Hier noch einige Infos zu meinem Pony. Nachdem ich beschlossen hatte, mir ein eigenes Reittier anzuschaffen, forschte ich während etwa zwei Jahren im Internet nach der passenden Rasse. Dabei kam es mir auf die folgenden Eigenschaften an:
- Stockmass um 140 cm (Gawan ist einige cm darunter), damit ich bei meinem “Scheitelmass” von 160 cm das Tier problemlos satteln und bepacken kann, und natürlich auch das Auf- und Absteigen unterwegs bequem ist.
- ein “Schwerathlet”, also Gewichtsträger und eher Schritt-/Trabpferd als Galopper, da ich vorhabe, Wanderritte ohne Trossbegleitung zu bestreiten und Schritt und Trab als die Hauptgangarten auf Wanderritten sehe.
- Ponycharakter, damit meine ich eine gewisse Eigenständigkeit und Gewitztheit; ich mag Pferde, die nicht allzu “dienstbeflissen” sind und auch deutlich zeigen, wenn sie etwas daneben finden. Da Fellponys auf den Fells (Hügeln, Hochweiden in Cumbrien) selbstständig überleben müssen, haben sie sich ihre Ursprünglichkeit erhalten, sehen allerdings auch nicht so “edel” aus wie etwa Warmblüter.
- Robustpferd, damit es auch bei Regen und im Winter nicht eingepackt werden muss.
- vom Zuchttyp her ein “Bauernpferd”, ähnlich wie die Freiberger in der Schweiz, das als Mädchen für alles (“you can’t put a Fell to the wrong job”) zu gebrauchen ist, dafür nicht in eine Richtung spezialisiert wie Renn- oder Kriegspferde; von meinen Möglichkeiten her, sowohl zeitlich wie fachlich, kann ich einem solchen Pferd eher bieten, was es braucht, als z.B. einem Lusitano, der als Stierkamppferd ein ganz anderes Training brauchte.
- kein Importpferd, sondern in der Nähe gezüchtet, damit es das hiesige Klima kennt, und ich sehen kann, wie es aufgewachsen ist.
Ich sammelte dann im Internet Infos zu verschiedenen Rassen wie Haflinger, Huzulen, Mérens, Bardigiano, Highlander u.a. Bei manchen Rassen fand ich keine Züchter in der Nähe, daher kamen sie nicht in Frage, bei manchen war die Grösse zu variabel und ich stellte fest, dass einige Züchter dazu tendieren, ihre Tiere möglichst gross zu züchten. Da ich besonders dunkle Farben mag, fielen z.B. auch die Alpen-Blondinen weg.
Schliesslich besuchte ich im Frühling 2006 die BEA (Landwirtschaftsmesse) bei Bern, wo eine Züchterin eine Fellstute zeigte. Im Sommer schaute ich mir dann bei der Züchterin (
Darky Fellponys) zuhause verschiedene Fellponys an, darunter den eineinhalbjährigen Darkys Reckless, den ich dann im Dezember kaufte und auf Gawan umtaufte.
Im Frühling des folgenden Jahres kam er in den Stall im Elsass, wo er sich gut in der Herde einlebte. Im ersten Jahr machte ich mit Gawan viele Spaziergänge in der Umgebung des Stalles. 2008 fing ich dann an, aus den Spaziergängen und Führübungen das Longieren zu entwickeln.
Im Sommer 2009, als Gawan viereinhalb Jahre alt war, wurde er langsam angeritten, wobei ich mit fünf Minuten Reiten in der Halle anfing, was im Laufe des Winters auf 30 bis 40 Minuten gesteigert wurde. Seit dem letzten Frühling reite ich ihn auch draussen. Zur Zeit besteht das Programm meistens aus einer Viertelstunde Führen/Longieren, dann etwa 20-30 Minuten Reiten in der Halle und dann noch ein Ausritt.
Und damit genug für heute und gute Nacht
Tanja