PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bosal


Greta
07.02.2011, 10:50
Hi zusammnen,

reitet jemand von Euch mit einem Bosal? Wie seid Ihr bzw. Euer Pferd damit zufrieden? Reitet Ihr auch draußen damit?
Ich möchte mir gerne eines kaufen, habe damit aber keine Erfahrung. Worauf muß ich beim Kauf achten?
Liebe Grüße
Greta

gerald
07.02.2011, 12:35
Servus!

Ich habe es einmnal versucht, ganz am Anfang mit meinem jetzigen Pferd. Sie wurde aber nach längeren Ritten wund davon, daher hab ichs wieder gelassen.
Angenommen hatte sie es gleich, obwohl sie das sicher nicht kannte.

LG gerald

Molly
07.02.2011, 13:18
Hallo Greta,

ich hatte mal das Glück einen Sommer lang, als mein Pferd krankheitsbedingt ausfiel, eine Quarterstute reiten zu dürfen, die auch mit Bosal geritten wurde. Das Pferd ist "Superhorseprüfungen" gelaufen - ist also entsprechend fein ausgebildet und ging auch mit Bosal sehr gut. Auf dem Reitplatz waren alle Lektionen auch gut mit dem Bosal abrufbar.

Trotzdem fand ich die seitliche Biegung schwieriger zu erreichen als mit Gebiss und ich hatte auch immer das Gefühl dafür mehr Kraft aufwenden zu müssen.

Das bedeutet jetzt nicht ziehen wie ein Ochse, aber auch 50 Gramm mehr Kraftaufwand stellt ja mehr Kraftaufwand da. (Bei dem Pferd musste man sowieso niemals "ziehen", ich bin NIE ein feineres Pferd geritten ;-))

Da die meisten "Gebisslosverfechter" die ich bisher kennen gelernt habe möchten ja ohne Gebiss reiten, weil sie es für "freundlicher" halten. Das bezweifle ich aus dieser Erfahrung heraus...

Im Gelände halte ich Gebisslos reiten im Zweifel für gefährlich. Dafür sollte das Pferd 100%ig zuverlässig sein... mit meinem würde ich es nicht ausprobieren...

Greta
07.02.2011, 18:49
Grüß Euch!

@ Gerald: das klingt nicht gut !

@ Molly: auch was Du berichtest, klingt irgendwie nicht nach dem Gelben vom Ei.
Nachdem mein Dicker sehr fein im Mund war und ist, und auch aufs Kreuz fein reagiert, hätte ich mir das schon schön vorstellen können, aber aufreiben ist nicht. Da ist die dicke Wassertrense dann auf Dauer scheinbar doch bequemer.

Jedenfalls ganz vielen Dank, daß Ihr mir Eure Erfahrungen mitgeteilt habt!
LG
Greta

Risha07
07.02.2011, 22:07
Hallo Greta,

geht es Dir speziell um das Bosal (kalifornisches Hackamore)?

Könnte Dir diverse andere gebißlose Zäumungen (u.a. auch das kolumbianische Bosal) zum ausprobieren zuschicken.

LG, Risha

Greta
08.02.2011, 12:36
Servus Risha!

Das ist ganz lieb von Dir!!
Habe mich gerade umgeschaut, wie ein kolumbianisches Bosal aussieht, bzw. wirkt. Ich glaub, das ist schon zu viel des Guten.
Da bleib ich bei meiner dicken Trense, wie gehabt: ohne Kinn- oder Nasenriemen, ganz locker und gut is ;-).
Aber trotzdem ganz herzlichen Dank an Dich Risha.
LG
Greta

Molly
08.02.2011, 14:17
Hallo Greta,

wenn du es nur mal ausprobieren willst, dann versuchs doch schlicht mal am Halfter. Von der Einwirkung her bekommst du trotzdem eine realistische Vorstellung - denke ich jedenfalls...

ich leg dir nur mal ans Herz (ich weis du bist ein alter Hase, aber trotzdem) es erst mal nur auf dem Reitplatz, dann auf der eingezäunten Weide zu versuchen... und nicht undbedingt im Gelände...


ach ja und zu deiner Frage worauf beim Kauf zu Achten ist... ich hab mal ein Bosal auf der Americana gekauft. Beratung war nett und das Bosal auch superschön - es macht sich toll an der Wand meines Reiterstübchens *grins*

Risha07
08.02.2011, 23:38
Hallo Greta,

ich selbst habe das kolumbianische Bosal geschenkt bekommen und bislang noch nicht ausprobiert, aber meine Pferdezahnärztin schwärmt von der Möglichkeit der feinen Hilfegebung damit.

Eine Möglichkeit für Dich wäre auch das Sidepull bzw. Lindl, gibt es mit unterschiedlichen Nasenstücken (von "hart" bis weich) und bei einigen mit Möglichkeit, ein Gebiß zum einschnallen - für die Umstellung.
Ich kenne einige (wenn auch wenige) Pferde, die ausschließlich mit Sidepull (ohne Gebiß) geritten werden und dabei super gymnastiziert sind, sogar kauen!

Wozu braucht man bei Trensen Kinnriemen? Kenne ich nur in Verbindung mit Kandarren?!?

LG, Risha

Molly
09.02.2011, 08:39
Kinnriemen, ich antworte mal :-)

verwendest du kein Reithalfter, dann ist der Kinnriemen dafür da zu verhindern, dass das Gebiss durchs Maul gezogen werden kann.

Er sorgt außerdem dafür, dass das Gebiss etwas ruhiger im Maul liegt (gehen wir davon aus, dass das Pferd das Maul weiter aufsperren kann als mit Reithalfter)

Natürlich hatt er ansonsten keine mechanische Funktion wie bei der Hebelunterstützung bei der Kandarre oder dem Shanksnaffle.

Auf einem Westernturnier gehört er zur Pflichtausrüstung.

Ich glaube Greta hat grundsätzlich ein Reithalfter gemeint? Greta ...?

Wobei ich auch ein Reithalfter nicht für Teufelszeug halte, es kann Pferden helfen, sich besser auf Zügelhilfen einzulassen und eine Unterstützung für ein enspannten Kiefer sein. NICHT beim Wanderreiten vielleicht, oder wenn ich mit meinem braven Pferdel durchs Gelände bummel.... Sondern bei der Ausbildung oder eben beim Dressurreiten. Wie immer gilt, auch ein Reithalfter ist richtig und fair einzusetzen...


Wegen dem Gebisslosreiten... da scheiden sich ja die Geister enorm. Um ehrlich zu sein, meiner Ansicht nach muss ein Pferd schon sehr fein ausgebildet sein um bequem (für das Pferd) gebisslos geritten zu werden. Dann ist sicher jede Lektion möglich. Beispiele dafür gibts ja genug. Ansonsten artet es in rumzerrerei aus...

Risha07
09.02.2011, 09:02
Wegen dem Gebisslosreiten... da scheiden sich ja die Geister enorm. Um ehrlich zu sein, meiner Ansicht nach muss ein Pferd schon sehr fein ausgebildet sein um bequem (für das Pferd) gebisslos geritten zu werden. Dann ist sicher jede Lektion möglich. Beispiele dafür gibts ja genug. Ansonsten artet es in rumzerrerei aus...

Danke Molly,

ans Gebiß-durchziehen hab' ich gar nicht gedacht :). Und ist es tatsächlich so, daß das Gebiß dann ruhiger liegt?

Mit dem Gebisslosen reiten stimme ich Dir zu. Viele glauben, sie tun dem Pferd was gutes, indem sie das Gebiss weglassen und zerren und reißen dann an den Zügeln, weil das Pferd gar nicht durchlässig genug ist, um auf die Hilfen zu reagieren... der falsche Weg...
Im Gelände finde ich persönlich es aber sehr angenehm (bei entsprechend sicherem Pferd :)), bin mit meiner alten Stute oft kleine Runden nur mit Halfter und ohne Sattel geritten (aber ein "Brrt brrt" und die stand aus dem Galopp), allerdings habe ich es bei meinem Kleinen noch nicht gemacht, da ich noch zweifel, ob er entsprechend drauf reagiert...

LG, Risha

Greta
09.02.2011, 11:09
Grüß Euch!

Mit einem Halfter reiten wäre auch möglich, aber das mag ich irgendwie nicht. Es geht mir eigentlich um die "Bänder oder Riemen" im Pferdegesicht. Je weniger, umso besser, da die Pferde im Sommer unter jedem Gesichtsriemen schwitzen. Im Laufe der Jahre hat man als Reiter (manchmal) natürlich die Vision von immer weniger Hilfsmittel, warum nicht auch einmal gebisslos. Vorausgesetzt ein passendes Pferd (Temperament, Ausbildungsstand, Betriebstemperatur .....).

Also nein, ich meinte kein Reithalfter. Trense Backenstücke, Kehlriemen. Mehr ist nicht.
Und nein, ich ziehe die Trense nie durch den Pferdemund, wie auch meine Pferde trotz fehlender "Hilfsriemen" das Maul nicht aufreißen, weil sie befürchten müssen, daß eine Parade oder ein Anzug kommt, welche ihnen Schmerzen bereiten könnte.
Bin sicher keine Koryphäe und mache viele Fehler beim Reiten, aber mit den Händen bin ich sehr vorsichtig. Ich habe auch ein - ich glaube das heißt Merot´sches Gebiss, oder es ist zumindes von Merot - welches nur aus einem Lederband im Mund und Kinnriemen mit Ringen für die Zügel besteht. Es wird unter dem Kinn verschnallt. Sonst nix. Der große Nachteil ist, wenn ich absteige und wir gehen zu Fuß, schlüpft das "Kinnerl" des Pferdes raus und ich trotte so vor mich hin und wenn ich mich umdrehe, kann es passieren, daß mein Dicker längst irgendwo weit hinter mir grast ;-). Außerdem mag er´s nicht so gern. Es engt doch die Zungenfreiheit ein wenig ein.

Es gibt natürlich noch die Möglichkeit mit Knotenhalfter, aber ich denke auch das ist nicht wirklich angenehm für das Pferd, da die Wirkung ja durch den Druck der Knoten auf die entsprechenden Nerven erzielt wird. Und mit Halsriemen alleine, neee. Ich reite nicht in Kanadas unendlichen Weiten. Bei uns gibt es Straßen, mit entsprechendem Verkehr, entgegenkommende Fußgänger, Hunde Pferde etc. etc. Ich möchte mich schon verlassen können, daß ich in etwa dort stehen bleiben kann, wo ich es mir vorgenommen habe. Vielleicht muß ich noch ergänzend erwähnen daß ich zur Zeit ausschließlich draußen unterwegs bin. (Molly, danke für den Tipp: Reitplatz, Weide, Gelände! Hätte mich nicht ohne Probieren hineingeworfen, da ich über einen gesunden Selbsterhaltungstrieb verfüge ;-) )
Ich danke Euch wirklich sehr für die konstruktiven Vorschläge!
Liebe Grüße
Greta

Molly
09.02.2011, 15:19
Und nein, ich ziehe die Trense nie durch den Pferdemund, wie auch meine Pferde trotz fehlender "Hilfsriemen" das Maul nicht aufreißen, weil sie befürchten müssen, daß eine Parade oder ein Anzug kommt, welche ihnen Schmerzen bereiten könnte.


das wollte ich damit auch nicht sagen!! :-)

Nur erläutern wofür der Riemen gedacht ist.

Und mal zur Ehrenrettung derjenigen Reiter, die sich viel Mühe mit dem Zossen geben, sowas aber trotzdem brauchen. Es gibt sie nämlich, die Reitschweine... die unhöflich nur darauf warten, dass der Reiter einen Fehler macht um sich dann jeglicher Arbeit entziehen :-)

meiner z.B. ich habe ihn 10jährig aus schlechter Haltung, so gut wie roh "erettet" ... DAS mache ich auch nie wieder :-) einem 10jährigen 600kg Hafisturkopfmix, der über erstaunlich viel Intelligenz verfügt, die er gut gegen den Reiter einzusetzen weis, dem ist nicht so einfach beizukommen... vor allem nicht wenn man sich auch zu den "Ottonormalreitern" zählt!!

Eine Diskussion über die Unarten meines Dicken brauchen wir nicht führen, ich komme (meistens) gut klar, er ist sozusagen die Herausvorderung meines Reiterlebens und ich hab seit letztem Jahr den für uns perfekten Lehrer gefunden... wir sind also auf dem besten Weg, nur ehrlich? Davon, dass ich mit diesem Pferd bequem und einfach reiten kann, davon hab ich mich verabschiedet.

Aber wie hab ich am letzten WE aufm Kurs vom RL zu hören bekommen "streng dich halt mehr an, der lehrt dich was fürs Leben..."


und Leute - damit sage ich jetzt wirklich NICHT das ihr heiditeiti wärt, abern bissl neidisch auf eure braven Pferde darf ich sein ... :-)

Greta
09.02.2011, 18:34
" das wollte ich damit auch nicht sagen "
Molly, das habe ich auch so verstanden :-), aber ich wollte eigentlich auch aufzeigen, warum viele Pferde solche Riemen scheingbar "brauchen".
Es ist natürlich auch eine Frage, des Reitstils. Ich lasse mich zur Zeit draußen einfach herumschunkeln, da braucht man nicht viel tun - in unserem Falle -. Und außerdem habe ich natürlich leicht lachen. Meine Pferde sind von Jugend an bei mir. Die kennen es nicht anders, waren nie einer rohen Hand ausgesetzt.
Natürlich gibt es auch die "anderen" ;-) wie Du Dich ausdrückst. Ich denke, Du hast die "Hardcore Version". Aber sieh es einmal so. Alles was nach Deinem Kalle kommt, wird ein Spaziergang für Dich!
Ganz liebe Grüße
Greta

Molly
12.02.2011, 15:24
;) danke, Greta