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Alt 15.03.2010, 10:03   #10
Greta
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Greta befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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Dem von Euch gesagten möchte ich folgendes hinzufügen: Pferde halten sich gerne an erhöhten, trockenen und windigen Stellen auf. Trocken: ist offensichtlich, wer steht oder liegt gerne in der Pampe. Erhöht: entspricht und genügt den Ansprüchen eines Fluchttieres. Windig: hält im Sommer die Insekten fern!!! Aber all das muß man in die richtige Relation setzten. Somit erhält man eine logische Konsequenz.
Möchte z. B. sehr stark bezweifeln, daß Pferde sich bei zweistelligen Minusgraden und entsprechenden winterlichen Windstärken an windexponierten Stellen freiwillig länger aufhalten. Das gleiche gilt für Niederschlag bei Kälte.
Ich war jahrelang immer wieder in Kärnten, auch in der Steiermark im Gebirge und auf Almen und konnte dort das Weidevieh, worunter sich auch sehr oft Pferde befanden beobachten. Die Lagerplätze befinden sich sowohl erhöht und an windigen Stellen, als auch - und das sehr oft - , unter und im Schatten von Bäumen (!). In England und Schottland beobachtete ich ebenfalls Pferde, welche sich bei dortigem Regen ( und Wind) im Schutze der Bäume - also wind- und wettergeschützt - aufhielten. Jedoch ist zu den Bäumen zu bemerken, daß es sich meist um große Exemplare handelt, die dadurch eine gewisse Sichtfreiheit gewähren. Diese Tiere befanden sich jeweils auf riesigen Weidearealen.
Auch muß man in Beziehung setzten z.B. Windstille bei Insektenvorkommnis : dann wird bei Insektenplage das Buschwerk aufgesucht!
Natürlich halten sich Pferde auch gerne einmal in der prallen Sonne auf, oder stehen auch gerne einmal sturmumtobt da und genießen die entsprechende Wetterlage. Aber doch nicht Stunden oder den ganzen Tag über! Weder bei großer Hitze, noch bei großer Kälte.
Die Tiere gehen z. B. vom Schatten gerne einmal wieder in die Sonne und lassen den Körper so richtig aufheitzen, wie auch in die Kälte raus, um diese ein Zeit lang zu genießen. Aber nach einer Weile ziehen sie sich dann gerne in "gemütlichere" Umgebung zurück, soferne sie für die Pferde auch gemütlich und überhaupt vorhanden ist.
Wer genau beobachtet wird das obgenannte bestätigen.
Letztlich kann man unsere Reitpferde nur sehr bedingt mit in Wildnis lebenden Tieren, Pferden vergleichen. Alleine bei Regen dringt die Nässe bis auf die Haut vor, verursacht durch das Bürsten des Fells, welches die natürliche Fettschicht weitgehend entfernt. Bei Wildtieren bildet diese Fettschicht einen genialen Feuchtigkeitsschutz.
Desweiteren kann man bei Hauspferden immer wieder beobachten, daß ranghohe Tiere den Unterstand, Windschutz, Schatten od. Stall für sich occupieren, und rangniedere Tiere daher draußen stehen m ü s s e n !
In Island ist z.B. bekannt, daß die einzelnen Tiere einer Pferdeherde die Position an den exponierten Stellen bei Regen und Wind nach einer gewissen Zeit w e c h s e l n !! Das tun sie nicht aus Spaß und Tollerei. So kommt jedes Tier auch in die wärmeren Zonen. Auf vielen Koppeln gibt es gar nicht genug Tiere, noch Platz, um eine richtige Herde zu bilden.
Natürlich k ö n n e n Pferde unsere Wetterlage ob kalt oder heiß aushalten. Auch im Sommer ohne Schatten und im Winter ohne Unterstand. Ob sie aber das auch so täten, wenn sie die Wahl hätten?
Greta
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Unter dem Auge des Herrn gedeiht das Pferd (arab. Sprichwort)
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Orie (15.03.2010)