Servus Angie!
Erlich gesagt glaube ich nicht, daß Pferde einen Unterschied machen zwischen Bodenarbeit und Reiten. IST man der Chef, dann ist man es, egal wie und wo. DAS mußt du in DEINEN Kopf haben!
In einer Pferdeherde machen die einzelnen Tiere auch keinen Unterschied, egal welche Situation. Abgesehen von kopfloser Panik halten sie sich immer sehr peniebel an ihre Rangordnung, egal in welcher Situation. Warum also sollten sie uns gegenüber anders verfahren?
Vermutlich ist bei euch beiden noch nicht ganz klar (auch am Boden) WER das Sagen hat. Spürt deine Stute dann deine Unsicherheit in bestimmten Situationen (z.B. beim Reiten), dann übernimmt sie halt sicherheitshalber die Führung, weil die noch nicht genau weis, daß du auch bei Angst noch zuverläßig bist. In der Herde verliert ein Leittier auch nicht seinen Rang, wenn es Angst zeigt!
Präsentiere dich einfach aus tiefster Überzeugung als ruhiger, aufmerksamer, nicht strafender und berechenbarer "Rudelführer" und sie wird es akzeptieren. Vor allem in für das Pferd erschreckenden, aber in Wirklichkeit harmlosen Übungen, z.B. über Planen am Boden gehen, oder einen Schnur-Vorhang. Egal was, nur etwas das der Stute Angst oder Unsicherheit mach, aber doch problemlos zu meistern ist.
Meine Frau hatte am Anfang auch ein ähnliches Problem. Ihre neue Norikerstute achtete öfter "zufällig" nicht auf sie und rempelte sie an, oder folgte ihr manchmal nicht (sowohl am Boden als auch im Sattel). Mit oben genannten Vertrauensübungen aber war es bald ganz weg. Heute geht die Stute auch in Situationen, welche für Pferd UND Reiterin angsteinflößend sind, völlig gelassen, weil sie gelernt hat, daß meine Frau sehr verläßlich ist und nichts verlangt, was verletzt, selbst wenn meine Frau unsicher ist.
LG gerald
|