Servus Gerald!
Schafgarbe, Brennessel, Wegwarte, Beinwell und viele andere Kräuter werden von Pferden im grünen Zustand nicht aufgenommen und regelrecht gemieden. Diese Kräuter werden - wahrscheinlich aufgrund ihrer starken Wirkstoffe bzw. vielleicht auch Eigengeschmack - nur im getrockneten Zustand gefressen. Das habe ich beobachten können.
Es kann also Sinn machen, diese Kräuter - in kleinen Dosen - zeitweise zuzufüttern.
Zuviel würde ich nicht geben, denn die Wirkstoffe sind teilweise stark.
Weiters konnte ich auch feststellen, daß Löwenzahn, Ackerschachtelhalm, Spitz-und Breitwegerich (läßt sich eher schwer trocknen, wenn er dabei dunkel wird, sind die Wirkstoffe futsch) , Wiesenkerbel , Klettenblätter, Disteln, Girsch sowie Beifuß und viele andere, sehr gerne zu ganz speziellen Zeiten gefressen werden. z. B. Beifuß vorzugsweise Ende September bis zum Abfrieren der Pflanze, also ungefähr zur Zeit wenn die Blütentriebe ausgebildet sind und danach.
Gerne aufgenommen werden auch Haselzweige, Eschenblätter, Rot- und Weißbuchen...
Zur Zeit ist mein Dicker ganz wild auf Sternmiere. Als er einmal eine Kolik hatte, (und nur damals) leckte er immer wieder an Böschungen von der Lehmerde.
Auch gibt es manchmal ganz individuelle Vorlieben. Konnte bei zwei schwarzen Pferden (und nur bei ihnen) beobachten, wie sie genüßlich im Herbst Nußblätter verdrückten, andere hatten nach einer kleinen Kostprobe gleich genug. Meine kleine Stute kostet mit Vorliebe im Hochsommer - trotz meiner anfänglichen Verhütungsversuche - einige Blätter vom Schöllkraut (!) das würde ich niiiie füttern, denn der Saft ist giftig und ätzt. Ihr jedoch scheints nichts auszumachen...
Ich gehe davon aus. soferne der Grünhunger nicht unbändig ist, daß Pferde in der Regel recht genau wissen, was ihnen bekommt und man beim Beobachten ihrer Pflanzenauswahl nur lernen kann. So lasse ich sie auch bei Ritten naschen, wenn sie dringend auf eine Pflanze zeigen

.
LG
Greta
P.S.: mit dem Heu habe ich Glück. Es ist ungedüngt und artenreich.