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Alt 24.04.2010, 18:30   #13
Greta
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Greta befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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Nach einem kleinen Nachhall des kalten Winters, erwärmten die Sonnenstrahlen heute wieder die Natur. Die Pferde standen lustlos im Auslauf herum und knabberten noch lustloser am Heu, sehnsüchtig das saftige Grün, außerhalb ihrer Reichweite beäugend.
Nachdem die Menschenfrau jedoch keinerlei Anstalten machte, ihre Pferde ins Grün zu bringen, ergriff der Dicke die Initiative und ließ seinen "ich will fortgehen" Ruf erschallen, von dem er wußte, daß er meistens von seiner Menschenfrau befolgt wurde. Es war inzwischen Nachmittag geworden und er wagte schon fast nicht mehr zu hoffen, heute doch noch fortzukommen, um dabei auch von dem saftigen Grün zu naschen. Nachdem Frauchen sich im Hof zu schaffen machte, versuchte er es noch einmal und schmetterte ihr aufmunternd seinen Ruf entgegen. Diesmal schien sie endlich begriffen zu haben. Sie kam. Endlich!! Führte ihn in die Box und er faßte noch schnell für alle Fälle ordentlich Wasser, man wußte ja nie so genau, wohin es ging. Endlich war sie mit der lästigen Putzerei fertig und brachte den Sattel. Ungeduldig stieg er von einem Bein auf das andere. "Mach schon, ich will rauuuuus." Und dann schritten sie durch den Hof, ungeduldig drängte er seinen dicken bemuskelten Popo durch das Tor, um gleich abzubiegen und - vom knackigem Grün zu naschen, solange Frauchen am Tor herumnestelte. Dann marschierten sie los eine kleine Weile nebeneinander und dann endlich den Weg links ab von der Straße. Hier wuchs schon Luzerne mmmh. Die kurze Zeit, die Frauchen brauchte, um in den Sattel zu klettern, nützte er, um sich die Backen richtig vollzustopfen. Dann ging es los. Im milden goldgelben nachmittäglichen Sonnenlicht tanzten die ersten Mücken, Vögel zwitscherten glücklich und Frauchen sang ein Lied. Der Weg war leider sehr hart, so marschierte er im flotten Schritt dahin. Links hinter ihm rollten plötzlich Steinchen die Böschung herab und er wäre - beinahe - erschrocken. Ein vorwitziger Rehbock hielt gerade noch inne, um ihn vorbeizulassen.
Nach einer Weile mußte er jedoch die Sache selbst in die Hufe nehmen. Jetzt wollte er aber doch noch wenigstens das letzte Stück ein bißchen laufen. Na geht doch! Jetzt noch schnell den Weg hinunter, vorbei am betörend duftenden Schwarzdorn, der in vollster Blüte stand. Weiter, weiter vor seinem Auge sah er nur noch den Garten mit dem saftigen Gras. Dort würde er jetzt mindestens für eine 1/2 Stunde so richtig fressen dürfen.
Sich richtig in das saftige Grün hineingraben, und vollstopfen, daß es links und rechts von den vollen Backen nur so herausquoll, befor er es genüßlich zwischen die Zähne brachte. Wie herrlich das Leben doch sein kann!
Greta
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Unter dem Auge des Herrn gedeiht das Pferd (arab. Sprichwort)

Geändert von Greta (25.04.2010 um 00:43 Uhr)
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