Moin Gerald,
dann erst mal gute und schnelle Genesung deines Patienten!! Hast du ihm zum auskurieren seiner Verstauchung raus auf die Weide gestellt? Würde ich auch so machen

Luft, Sonne und frisches Gras haben noch so manches Wehwechen behoben...
zur deinen Fragen... ich denke, es kommt immer drauf an...
wenn du eine geeignete Koppel und Pferdeherde hast, dann ist raus sicher besser als Boxenruhe.
Ich hab z.B. schon die Möglichkeit, meine Pferde auf eine ganz gerade Koppel zu stellen. Auch für den Patienten ein eigenes gerades Stück abtrennen wäre kein Problem.
Vor zwei Jahren hatte mein Pferd eine schlimme Huflederhautenzündung (vom HS verschnitten). Wir waren in der Klinik (vor allem um eine Hufbeinabsenkung durch Röntgenbild ausschliesen zu können) und ihm wurde Boxenruhe auf sauberen Sägespähnen verordnet.
Zu Hause angekommen besprach ich das mit meinem Haus TA (den ich schon ewigkeiten kenne und sehr vertraue) Da ich keine Boxen habe, hätte ich ihm eine Boxengröße Offenstall abgetrennt und die mit Spähnen eingestreut. Er meinte, das bräuchte ich nicht - weil, der Klinik TA hätte ja meinen Paddock nicht gesehen. Sonst hätte er das so nicht verordnet. Aber mein Paddock mit Offenstall ist immer sauber und im Offenstall mit Fallschutzmatten und ausserhalb (damals) mit Holzhackschnitzeln (Eiche) ausgelegt. Das wäre optimal für die Hufe.
Also hab ich nur mein zickiges Stutpony von meinen gutmütigen Dicken fern gehalten und ihn ansonsten rumstapfen lassen wie er wollte. Es ging ihm glücklicher Weise bald besser...
Würde die Unterbringung vom Pferd anders aussehen, wäre Boxenruhe wohl angebrachter gewesen.
Fraglich ist auch, obs Sinn macht ein Stallpferd raus auf die Wiese zu stellen, das dann viell. herumtobt und die Verletzung schlimmer macht. Bei mir ist so, das die Pferde den Sommer über viel draussen sind, da mache ich mir ums rumtoben keine Gedanken, auch ein Patient könnte da draussen bleiben. Im Winter ists was anderes. Leider hab ich nicht so viele Koppeln, da bleiben die Pferde auch mal nur im Offenstall und toben auch mal, wenn sie auf die Weide dürfen. Einen Patienten würde ich dann zu Hause (im Offenstall) behalten...
Ich bandagiere auch nicht. Hab mal gelesen, das das Bindegewebe durch andauerndes bandagieren eher geschwächt, als gestärkt wird.
und... mein Pferd hat gute Beine, Bandagieren wäre da nur unnötiger Zeitaufwand *faulbin*
Allerdings kenne ich eine W-Reiterin, die Ihrem Pferd abends Wollbandagen anlegt (auf dem W-Ritt) das Pferd ist über 20 und macht seinen Job schon viele Jahre. Sie ist der Meinung, ihm dadurch Erleichterung zu verschaffen, weil die Beine sonst anlaufen und er am Morgen steifer wäre als ohne. Ich kann mir vorstellen, dass das stimmt! Und das Pferd ist topfit und läuft km um km, warum ihm nicht so helfen noch viele Jahre fit zu bleiben?
... kommt halt immer drauf an