Samstag Morgen 5Uhr30. Schnell aufgestanden und in den Stall gehuscht, um die Pferde zu füttern. Der Dicke bekommt heute eine größere Portion Kraftfutter und Heu.
Zwischenzeitlich mache ich für meinen Mann und mich Frühstück, packe alles für mein Pferd und für mich in den Wagen und knapp vor 7 Uhr geht die Stute in den Auslauf und blickt mir wehmütig nach, als ich den Dicken zum Hänger bringe, um ihn einsteigen zu lassen. Mit meinem Pferd hinten dran, fahre ich in einen schönen warmen Frühlingstag. Im Tullnerfeld werden wir schon von Gerald und seiner Frau erwartet. Ausladen, aufsatteln und drei Pferde in Hundebegleitung tragen ihre Menschen entspannt und zufrieden durch kleine Ortschaften, in denen das sonntägliche Leben gerade erwacht, Richtung Wald. Die Buchen tragen schon ihr hellgrünes Frühlingskleid und mein Dicker verkostet genießerisch den ein oder anderen Zweig mit den zarten Blättern. Über dunkle Naturböden geht es stetig bergan, durch einige Bäche, bis wir am ersten Waldgasthof vorbeikommen. Nachdem der 1. Mai ist, treffen wir auf einige Wanderer und Mountainbiker. Gerald ist ein guter Scout und navigiert uns sicher durch das Wegegewirr. Auch wenn er diesen Trail das letzte Mal vor 7 Jahren geritten ist, und sich seit damals einiges verändert hat und die Markierung nach und nach immer dürftiger wird, bis sie komplett verschwindet. Gerade als ich fröhlich hinter den beiden galoppiere, dreht sich Gerald um und weist auf die Beine meines Pferdes, um mir mitzuteilen, daß der linke Hufschuh fehlt. So wende ich mein Pferd und es geht zurück. Nach einem guten Kilometer, als ich schon alle Hoffnung fahren lassen will, sehe ich das schwarze Ding zwischen den Steinen liegen. Noch einmal Glück gehabt! Anziehen und es geht wieder zurück. Als ich den Platz erreiche, wo wir uns getrennt haben, sehe ich niemand mehr. Ich reite noch ein bißchen weiter und gebe dann einen lauten Pfiff von mir. Mein Dicker versteht offensichtlich ganz genau, was ich will - und wiehert - !! Ich reite den Weg weiter, da ich Hufspuren am Boden finde und nach einigen hundert Metern, hinter der nächsten Kurve treffen wir uns wieder. Wir reiten durch die wunderschöne hügelige Waldlandschaft bis wir am Beginn des Irenentales, Richtung Purkersdorf plötzlich einen Klettergarten vor, bzw. über uns haben, der an diesem Tag hochfrequentiert ist, laute Rufe, Lachen etc.. Menschen fahren an einem Seil über uns, von Baum zu Baum srrrrrrrr. Der Kontrast der Stille des Waldes zu diesem geschäftigen Treiben ist erschreckend. Über die Köpfe der Pferde fahren immer wieder Menschen am Seil dahin und mein Dicker goutiert das gar nicht. Ich steige ab und wir rutschen und hanteln uns den steilen Hang bergab. Geralds Stute setzt sich auf ihre gewaltige Hinterhand und rutscht mit ihrem Reiter ziemlich unbeirrt bergab, wie auch das Pferd seiner Frau. Wir überqueren die Straße und haben somit den weitest entfernten Punkt unserer Tour erreicht. Nun geht es wieder Richtung Tullnerfeld und uns empfängt wieder die wohltuende Stille der Natur. Ein schmaler verträumter Pfad führt eintlang eines Bächlens. Wir lassen die Pferde trinken und folgen dann der kleinen Straße, bis wir die Abzweigung zu einem idyllitschen Waldgehöft nehmen. Dort gibt es einen Stehtrunk für uns. Etwas später finden wir dann eine prächtig gelbleuchtende waldumsäumte Löwenzahnwiese. Gerald und seine Frau hobbeln ihre Pferde und ich lassen meines nach einiger Überlegung frei. Die Tiere genießen die Pause sowie das saftige Frühlingsgras in vollen Zügen. Wir auch, statt Gras halten wir uns aber an unsere Brote und Getränke. Es ist die perfekte Idylle. Mein Dicker zeigt mir aufmerksam an, wenn sich jemand nähert, lange bevor ich die Menschen selbst wahrnehmen kann.
Nach ca. einem Stündchen satteln wir wieder auf und es geht weiter durch Tann und Forst. Ein Traum!
Schließlich kommen wir noch an einer Klosterruine mit einer Kraftquelle vorbei, von deren Wasser Rösser Hund und Menschen trinken, dann haben wir den Riederberg erreicht und nun geht es bergab Richtung Stall.
Die Pferde werden versorgt, und ich verlade mit Hilfe von Geralds Freu meinen Dicken, der sich jeden Fuß einzeln in den Hänger heben läßt - ich glaube, das macht er absichtlich

-. Dann schließen wir die Hängerklappe und ab geht die Post, nach Hause.
Daheim erwartet mein Pferd eine gemütliche Box, nachdem er sich ausgiebig im Auslauf gewälzt und entspannt hat. Ein traumhafter Tag nimmt sein Ende!
Greta