritten öfter Biegungen, indem wir 8er zwischen engstehenden Bäumen reiten, Beinchen heben über umgefallene Baumstämme, usw.
Da wir hier ein ziemlich steiles und abwechslungsreiches Gelände haben und wir ja auch Kutschenfahren, denke ich, daß unsere Tiere genügend "abwechslungsreiche" Bewegungsabläufe machen, damit sie schön weich bleiben.
Auf Wanderritten habe ich nur meine Stäbchen mit, Übungen machen wir nicht.
Alle paar Jahre lassen wir unseren Sitz von einer Osteophatin überprüfen, damit sich keine Schlampigkeit einschleicht. Gab aber noch nie eine Beanstandung.
LG gerald
Hi zusammen,
Bei uns war es früher immer so, daß ich die Pferde am 4-Eck geritten bin. Dressurmäßig eben. Mein Mann ist dann am Wochenende ins Gelände gegangen und im Herbst auf Jagden, wie auch meine Tochter. Die Pferde waren ja auch immer gut in Förmchen. Im Sommer sind wir dann auch auf Wanderritte gegangen. Mein Sohn hatte immer ein besonderes Auge auf, wie auch Beziehung, zu seinem Hengst. Da durfte niemand anderer drauf. Er ist aber eigentlich nur draußen geritten. Als die Kinder dann älter wurden und weniger Zeit hatten, habe ich wieder alles selber gemacht, sprich Arbeit am 4-Eck und Ausritte. Wenn dann Zeit war, sind wir zu 2. oder zu 3. ausgeritten. War sehr schön.
Nun bin ich alleine übriggeblieben. Unweit von uns gab es bis vor kurzem ein 4-Eck. Da ich oft wenig Zeit habe, habe ich relativ viel longiert. Mit Kappzaum und ausgebunden, oder eben manchmal nur schnell mit Halfter. Wenn ich mit Kappzaum longiere, verlange ich schon eine sehr aktive Hinterhand, gehe dann mit dem Pferd auch über die ganze Bahn und mache Handarbeit. Der Wallach geht auch sehr gut und gern an der Doppellonge. Und manchmal, wenn ich genug Zeit hatte und, was eher selten vorkam, doch lieber am 4-Eck geritten bin, statt hinaus zu gehen, bin ich ihn auch dressurmäßig geritten - mit Westernsattel ;-) - . Er liebt das übrigens sehr, vielleicht, weil er´s nicht oft machen muß. Dabei . präsentiert er sich dann, wie ein richtiges Dressurpferd, obwohl der gar nicht dieser Pferdetyp ist. Da ich aber in letzter Zeit kein 4-Eck zur Verfügung habe, baue ich draußen schon ab und zu einige Übungen ein. Das können z.B. Haltparaden aus allen Gangarten, aus dem Halt antraben, angaloppieren, Hinterhandwendungen, Rückwärtsrichten bei einer guten Versammlung und aktiver Hinterhand sein, (natürlich auch Vorwärtsreiten in Versammlung). Mein Dicker macht das richtig gern, denn er weiß, dann setzts Goodies :-). Aber meistt genießen wir einfach nur die Zeit, die wir miteinander haben und lassen´s ganz gemütlich und einfach so gut sein. :-)
Liebe Grüße
Greta
ich mache gerade einen Sitzschulungskurs und spüre gerade jeden einzelnen Knochen...
In diesem Jahr werde ich wohl mal mit Bauchtanz beginnen, damit mein Becken und meine Hüfte endlich mal lockerer werden...
aber es ging ja um Pferdegymnastik :-) ich besuche lieber Kurse, da kann geballt jemand an mir herummeckern und ich kann dann darüber schlafen und üben. Für mich hat es sich als unpraktikabel erwiesen mir einen Trainingsplan zu basteln, es ist grundsätzlich so, dass ich Lust zum Geländebummeln hab wenn üben auf dem Platz dran wäre und ich dann unvorbereitet zur nächsten Reitstunde komme... das bringt nix.
Ich habe eine tolle klassisch barocke Dressurlehrerin gefunden, die unwahrscheinliches aus mir und meinem Zossen herausholen kann... Mein Pferdeschönheitsideal (das hinnerm Haus steht) passt leider so gar nicht ins Bild eines anatomisch gut gebauten Pferdes, mit viel Seitengängen versuchen wir jetzt mehr Tragfähigkeit herzustellen.
Das Trainingsprogramm sieht Schulterherein und Traver im Schritt und Trab vor. Gangartenübergänge für die Rückenmuskulatur und der Rest geht für meine Sitzprobleme drauf. Ich muss mich sehr bemühen meine Hüfte richtig in Position zu halten und die Schultern nicht hochzuziehen und den Kopf nicht hängen zu lassen... *seufz*
Wenn das dann mal klappt hab ich aber statt einen Hafimix einen kleinen Spanier unter mir, der schier über den Platz schweben kann... Ich freu mich dann immer über das eine tolle Bild (zwischen den 1000 furchtbaren :-) )
Für dieses Jahr habe ich trotzdem auch geplant zwischen den Kursen bei ihr Unterricht zu nehmen, mal schauen was daraus wird... im August gehts auf alle Fälle wieder zum Kurs
Für die Longenarbeit hatte ich mir letztes Jahr das Buch von N. Penquitt gekauft. Super Tipps, jetzt macht das Kringelziehen sogar mal ein bisschen Spaß...
Wie oben beschrieben mache ich mir keinen Plan, hab ich Abends wenig Zeit und das Wetter ist ok, dann gehe ich ne halbe Stunde auf den Platz oder wenn ich Streß auf der Arbeit hatte nur bummeln. Ist das Wetter schlecht kann ich nicht auf den Platz, dann geh ich bummeln oder mach auch mal nix... Lange Ausritte mach ich nur am Wochenende - oder im Urlaub
(P.S. ich durfte heute zum ersten Mal in meinem Leben auf einem piaffierenden Pferd sitzen :-) - tolles Gefühl sag ich euch!)
Na Plan läuft bei mir eigendlich nie was. Ich gehe hin, schaue aufs Wetter,meinem Befinden oder Stütcj´hens Laune.... :D
Wir haben eine kleine Halle,einen schönen großen Platz und einen Trailplatz....das wird alles von mir genutzt.
Ich mache gerne Bodenarbeit,Stangenarbeit,freilongieren oder auch frei Hüpfen...( Springen mag ich nicht sagen...sind nur Cavaletties)
Auf dem Platz und Halle mache ich gerne Vorwärts-abwärts,Seitengänge und alles was kurvig ist,weil sie sich schlecht rund macht in den Kurven.
Am liebsten arbeite ich im Trail..... und am allerliebsten bin ich aber in der Natur
Grüß Euch!
Ich frage mich, ob so eine Gymnastizierung wirklich so wichtig ist!
Bitte versteht mich nicht falsch, sicher ist sie gesund, aber ist sie auch so notwendig, wie es oft beschrieben wird?
Ich vergleiche gerne und oft mit der früheren Pferdehaltung.
Damals war das Pferd für zahlreiche Menschen überlebenswichtig. Bauern, Fuhrleute, Post (früher privat), Händler, usw verhungerten ohne Pferd.
Die durchschnittliche "Nutzungsdauer" der Tiere wird in alten Schrifften mit etwa 25-30 Jahre angegeben. Heute liegt sie bei rund 10 Jahren (Uni-Studie), trotzdem die Fütterung und die medizinische Betreuung sicher wesentlich besser ist und die Tiere bei weitem nicht so belastet werden.
KEINER der oben genannten "Pferdenutzer" hat jemals auf Haltung, Gymnastizierung, udg geachtet. Das taten nur die "feinen Leute", siehe z.B. klassische Reiterei. Daraus stammt ja eigentlich die heutige Dressur der div. Reitweisen ab. Das waren aber vergleichsweise die wenigsten Pferde.
Die weit aus überwiegende Anzahl früherer Pferde kam nie in den Genuß von Gymnastizierung und trotzdem waren sie unglaublich leistungsfähig und langlebig.
Wie passt das zusammen?????
LG gerald
Ich denke,dass die Pferde früher nicht so überzüchtet waren wie heute und vielleicht steckt die Erklärung auch darin,dass unsere Pferde meist nur einseitig genutzt werden. Früher ...so könnte ich mir vorstellen....wurde so ein Pferd vielfältig eingesetzt und somit auch verschiedene Muskeln beansprucht.
Und früher hat man sich nicht soviel Gedanken gemacht. Auch wenn das Pferd alt wurde,heißt es ja nicht,dass es stets gesund war. Heute achtet man eben aus Liebe und "Wissen" mehr dadrauf.
Grüß Dich Gerald!
Die "feinen" Leute betrieben im Feudalismus "Dressur" als dekadente Form der "Kriegskunst" zu Pferde. Ursprünglich ging es meines Wissens "nur" darum, ein Ross zu reiten, daß im Krieg Angriff, Verteidigung und Schutz mitmachte sowie auch dem Reiter bot. Alle Figuren der "klassischen Reitkunst" z. B. in der Spanischen Hofreitschule zu Wien, entstammen dieser ursprünglich Ausbildung der Kriegsrösser - und sind auch zugleich zutiefst "pferdisch" . Ein Hengst, der imponiert oder sich präsentiert, hat alle diese "Figuren" intus.
Später wurde daraus dann Spaß (königliche Reitkarusselle). Der Spaß wurde zum Sport und dafür brauchte man Pferde mit Gang.
Um dieses "Zuchtprodukt" in größerer Menge herzustellen, wurde eine Zeit lang alles, und zwar wirklich alles zur Zucht verwendet, was nach Gang aussah, unter anfänglich leider totaler Vernachlässigung der jeweiligen größeren oder kleiner Wehwechen. Somit wurde leider auch die Härte und Gesundheit rausgezüchtet. Damit sind wir beim Punkt der heutigen "Kurzlebigkeit". Dieses Phänomen ist bei allen plötzlich stark nachgefragten Tieren festzustellen.
Als ich meinen Beitrag zum Theme Gymnastizierung schrieb, wollte ich eigentlich erwähnen, daß es mir sehr um die Entwicklung der "gemeinsame Sprache" geht. Und diese kann man z. B. am 4-Eck auch recht gut entwickeln. Aber sicher auch draußen. Es ist meines Erachtens eine Frage der Einstellung, wie auch der Wertschätzung meines Partners Pferd. Je besser diese Sprache funktioniert, umso besser das Team.
In meinem besonderen Falle schrieb ich, daß ich sehr auf die aktive Hinterhand achte, da dies der Motor des Vorfwärts ist und ich einen ausgemachten Spitzbuben mit großer Willensstärke reite, der, wenn ich ihm so ließe, wie er wollte, nur zum nächsten saftigen Grasbüschel marschieren würde, und das wärs dann ;-) . Bei uns ist es also auch eine Frage des gegenseitigen (er kommt dann schon noch zu seinen Grasbüscheln) Respektes und der Rangordnung.
Liebe Grüße
Greta
Was den heutigen Lebensalterdurchschnitt betrifft (ich meine sogar mal was von nur 8 Jahren gehört zu haben): Viele große Gestüte fahren reihenweise ihre Fohlen zum Metzger wenn sie dem Zuchtstandard nicht entsprechen oder krank sind. Das wurde mir vom hießigen Pferdemetzger mal so gesagt. Wenn diese Tiere in diesem Durchschnitt mitberechnet werden dann braucht man sich nicht wundern.
Gruß Ben
Hallo Angie!
Diese vielfältige Nutzung spielt sicher eine Rolle. Sicher hast du auch Recht, daß der Tierschutzgedanke noch nicht verankert war, aber der Eigennutzen bzw die Überlebenswichtigkeit hing schon von einem gesunden und damit leistungsstarken Pferd ab.
Eine wahrscheinliche Überzüchtung, oder Zuchtauswahl nach falschen Kriterien (Schönheit vor Leistungsvermöge) scheint mir wie dir möglich.
Hallo Greta!
Wenn du Dressur auch als "Beziehungsarbeit" siehst, und das ist sie ja irgendwie auch, dann hast du sicher Recht. Aber dazu gibt es m.E. wesentlich bessere Übungen. Die Bodenarbeit z.B.
Hallo Ben!
Diese Studie wurde in Deutschland gemacht und bezog sich ausschließlich auf das Freizeitpferd. Zu reinen Schlachtpferden hatten die teilnehmenden Unis gar keine Verbindung.
Was mich ebenfalls noch stutzig macht ist, daß es keinerlei Aufzeichnungen, Überlieferungen, o.Ä. über Gymnastizierung im weitesten Sinne von richtigen Reitervölkern gibt. Weder von Mongolen (DEM Reitervolk schlechthin), noch von Husaren, Kosaken, Indianern, Cowboys, Vaqueros, usw. Ebenso bei den div. Militärs.
Gymnastizierung war immer nur eine Handlung von kultureller Natur, also von Menschen, welche das Pferd als Statussymbol verstanden. "Arbeiter" taten es nie, obwohl wie gesagt deren Überleben davon abhing.
Wie gesagt, Dressur bzw. Gymnastizierung, ist sicher eine gute Sache und in vielen Fällen (einseitige Belastung, oder ungesunde Nutzung wie die ganze Woche stehen und dann am Sonntag schnell eine Runde Gallopieren) wichtig, aber der Stellenwert ist m.E. übertrieben.
Das kommt mir vor wie wenn ein starker Raucher sagt: Ich ziehe aufs Land um der schlechten Luft der Stadt zu entrinnen.
LG gerald
Moin Gerald,
ich glaube, ein Pferd "geht eher kaputt" wenn es rumsteht (23 Stunden Box und 1 Stunde Reithalle) ... ein Arbeitspferd, das unter der Woche täglich 10 Stunden gepflügt hat und am Wochenende die Familie in der Kutsche zur Kirche gezogen hat, hatte zwar schwere Arbeit zu leisten, ist aber sicher "elastischer und lockerer" gewesen als so manches Dressurpferd heutztage :-)
... jedenfalls bezeichnete ein altes Bäuerchen, bei dem ich früher meine Pferde hatte viele der Probs, die so auftraten als "Wohlstandsprobleme" und seine Ackerpferde, die er früher hatte, sind durchweg Mitte 20 geworden und haben noch schwer auf dem Feld gearbeitet.
Bei uns heute (also speziell auch unsere kleine Gemeinde hier) wollen wir zwar vielleicht viel reiten und die Pferde auf riesigen Weiden halten, geht das aber immer? Ich muss Kompromisse schließen und meine Pferde auch. Ich würde gern täglich reiten - geht aber nicht, denn mein Brötchengeber hat ja auch ein Wörtchen mitzureden...
Deswegen denke ich ist Gymnastik schon wichtig... ganz abgesehen davon, dass es mit dem richtigen RL tatsächlich Spaß macht - und das kannte ich auch jahrelang nicht (das war früher eher langweilige Quälerei für Reiter und Pferd ... )
Den Menschen gehts doch heut eigentlich auch net anders... heut hat man Kreuzweh weil man tageintagaus krum im Bürostuhl hockt und sich ausser zum Kisatraining (schreibt man das so?) ein mal pro Woche nie bewegt...
@ Angi - wir haben heute mehr "Wissen" ? Das bezweifle ich... ich hab nie mehr so viel gelernt wie bei meinem alten Bäuerchen... auch und vor allem über Pferdegesundheit... ist ja auch klar, wie Gerald schon schrieb, ist der Ackergaul lahm gewesen konnte die Frucht nicht rausgebracht werden (oder rein) ergo - nix zu essen...
über Pferdebeahndlungen hat ein alter Oberst 18hundertlochimstrumpf gibt es ein hervoragendes Buch: "die Bein- und Hufleiden der Pferde" von Peter Spor Oberst a.D.
Der hat übrigens auch Bücher über die Ausbildung von Militärpferden geschrieben.
Gerald, von den Berbervölkern gibt es Überlieferungen, lies mal Sadko Solinski - den Schreibstiel muss man aber mögen :-)
Hi,
also ich bin eigentlich Dressurreiter, so bin ich zum Reiten gekommen und das mache ich auch immer noch sehr gerne !
Dieses tolle Gefühl, eine Hufschlagfigur zu denken und schon wird sie von zwei Lebewesen umgesetzt ist für immer noch eines der schönsten Dinge.
Also arbeite ich meine Dame zweimal die Woche am Platz, viel Biegen, Dressur im Westernsattel oder auch im Vielseitigkeitshsattel, einmal die Woche mache ich Bodenarbeit, oft Doppellonge, seltener Kappzaum, ganz selten nur NH mit Knotenhalfter, dazu ein längerer Ausritt am Wochenende oder Gig-Ausfahrt.
Immer wieder mache ich mir auch die Mühe, die zwei Sprünge, die wir bieten können in neuen Kombinationen (mal als Ochser, mal als Steilsprünge) auf dem Platz aufzubauen und sie dann mit dem Vielseitigkeitssattel zu springen, das macht sie sehr gerne.
Im Gelände achte ich immer auf die Rechts/Linksverteilung in Trab (aussitzen) und Galopp, aber wenn die Dame sonst nicht herumspinnt, darf sie genießen. Suchenr wir allerdings um jeden Preis Gespenster oder wollen auch sonst nur den eigenen Kopf mit den eigenen Geschwindigkeitsvorstellungen durchsetzen, ist bis zur Hohen Schule auch im Gelände alles geboten, 3-Galopp-Wechsel über 2-3km relativieren doch einige Spinositäten :-)
Ralf
Da würde ja übers WE kräftig geschrieben!
Zur Frage, ob überhaupt:
Definitiv JA, es ist erforderlich.
Es fängt schon dabei an, daß Wildlebende Pferde sich gegnseitig Gymnastizieren (da gibts Studien dazu!), also der Herdenchef die Junghengste "bewegt" und zu vermehrtem Untertreten anregt. (Kein aggesives Wegscheuchen, sondern tatsächlich Gymnastizieren!)
Allerdings beschränkt sich dieses Vorhgehen auf den Männlichen Teil, die Damen werden nicht gymnasitziert.
In unseren heimischen Weiden oder Paddocks sieht man das eher selten, oder wenn, dann vorzugsweise noch, wenn sehr viel Platz ist, bei sehr ursprünglichen Rassen (wobei wir wieder beim Thema "überzüchtung" wären).
Dann: ein Pferd ist ja bekanntermaßen nicht dazu geschaffen, einen Reiter auf dem Rücken zu tragen. Hierzu muß also die Tragfähigkeit des Rückens und der Beine hergestellt werden, um unter gesunden Aspekten dem Pferd tatsächlich einen Gefallen durch reiten zu tun.
Bei der alleinigen Nutzung durch Fahren der Pferde relativiert sich das, da KEIN Gewicht auf dem nicht zum Tragen geigneten Pferderücken lastet.
Die Pferde der Bauern früher wurden in erster Linie und in den allermeisten Situationen zum FAHREN (eggen/ ackern/ ect...) verwendet. Geritten wurde in der Bauernschaft recht wenig, da war auch keine Zeit dazu.
Die gerittenen Pferde hatten in erster Linie den Zweck, Kavallerietauglich zu sein, was hieß: EIn Pferd war nicht nur Reittier, sondern auch Waffe.
Hieraus ergab sich die Ausbildung eines Kavalleripferdes von selbst: Die Sprünge der hohen Schule, die auf der Ausbilungsskala nach Piaffe, Passage ect. kommen, waren keine Showvorführungen, sondern effektiv aus den Vorstufen der genannten Übungen gegen den Feind gerichtet: Ballotade, Croupade, Terre à Terre ect.....
Das war damals standard, daß ein Reitpferd das ausführen konnte, sonst war es im Krieg nicht so gut zu gebrauchen.
Greta hat das auch schon schön beschrieben.... ;)
Daß man dann im akuten Kriegsfall nach einer bestimmten Zeit auch Bauernpferde einzog, hat freilich andere Beweggründe...
Mollys Tipp zu SGS kann ich zu diesem Thema übrigens nur unterstreichen und bekräftigen....
Vieles von unseren "vermeintlichen Wissen" wird isn diesen Büchern klar dargestellt..... wenn nicht sogar teils revidiert! Man sieht danach das Thema "Gymnastizierung" mit anderen Augen und vor allem eben nicht "Englischlastig", wie es sich die meisten trotz des fehlenden Wortes "Dressur" immer noch vorstellen...
Übrigens: Schönes Beispiel (hier werde ich gerne etwas.... Hmmm .... gemein?:p):
Hat jemand schonmal ein Rai-gerittenes Pferd neben einem schön gymnasitzierten Pferd gesehen... ?
Welten.... ! Und ich spreche da nur in erster Linei von der Optik... die Zweite geht hin zum Verschleiß des Pferdes...
Grüßles!
alles richtig Orie, ich bin nur in einem Punkt nicht deiner Meinung :-)
"Definitiv ja" finde ich ... wir soll ichs ausdrücken - kritisch... ich kenne Wanderpferde, die sind ihr Leben lang nie auf einem Dressurplatz gewesen und uralt geworden. Das Pferd meiner Freundin bspw. schied mit 34 Jahren und tausenden Wanderritkilometern aus dem Leben...
Wie in allem sollte man - so denke ich - aufs Pferd und sich selbst hören. Wenn ich mich auf dem RP quäle, dann bringts nichts als Frust und ich mach vielleicht mehr kaputt weil ich es falsch mache... dann doch lieber bummeln gehen :-)
eine Erkenntnis aus meinem Sitzschulungskurs... mein Pferd galoppiert rechts schlecht an, weil ich rechts mit der Hüfte blockiere. Wenn ich das aber nun nicht weis und angaloppieren übe und übe und übe, dann mach ich mein Pferd sauer und ggf. mehr kaputt (vermehrte Last auf die rechte Vorderhand, Hinterhand verlernt richtig unterzutreten weil ich das ja gar nicht zulasse usw...) als wenn ich ihn einfach gradaus hätte rennen lassen.
Deswegen mag ich das Wort "definitiv" nicht.
Liebe Heike!
Leider steh ich auf der Leitung: kannst Du mir bitte erklären was ein Rai- gerittenes Pferd ist? Sorry, komm nicht drauf.
Dann muß ich noch etwas zu den Fahrpferden sagen: Fahrpferde ziehen über die Hinterhand!! Egal was verlangt wird (ackern, Holz schleifen oder vor den Wagen gespannt. Damit ist eben eine Gymnastizierung im Sinne eines Reitpferdes - um dieses auch vermehrt auf die Hinterhand zu bringen - eigentlich hinfällig. Bei Fahrpferden ist es eher so, daß sie die Wirbelsäule etwas versteifen, verspannen. Das kann man aber sehr leicht durch zeitweiliges Reiten wieder ausgleichen. (Das hat mir ein sehr erfolgreicher Turnierfahrer verraten). Damit bist Du, Gerald, wieder einmal völlig auf der Gewinnerseite! ;-) .
Manche Pferde werden nie dressurmäßig geritten oder gymnastiziert und erreichen trotzdem gesund ein hohes Lebensalter. Bei diesen Tieren handelt es sich in der Regel um ausbalancierte Pferde, die von Haus aus eine aktive Hinterhand besitzen und diese auch einsetzen. Das erkennt man spätestens, wenn man diese Pferde unter dem Reiter am losen Zügel einen herrlich runden gesetzten Cantergalopp gehen sieht, (aber ohne vorheriges Training, bzw. entsprechende Ausbildung) oder sie eine "gesetzte" Haltparade, ohne Zügeleinwirkung, nur auf das "Reiterkreuz" hin anbieten, leicht in der Hand sind bei Biegungen, sprich engen Kurven, eben in Balance, von Natur aus. Aber diese Goldstücke gibt es nur sehr selten. Der Rest muß mittels Training (welches auch immer) dorthin gebracht werden.
Noch eines: es ist so, wie Molly schon geschrieben hat. Nach einem Tagesritt z. B. sind meine Pferde auch immer richtig geschmeidig. Ist Euch das bei Euren Pferden auch schon aufgefallen?
Liebe Grüße
Greta
Molly, Du hast recht, das Statement klingt sehr dogmatisierend, und das mag ich eigentlich nicht... ;)
Klar gibt auch viele Fälle, wos ohne gut geht, genauso gibt es auch Fälle, wo viel gymnastiziert wird (oder in dem Fall dann eben doch tatsächlich "dressiert") und das pferd schon jung einen enormen Verschleiß zeigt.
Prinzipiell tendiere ich aber (auch aus meiner bsiherigen Erfahrung raus) dazu, daß man ein Pferd durch überlegte und gute Gymnastik schon gesunderhalten kann. Es muß deshalb ja nicht gleich hohe Schule können.
Meine RL (ebenfalls Änhängering der alten Meister) meint immer, daß es egal ist, was das Pferd irgendwann mal an "Lektionen" kann, die ergeben sich eh von selber bei korrekter Gymnastizierung und werden einem da geschenkt, sprich: Wir üben im Unterricht keine Piaffen/ Passagen ect. sondern aufgrund der fortlaufenden Gymnastizierung und Kräftigung schenkt uns das Pferd dieses mit der Zeit einfach.
Zum RP: ich kenne das Phänomen, daß es dort keinen spaß macht, sehr gut aus alten Zeiten...
Und ich muß sagen, es kommt tatsächich drauf an, ob man den richtigen RL / das für sich passende System hat... Das einem auch bei Problemem hilft. dann komt auch kein Fruist, sondern Spaß auf :D
Grüßles!
>> bei diesen Tieren handelt es sich in der Regel um ausbalancierte Pferde, die von Haus aus eine aktive Hinterhand besitzen <<
:-) besagtes Pferd war ein Traber, der mit 10 Jahren von der Rennbahn zu meiner Freundin kam. "Druff un dewedder" wie es bei uns heisst wurde er in Folge nicht mehr gefahren sondern geritten :-) und eine übertalentierte Reiterin ist meine Freundin auch nicht - wie ich eben eine Freizeitreiterin. (Bevor ihr den Kopf schüttelt über die Art und Weise - das ist über 25 Jahre her, heute würde sie es anders angehen)
Sicher kann man das als Ausnahmepferd bezeichnen, ich glaube gesünder ist schon draußen bummeln als aufm Platz mit Macht das falsche üben...
Greta, ich stelle übern Tag verschiedene "Stadien" fest... ich hatte auf nem langen Tagesritt schon sowas wie einen toten Punkt. Der kam bei mir und Pferd gleichzeitig - wir wären am liebsten geblieben wo wir gerade standen. Am nächsten Tag war Kalle dann den ganzen Tag schlecht gelaunt. Den Tag drauf voll auf begeistert und toll zu reiten :-)
Ein tolles Erlebnis hatte ich auf einem Dressurkurs bei besagter RL. Bin Do hingeritten (nicht weit 20km) Fr. erster Tag, zwei Reiteinheiten morgens und mittags. Sa - zweiter Tag Reiteinheit morgens, mittags standen die Pferde auf 1ha Koppel - Als ich mit Strick auf die Koppel trat, kam mein Dickerchen im Galopp auf mich zu und guckte als wollte er sagen "machen wir weiter?" Das war sooo toll...
Ja genau Orie! Genau das finde ich auch! Es macht dann ja auch den Pferden Spaß und dann klappts auch mit dem Kringelziehen :-)
Grüß Euch!
Wenn ich eure interessanten Beträge so lese, dann dürfte ich mit meiner Meinung recht richtig liegen. Gymnastizierung ist gut, aber eben nicht so extrem wichtig, wie es oft dargestellt wird, für vielsetig verwendete Wanderreitpferde.
Liegt allerdings eine sehr einseitige Belastung vor ( z.B. nur Dressurreiten) brauchen die meisten Pferde einen Ausgleich.
Ebenso bei Tieren, welche unter dem Reiter "falsch" gehen. In wie weit aber solche Pferde überhaupt zum Wanderreiten geeignet sind, ist für mich fraglich. Sicher wird es nicht zum Problem, wenn ich 2-3 Touren im Jahr reite, macht man aber viele längere Touren, dann stelle ich mir die Sache sehr ansträngend vor, wenn ich stunden- und tagelang auf mein Tier einwirken muß, nur damit es ordentlich und verschleißfrei geht. Oder wenn ich nach, oder bei den Wanderritten stundenlang gymnastizieren muß, damit das Tier keinen Schaden nimmt.
Übrigens, mein letztes Wanderreitpferd wurde pumperlgesund 36 Jahre alt (wurde bis 34 noch geritten). Absolut ohne Gymnastizierung, ohne fahren (war ungeeignet) und trotzdem es sicherlich durch mein Gewicht (gut 90 kg) an der Obergrenze seines Tragvermögens war, da es sich um einen eher ziehrlichen Vollblüter handelte.
LG gerald
Greta, sorry, habe garnicht gesehen, daß du auch geschrieben hast, hat sich wohl überschnitten... ;)
Rai gerittene Pferde: Siehe bei google unter z.b. Rai reiten...
Ist die "Reitmethode" des Fred Rai. Er hat auch -Bücher dazu geschrieben.
Ok, die Philosophie auf der HP dahinter hört sich erstmal superprima an, keine Frage.
Man weiß leider erst, was Rai reiten tatsächlich ist, wenn man die Pferde und die Leute dazu mal im Original gesehen hat...
Wobei: es gibt auch im Netz einige "schöne" Bilder dazu, kann dir dazu aber keine Links einstellen, weil ich hier im Geschäft nicht ewig im Inet rumzocken kann.... ;) Mußt mal selber googeln und trotz meiner negativ klingenden Aussagen eine eigene Meinung bilden.
Man soll ja nicht mit Scheuklappen rumrennen, aber hier werde ich tatsächlich dogmatisierend.... :p
Wenn Du Rai- gerittene Pferde nicht kennst: Ist KEINE Bildungslücke!!!
Zum Fahren: Die Sache mit der Hinterhand unterschreibe ich da natürlich voll! Da muß einfach geschoben werden, entgegen dem "geritten werden".
Meine Erfahrung bei langen Ritten: es kam immer drauf an, wie der Ritt selbst gelaufen ist, ob der Herr am nächsten Tag freudig von selbst ankam oder ich ihn holen mußte.
Heike, danke Dir! Habe tatsächlich noch nie etwas über die Rai-Methode gehört. Ich schau jetzt mal im Internet nach und mach mich schlau.
Übrigens, was Du über Deine RL berichtest klingt super! Auch bei Dir, Molly. Ich beneide Euch heftig. Hätte auch gerne mal wieder einen guten Unterricht. Denn man lernt niiiieeee aus.
Liebe Grüße
Greta
Da habe ich doch gestern was Interessantes eingelegt!
Ich führe unsere Pferde auch immer mal wieder spazieren (Jaaaaaa, wir haben eine Führanlage, zwar eine "manuelle", aber die führt sehr gut und flott :D:D): als Ausgleich, wenn mal wenig Zeit ist, im Winter, wenns eh glatt ist und man nur Schritt reiten könnte (wobei man aber bei -10°C aufs Pferd frieren würde ;)) ect.
Hat den Vorteil, daß unsere Pferde so Abwechslung bekommen, Führübungen vom Boden aus nicht nötig sind, weils diese Gratis dazugibt, die Pferde bei wenig Zeit dennoch eine anhaltende Aktivierung des Kreislaufes bekommen, und nicht zuletzt ich eben auch meine Bewegung bekomme (denn wenn ich sowieso laufen gehe, kann ja grad auch noch ein oder zwei Pferde mitlaufen! :))
Gestern habe ich das dann mal variiert:
Da ich zwar in einer hügeligen, aber nicht bergigen Gegend wohne, fehlt unseren Pferden meist das klettern ein wenig. Gut, wenn wir auf die Alb fahren, bekommen sies etwas mit, aber zZ klappt das aus Zeitgründen nicht.
Da wir mehrere Waldstücke um uns rum haben, die auch immer mal wieder schon ziemlich steile Stücke drin haben (wobei die nun zwar keine 500m lang sind, aber auf 100m kommen wir da auch).
Ein großes Stück dafür ist gerade als Reisteil freigegeben, was heißt, daß auch entsprechende "Rückegassen" (ich nenne sie mal so, sind eher Schneisen der Gehölzzusammentrager, da an den Stellen durch den Steilheitsgrad keine Maschienen fahren können) vorhanden sind. Diese nutze ich nun, um mit dem Pferd Bergauf zu klettern. Gleichzeitig schult er Koordination und Trittsicherheit, da überall Äste und Stangen liegen. Bergab gehts dann jedesmal wieder Rückwärts ein paar Schritte hinauf, damit auch die Hintermuskeln nochmal kräftig arbeiten müssen (Bergauf Rückwärts machen wir auch so immer wieder, allerdings an dem steilen Hang am Anfang nur 2-3 Tritte, sonst geht er auch mal 10 oder 15 Meter den Berg rauf Rückwärts).
Das haben wir gestern nun mit 2 Durchgängen angefangen und werden es noch steigern.
Der Wallach hatte sichtlich Spass an der Sache, gerade auch im Hinblick auf die Lekkerli bei gut ausgeführten Kommandos!
Übrigens: "Rückwärtsrichten" muß fürs Pferd, entsprechend angewandt und beigebracht, kein Tadel sein (wie z.B. bei Springreitern oft üblich), sondern eine normal auszuführende Lektion, bei der hinterher freilich Belohnung gibt . (Es darf dann allerdings auch sonst nie als Tadel verwendet werden)
Danach haben wir dann gemeinsam noch "Grabenspringen" gemacht und der Wallach war glücklich :D
Grüßles!
Evtl. auch eine nette Art, sein Pferd zu gymnsatizieren!?
Hallo Heike,
was Du da schreibst zeigt, daß Du wirklich ein Herz für Pferde samt entsprechendem -Verstand besitzt! :-) :-)!!!!
Gerade bin ich mit meiner Stute (ebenfalls an der Hand) nach einem wunderschönen Spaziergang zurückgekommen. Seit wir eigene Pferde haben, bin ich auch immer wieder an der Hand unterwegs. Eigentlich hat es sich anfänglich aus dem Grasen gehen entwickelt. Damals wäre unser erstes Pferd ansonsten nicht ans Gras gekommen. Dabei habe ich bemerkt, wie schön das ist, wie sehr Pferde das genießen, mit ihrem Menschen einmal ohne Ballast unterwegs zu sein; einfach nur gehen, oder laufen oder stehen, rückwärtsrichten, aufpassen, was denn der Mensch so will, einfach nur Spaß haben, einfach nur schön!!!
Auch wenn man immer wieder Fragen von Spaziergängern, oder früher, Menschen aus dem Dorf beantworten muß, warum man denn um alles in der Welt nicht am Pferd sitzt, ob man sich denn nicht rauf traut etc..... Auch wenn sie sich hinter mir mit dem Zeigefinger gegen die Stirn tippen.... Egal. Den Spaß haben meine Pferde und ich, wie auch die gute Beziehung :-) Sie vergessen´s einem nämlich nicht! Bei meinem Dicken muß ich im Frühling etwas aufpassen. Da fliegen mir schon öfter einmal seine Beine um die Ohren. (Er hat mich aber noch nie getroffen. Wie sich bis jetzt gezeigt hat, paßt er trotz übersprudelnder Lebensfreude dabei schon entsprechend auf). Dabei quietscht er vor Vergnügen und aus purer Lebenslust. :-) Als er noch sehr jung war, haben wir auf diese Art und Weise auch ausprobiert, wie steil er noch bergauf, oder bergab klettern kann, durch Dickicht, Bäche, über Böschungen. Alles was sich halt so bietet. An seiner Seite war immer ich, und er ist voll Vertrauen mit mir durch dick und dünn marschiert. Das Resultat: auch unterm Sattel marschiert er voll Zuversicht durch dick und dünn :-).
So viel Spaß kann lernen, Beziehungsarbeit, einfach das Leben miteinander, für Pferd und Mensch machen!
Liebe Grüße
Greta
Grüß Euch!
Dem kann ich nur voll beipflichten. Beziehungsarbeit funkt am Besten in Augenhöhe.
Auch wir gehen noch des öfteren spazieren, aber vor allem für junge Pferde, bevor man sie anreitet oder einfährt, bekommt man so sehr einfach ruhig und ausgeglichen. Außerdem können sie sich so viel besser an SEINEM (hoffentlich ruhigen) Menschen orientieren, wenn "Monster" auftauchen, weil sie den Menschen besser wahrmehmen.
LG gerald
"Hallo Heike,
was Du da schreibst zeigt, daß Du wirklich ein Herz für Pferde samt entsprechendem -Verstand besitzt! :smile: :smile:!!!!"
Greta, da sage ich jetzt einfach mal "Danke" dazu ;)!!
Das mit dem scheel angeschaut werden beim Führen kenne ich allerdings auch sehr gut...
In unserem vorigen Stall wars eigentlich "normal" daß die Pferde auch mal spazierengeführt wurden. Daher waren es auch umliegende Leute eher gewöhnt.
In meiner jetzigen Ecke ist das, außer bei Krankheitsfällen, ein absolutes No-Go, ein Pferd ist schließlich zum Reiten da (was ja allerdings eigentlich gar nicht stimmt! ;)).
Von "Ist der Krank?" über "Kann man das nicht Reiten?" bis zu "Hast Du etwa Angst vorm Pferd, daß Du immer (:confused:) führst?" bekommt man hier alles zu hören, und zwar immer mit negativem Verbunden.
daß ich natürlich dennoch das Meiste reite, fällt wohl nicht auf... Klar, die letzten 1,5km zurück zum Stall führe ich eigentlich auch nach dem Reiten immer.
Keiner scheint zu registrieren, daß man mit Pferden noch mehr als nur Reiten kann.
Nur kürzlich hat ein Nachbar mich mal an angesprochen, das erste positive Feedback aufs Führen seit 2 Jahren da: "Na, ihr habt wenigstens Charakter und führt die Pferde auch mal entsprechend!"
Den Kritikern des Führens fällt dann aber komischerwiese z.b. vor oder in der Halle auf, daß mein Pferd einfach da stehen bleibt, wo ich es abstelle, um z.B. Ausrüstungsteile zu holen, daß es einfach brav mitgeht, wenn ich es weg/ an anderen Pferden/ Monstern ect. vorbeiführe, daß ich es beim Verladen einfach von außen in den Hänger schicke, ohne großes Tamtam ect...
Aber da heißt es dann: "Ja, ist das aber braaav, meiner würde das nicht machen!"
Ja nee, is klaaaar, oder :p??
Ist schließlich angeboren bei meinen Pferden, sozusagen genetisch bedingt. Daher können es die anderen Pferde auch nicht, weils da nicht genetisch veranlagt ist..... *börks*
Grüßles!
vBulletin® v3.8.7, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.