...als mein Pferd heute die Dorfstraße Richtung nach Hause, im nicht mehr ganz flotten Schritt, nahm und nach rechts zur letzten Wiese schielte, ließ ich ihm seinen Willen und voll Freude machte er sich über die Grasbüschel her. Es war schon spät und mehr als dämmrig. Ich saß ab und lehnte mich gemütlich gegen den warmen Körper meines Pferdes.
Unwillkürlich fiel mein Blick in unseren Garten auf die Ziegenwiese. Der E-Zaun war, soweit ich das in der beginnenden Dunkelheit noch sehen konnte, locker, also offen und ich dachte, mein Mann hätte die Ziege schon in den Stall gelassen. Ein, zwei Minuten später konnte ich die Konturen dieses edlen Tieres in der Dunkelheit ausnehmen. Sie stand am ROSENBEET!!!
Mein über das aprupte Ende der Graserei enttäuschtes Pferd hinter mir herziehend, hastete ich in den Hof. Gerade konnte ich den tonnenförmigen Körper meiner Ziege hinter der Terrasse langsam verschwinden sehen. Bei mir dachte ich: ist mir in letzter Zeit eigentlich gar nicht aufgefallen, wie dick sie geworden ist?!
Mein Pferd schnell angehängt und in den Garten gelaufen und "Disi" gerufen. Sie kam nicht, blieb aber stehen und als ich mich näherte, setzte sich Madame in Richtung Ställchen, welches im Pferdestall liegt, in Bewegung. Der runde Körper schaukelte gemächlich hin und her, bei jedem ihrer eleganten Hüpfer und bestätigte mich in dem Entschluß, ihr Futter in der nächsten Zeit etwas zu kürzen. Als ich die Boxentür hinter ihr schloß, dachte noch: wie brav !, heute kein Abstecher zur Futterkiste oder nachgeguckt in einem Kübel...
Nachdem ich den Sattel wegräumen wollte, fiel mein Blick vor die Futterkiste, auf den Boden. Denn dort lag der Kübel in welchem die Rübenschnitzel und etwas Gerstenschrot für die Pferde für heute abend gewesen waren. Ja, der war leer, feinsäuberlich ausgeschleckt, schöner hätte ich ihn nicht auswaschen können. Das erklärte die rundliche Form meiner Ziegendame
, welche sich inzwischen gemütlich auf ihr Birkenblätterbettchen gesetzt hatte und genüsslich wiederkäute
.