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Sonntag, 28.8. Cholak Dabat – Kisilja
Das Wetter hat wieder umgeschlagen und die Sonne strahlt vom Himmel, trotzdem ist es deutlich kühler geblieben, aber die Landschaft wirkt viel freundlicher. Wir müssen entscheiden welchen Weg wir nehmen und haben das Wetter abhängig gemacht und da dieses nun mitspielt, gehen wir den längeren und angeblich schöneren Weg, über einen Pass, der uns recht nah an die Chinesische Grenze bringt, vor der Berdibek ein Heidenrespekt hat. Es hat Bodenfrost, doch wenn die Sonne so scheint machen die Temperaturen nicht so viel aus. Ich zieh die langen Unterhosen doch wieder aus, bevor wir uns mit Abschiedsfotos von dieser Familie verabschieden. Die Landschaft wird wieder abwechslungsreicher und wir finden noch jede Menge Gers.
Peter versucht Tempo zu machen, aber Berdibek hat Probleme mit dem Packpferd oder seinem Reitpferd. Seit dem Altai ist er deutlich langsamer. Peter geht nach hinten, um ihm zu helfen und ich mach vorne Tempo, damit wir etwas schneller an die Wegkreuzung in das andere Tal kommen. Es sind ja nur 15 km ! Doch die können sich ziehen, wenn die Pferde nicht voran laufen. Gegen Mittag kommen wir an die Kreuzung und treffen auf Motorräder mit je 5 Personen . Sie wollen Fotos von sich und den Motorräder, die schneller sind als die Pferde.
Ich kann verstehen warum sie die ausgetauscht haben. Sie erklären, dass es kein Problem gäbe mit dem Weg den wir nehmen wollen. Doch Berdibek ist immer noch nicht überzeugt! Er will lieber den einfacheren und
kürzeren Weg gehen. Doch wir haben noch Zeit bis wir wieder zurück sein müssen und wollen lieber den schöneren Weg gehen. An der Strasse entlang finden wir viele weggeworfene Vodka Flaschen. Die verrotten leider nicht. Wir kommen durch den Fluss, machen Mittag von einer Yakherde umgeben. Wir haben morgens die Thermoskanne mit heißem Wasser füllen lassen , das nun genutzt wird Erbsensuppe zu machen, wie Tags zuvor auch schon. Diese ist sehr nahrhaft und gibt was Warmes in den Magen. Peter hat beim Aufsteigen ein Problem mit seinem Pferd, da der Sattel verrutscht ist. Das Pferd rennt mitsamt Sattel unter dem Bauch buckelnd davon. Wir haben Mühe es wieder einzufangen. Ein Riemchen ist kaputt und der Sattel hat etwas gelitten. Sonst ist nichts weiter passiert. Wir satteln neu, Peter flickt das kaputte Riemchen und wir können weiter.
Wir bekommen um 3Uhr nachmittags einenTee, wieder bei einer Mongolischen Familie. Die Gers sind kleiner und Peter stößt sich beim Eingang den Kopf, da es direkt nach der Tür nicht wie gewohnt gleich höher wird.
Wir sitzen beim Tee und direkt neben uns läuft der TV. Eine Unterhaltung kommt nicht wirklich in Gang, da die türkische Soapopera wichtiger ist.
Die km Angaben zum See sind sehr unterschiedlich. Jeder warnt uns vor der chinesischen Grenze und so ziehen wir am Fluss entlang, hoffend auf ein windstilleres Plätzchen mit viel Gras. 4km vor dem See finden wir das auch. Wir schlagen unser Lager auf an einem Bachbett mit viel Gras für die Pferde. Im Hintergrund die Gletscherberge, die an China grenzen.. Der Gang zum Wasser ist etwas abenteuerlich, da wir immer wieder von Hubble zu Hubbel hüpfen müssen um trockenen Fußes zum Wasser zu kommen. Da heute Sonntag ist und wir genügend heißes Wasser haben, bekommen wir ein 3 Gänge Menü, sogar mit Nachtisch.
Wir können mal wieder bis halb 8 draußen sitzen, bis die Sonnen hinter dem Berg verschwindet und es wieder frisch wird. Im Zelt hören wir die Pferde grasen und den Bach rauschen. Vieherden haben wir hier keine mehr gesehen
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