Grüß Dich Gerald!
Die "feinen" Leute betrieben im Feudalismus "Dressur" als dekadente Form der "Kriegskunst" zu Pferde. Ursprünglich ging es meines Wissens "nur" darum, ein Ross zu reiten, daß im Krieg Angriff, Verteidigung und Schutz mitmachte sowie auch dem Reiter bot. Alle Figuren der "klassischen Reitkunst" z. B. in der Spanischen Hofreitschule zu Wien, entstammen dieser ursprünglich Ausbildung der Kriegsrösser - und sind auch zugleich zutiefst "pferdisch" . Ein Hengst, der imponiert oder sich präsentiert, hat alle diese "Figuren" intus.
Später wurde daraus dann Spaß (königliche Reitkarusselle). Der Spaß wurde zum Sport und dafür brauchte man Pferde mit Gang.
Um dieses "Zuchtprodukt" in größerer Menge herzustellen, wurde eine Zeit lang alles, und zwar wirklich alles zur Zucht verwendet, was nach Gang aussah, unter anfänglich leider totaler Vernachlässigung der jeweiligen größeren oder kleiner Wehwechen. Somit wurde leider auch die Härte und Gesundheit rausgezüchtet. Damit sind wir beim Punkt der heutigen "Kurzlebigkeit". Dieses Phänomen ist bei allen plötzlich stark nachgefragten Tieren festzustellen.
Als ich meinen Beitrag zum Theme Gymnastizierung schrieb, wollte ich eigentlich erwähnen, daß es mir sehr um die Entwicklung der "gemeinsame Sprache" geht. Und diese kann man z. B. am 4-Eck auch recht gut entwickeln. Aber sicher auch draußen. Es ist meines Erachtens eine Frage der Einstellung, wie auch der Wertschätzung meines Partners Pferd. Je besser diese Sprache funktioniert, umso besser das Team.
In meinem besonderen Falle schrieb ich, daß ich sehr auf die aktive Hinterhand achte, da dies der Motor des Vorfwärts ist und ich einen ausgemachten Spitzbuben mit großer Willensstärke reite, der, wenn ich ihm so ließe, wie er wollte, nur zum nächsten saftigen Grasbüschel marschieren würde, und das wärs dann

. Bei uns ist es also auch eine Frage des gegenseitigen (er kommt dann schon noch zu seinen Grasbüscheln) Respektes und der Rangordnung.
Liebe Grüße
Greta