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Alt 13.09.2011, 15:23   #14
Alpentrekker
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Standard Mongolei Altai 2011 3.Tag

Um 6 Uhr ist Tagwach und wir bekommen Frühstück im Ger. Die selbst frittierten Brötchen, sind handlich klein und können mit 3 verschiedenen Buttersorten gefüllt werden. Die erste ist frische Yak-Sahne, die sich während 1-2 Tagen hält und wie Schlagsahne steif und süss ist. Später wenn sie dann überkippt, wird sie einfach mit Salz verfeinert und weiterhin bis die Schüssel leer ist aufgetischt. Die alte Sahne ist dann so sauer, dass man selbst mit dem Salz die Säure nicht mehr übertünchen kann. Wir brechen auf und folgenden der Südlichen Berflanke auf die Strasse und den Fluss zusteuern, der in unendlichen Windungen nördlich von uns im breiten Tal verläuft. In der Ferne grüsst der kleine Ort Saksai und sowie wir die Strasse erreichen, führt diese mit mehreren Brücken über den Fluss. Wir haben inzwischen das Haupttal erreich und dieses scheint sich unendlich aus zu dehnen Richtung Westen. Der Fluss schlängelt sich der nördlichen Bergflanke entlang und wir reiten über heftige Schottersteine immer im Bereich der Strasse dem Fluss folgend nach Westen. Es ist heiss. Vom wolkenlosen Himmel brennt die Sonne und wir versuchen unsere Pferdchen zu motiveren. Aber der steinige Untergrund lässt sie lustlos dahinschlurfen und wir kommen schlecht voran. Es wird Mittag und wir finden ein Ger, dessen 70jähriger Bewohner und erklärt, dass wir dem Fluss nicht weiter folgen können, denn weiter im Westen wird das Tal ganz eng, und der Fluss führt soviel Wasser, dass die Strasse überspült ist. Wir sollen das nördlichere Tal nehmen und die viel weiter nördlich verlaufende Route wählen, das sei sicherer. Wir lechzen nach etwas Tee und sind mit allem einverstanden, damit er endlich zur Einladung kommt, was dann auch prompt geschieht. Mit einigen Täfelchen Schockolage ausgestattet, die Pferde wurden zum Grasen angepflockt, betrete ich als Aeltester der Gruppe das Ger zu erst und werde zum Ehrenplatz geleitet. Berdibek der Uebersetzer erklärt, wo wir herkommen und zum älteren Herrn gesellt sich nun eine ebenso betagte Dame, wohl seine Frau und zwei Enkelkinder. Nach 3-6 Tassen, je nach Person, verabschieden wir uns und reiten weiter nach Norden, um den Berg herum und gelangen in das nächste Tal, welches nur aus einer riesigen Steinwüste zu bestehen scheint. Kaum Gras so weit das Auge reicht und nur am hintersten Ende, sehen wir einen grünen Strich in der flimmernden Luft, der sowas wie Wasser verheissen könnte. Wir bewegen unsere 4 Beiner dazu etwas flotter zu gehen, und hoffen, dass sich dieses grüne Band bewahrheiten möge. Die Wüste duftet jedoch herrlich nach ewas wie Eukaliptus. Nach 3 Stunden ist es jedoch noch immer genau so weit weg wie zuvor und mein Mund fühlt sich an wie aus Löschpapier. Der Himmer hat sich vor uns etwas verfinstert und in der Ferne hören wir Donner grollen. Links vor uns am Horizont sehen wir das es an einem Berghang zu regnen scheint und könenn den Donner dann auch dort zuordnen. Ueber uns jedoch noch immer die sengende Sonne und wir treiben unsere Pferdchen voran, um endlich dem Ende des Tales näher zu kommen. Die Steinwüste unter uns scheint etwas grüner zu werden, und bald kommen wir auf Flächen, die gemäht wurden. Die einzelnen Schnäuze lassen den sichelförmigen Ablauf der Schneidebewegung bestens erkennen, und die geschnittenen Flächen sind vielleicht 0,5 bis 1 qm gross. Wir lassen die Pferde auf den goldbraunen Grassflächen etwas weiden und traben dann auf diesen weiter immer nach Westen. Bald treffen wir auf die ersten Leute und fragen, ob sie wüssten ob in der Nähe Wasser sei. Wir müssen nur das Tal queren, der Flusslauf sei zwar grösstenteils versiegt, aber immer mal wieder tauche Wasser aus dem Untergrund auf und wir würden sicherlich welches irgendwo finden. Gesagt getan und die Pferde laufen auch plötzlich freiwillig, weil auch diese vom Durst getrieben, das Wasser gerochen haben. Wir finden noch weitere Grasflächen, auf denen wir unsere 4 Beiner anpflocken können und wir unsere Zelte aufbauen. Wir gehen baden, während sich das Gewitter am Horizon auflöst und einer herrlichen Abendstimmung weicht. Pat bringt den Benzinbrenner zum zischen und wir geniessen unsere Trekkingmahlzeit, während es langsam etwas kühler wird.
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Geändert von Alpentrekker (13.09.2011 um 16:51 Uhr)
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