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Würde diesen Sattel nicht nehmen. Ist eine billigsdorfer Ausführung, u a.an der Verarbeitung des Fenderbeginns u. Aufhängung zu erkennen, die kaum abgedeckt ist, mit wahrscheinlich keiner guten Paßform für den Pferderücken, (müßte ein ziemlich gerader langer Rücken sein) und all den Nachteilen einer Billigverarbeitung. Für Vollblüter würde ich Dir oder vielmehr Deiner Bekannten generell zu einem hinten abgerundeten Sattel raten. Diese Westernsättel sind kürzer, und nicht so riesige Modelle,( was Vollblüterin in der Regel ja auch nicht sind) und bieten dadurch dem Pferd mehr Rückenfreiheit. Gerade beim Sattel ist sparen der ganz falsche Weg!!! Dann vielleicht, wenn möglich, llieber olhne Sattel reiten, das macht dem Pferd wenigstens keinen Druck!
Wie Ben schon gesagt hat, wenn das Pferd einmal sauer ist, wenn es den Sattel nur sieht, hast Du und es ein Problem beim Stillstehen, Aufsatteln, Aufsteigen, Aussitzen, bei jeder Parade ... Stell Dir vor, du mußt mit zu kleinen Schuhen laufen, hast schon Blasen und jemand steigt Dir auf eben diese Stelle. Ich rate Deiner Freundin zu einem guten Markensattel. Ist ja auch ihr Pferd. Das Geld lohnt sich. Er kann auch ruhig übertragen sein. Die Lebensdauer ist enorm! Was aber wichtig ist: er muß o p t i m a l passen. Vollblüter sind Spitzensportler, die bei richtigem Training und Fütterung extrem schnell Muskeln aufbauen Das heißt, auch der Rücken verändert sich dann entsprechend rasch, baut aber auch schnell wieder ab, wenn das Tier länger Urlaub hat. Das macht ein gerade noch so lala passender Sattel auf keinem Fall mit. Ich hab das früher auch erlebt, war zum verzweifeln... Ich bin nun seit 18 Jahren glückliche Besitzerin eines passenden Markensattels, den ich in den USA gebraucht gekauft habe. Ist ein Modell aus den frühen 50ern, ja, richtig gelesen!, Marke Bona Allen. Der Verkäufer war ein gewisser Charly Taylor in Colorado. Er holte den Sattel aus einem (Sattel)Schuppen, knallte ihn vor mir auf den Boden, daß es nur so staubte und murmelte folgende Worte: "this is a very good saddle, a little bit dusty, but nearly new". Dabei grinste er mich verschmitzt an. Ich probierte den Sattel dann auf einem seiner Pferde mit ähnlicher Statur wie meiner Stute aus, sah wie gut er auf diesem Pferderücken lag, fühlte wie bequem ich "darinnen" saß, und nahm ihn. War ein Wagnis, denn ich wußte ja nicht ob er meinem Pferd wirklich passen würde, aber ich hatte Glück. Als ich ihn dann daheim auf meine damalige Vollblutstute legte, bemerkte ich schon bei den ersten Ritten, wie wohl sich das Pferd fühlte. Man könnte sagen, sie und ich stiegen damals puncto Sattel von einem Dreirad auf einen Mercedes um. Mittlerweilen trägt ihn das 4.(!) Pferd und er paßt (glücklicherweise). Hatte noch nie einen Druck, auch nicht bei längeren Ritten. Sein einziger Nachteil ist das Gewicht. Bringt sicher mind. 13, wenn nicht sogar 15 kg auf die Waage. Aber die Pferde - ich möchte jetzt fast sagen - llieben ihn. Weichen weder beim Auflegen zur Seite, spannen nicht die Rückenmuskulatur beim Aufsatteln und drücken den Rücken auch nicht am nächsten Tag beim Bürsten nach unten weg, wie man das manchmal beobachten kann. Ich habe eine gute Bekannte, die sich vor wenigen Wochen, wieder einmal einen Sattel per Internet gekauft hat. Also ohne Anprobe.( Es gibt nichts gegen den Kauf per Internet zu sagen aber Probieren ist unersetzlich) Auch dieser paßt wieder nicht. Ihr Pferd dankt es ihr mit herumkreisen samt ihr in der Box, sobald sie sich mit Sattel nähert, angebunden eigentlich kaum oder gar nicht aufzusatteln

Liebe Grüße
Greta