Zum Registrieren bitte hier klicken



Zurück   Satteltramp > TramperTalk > Pferdegesundheit

Pferdegesundheit Rund um das Wohlbefinden unserer Vierbeiner

Navigation

Partnerseiten
Kostenlos Werbung schalten!
[ Kontakt ]

Forenübersicht

Portalsuche

Erweiterte Suche

Veranstaltungen
Es gibt keine Veranstaltungen, die hier angezeigt werden könnten.

Adsense

Adsense Werbung

Futter-Optimierung

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 09.02.2011, 15:58   #1
gerald
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 03.02.2009
Ort: Österreich
Alter: 63
Beiträge: 1.140
Abgegebene Danke: 15
Erhielt 37 Danke für 33 Beiträge
Renommee-Modifikator: 18
gerald befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard Futter-Optimierung

Grüß Euch!

Über die "faden" Wintermonate habe ich mich wieder einmal der Fütterung gewidmet.
Unsere beiden Noriker sind nicht besonders unterschiedlich. Beide eher leichtfuttrig (eine besonders), werden stark beansprucht und stehen in einem Einstellbetrieb.
Dort wird sehr gutes Heu reichliches gefüttert und ein hochwertiges, haferfreies Müsli.

Jetzt habe ich schon oft gelesen und gehört, daß Ausdauerpferde nicht mit großen Mengen an Stärke gefüttert werden sollen. Ihr Verdauungsaparat ist daraf NICHT eingestellt, zu viele Körner können also u.U. sogar schädlich sein.
Die meisten größeren Futtermittelhersteller sind sogar schon auf diesen Zug aufgesprungen und bieten Stärkereduziertes, also Körnerfreies/reduziertes Futter an.

Der Fakt:
Die Stärke kann nur in einem relativ geringem Ausmaß im vorderen Teil des Verdauungstraktes verwertet wertden. Kommt das Zuviel dann in den hintern Bereich (Dickdarm), dann stört es die dortigen Bakterien, die auf Faserfutter eingestellt sind. Diese können dann die lebenswichtigen Aminosäuren nicht mehr aufschließen und verfügbar machen.
Die Ausdauerleistung sinkt, viele Pferde schwitzen dann stärker und es kommt zu einer Übersäuerung der Muskulatur, sprich Muskelkater.

Seit einigen Wochen füttern wir daher ein stärkereduziertes Futter (Equigard von St. Hipolyt) dazu, bzw als Teilersatz zum bisherigen Müsli. Ich habe mir die Mischung nach genauen Berechnungen selber zusammengestellt.

Das Ergebnis ist wirklich überraschend. Die besonders Leichtfuttrige hat trotz sehr guter Kondi immer stark geschwitzt und beide Tiere sind nach besonders langen Ritten/Fahrten am nächsten Tag manchmal etwas steifer aus der Box gekommen.
Seit der Umstellung sind diese steiferen Morgenmuskeln weg und die "Schwitzerin" saftelt deutlich weniger.

Mir scheint also, daß an dieser Sache etwas drann ist! Nicht das wir vorher irgend welche wirklichen Probleme hatten, aber jetzt ist es besser.

LG gerald
gerald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2011, 08:27   #2
Barfuss
Erfahrener Benutzer
 
Benutzerbild von Barfuss
 
Registriert seit: 02.12.2009
Ort: Forst
Alter: 57
Beiträge: 145
Abgegebene Danke: 1
Erhielt 0 Danke für 0 Beiträge
Renommee-Modifikator: 16
Barfuss befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard

na das ist ja mal interessant, werd ich mich auch gleich mal der sache widmen da unser Criollo auch sehr stark schwitzt.....unsere pferde bekommen auch abends immer karotten und etwas müsli...
Barfuss ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Alt 10.02.2011, 09:02   #3
Greta
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 29.12.2009
Ort: Österreich
Alter: 67
Beiträge: 414
Abgegebene Danke: 13
Erhielt 7 Danke für 7 Beiträge
Renommee-Modifikator: 16
Greta befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard

Servus Gerald!

2010 war ich zum ersten Mal soweit, daß ich meine Pferde, sofern wir nicht fleißiger unterwegs waren, langsam auf Gras und Heu hatte. Von Beidem so viel sie wollten.
Der Wallach war ja immer schon sehr leichtfuttrig, aber bei der Stute hätte ich mir nicht gedacht, daß es möglich sein könnte. Bei ein bis drei wöchentlichen Hausrunden sahen die beiden nach wie vor sehr gut aus, auch die Kondition ließ nichts zu wünschen übrig.
Im Herbst gabs dann noch einen Vitaminschub vor dem Winter durch die vielen Äpfel.
Im Winter füttere ich natürlich schon etwas zum Heu dazu, jedoch weit weniger Proteinhältiges wie früher. Daher bin auch auch auf Rübenschnitzel umgestiegen, von welchen ich früher eigentlich gar nichts hielt; viel Rauhfaser, Calcium, etwas Zucker ...., Leinsamen für Haut, Haar, Hufe und Gelenke und etwas gequollene oder geschrotete Gerste, sowie Karotten, Salze und Mineralien.
Ich glaube, es hängt, abgesehen von der verlangten Leistung, auch mit der Größe eines Tieres zusammen. Ein WB oder VB von ca. 1,65 m braucht schon deutlich mehr Eiweiß. Oder?
LG
Greta
__________________
Unter dem Auge des Herrn gedeiht das Pferd (arab. Sprichwort)
Greta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2011, 11:54   #4
gerald
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 03.02.2009
Ort: Österreich
Alter: 63
Beiträge: 1.140
Abgegebene Danke: 15
Erhielt 37 Danke für 33 Beiträge
Renommee-Modifikator: 18
gerald befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard

Servus!

Natürlich ist die Fütterung auch von der Rasse, bzw vom einzelnen Tier abhängig, abgesehen von der verlangten Leistung und der Haltungsart.

Tatsächlich empfinde ich "Hochleistungskörner", also Hafer, Gerste, Mais, usw und Wurzeln (Karotten, Rüben,...) als eher unnatürlich. Der gesamte Verdauungsaparat unserer Pferde entspricht trotz Domestikation immer noch dem der Wildtiere.Und wo hätten die nach Wurzeln gegraben oder solche Stärkebomben her gehabt? Ebenso ist unser heutiges Hochleistungsgras und das daraus gemachte Heu nicht mehr sehr "natürlich".

D.h. für mich, das ich die Rationen etwas ändern musste, hin zu faserreicher Struktur, so wie es früher bei Wildtieren normal war. Also weg von diesen extrem stärke- und zuckerreichen Futtermitteln.

Ich musste da Gott sei Dank zumindest beim Heu nicht so aufpassen, denn unser Bauer düngt seine Futterwiesen NICHT, er hat genug davon (12 Ha für 8 Pferde). Wir haben also Magerwiesenheu!

Beim nötigen Krippenfutter sieht es schon anders aus. Das Müsli hat doch relativ viel Stärke und Zucker. Das benötigen wir zwar, wenn wir besonders viel arbeiten, aber unter der Woche ist es anscheinend zu viel gewesen.
Um eine ständige Futterumstellung zu vermeiden, mischen wir jetzt das Faserfutter mit dem Müsli. Bei weniger Arbeit mehr vom Faser und bei starker Beanspruchung mehr vom Müsli.
So können wir sehr individuell anpassen, ohne eine wirkliche Futterumstellung machen zu müssen.

Weiters ist zu beachten, daß wenn man das Krippenfutter aus "Energiegründen" reduzieren muß, auch die Mineral - und Vitaminversorgung sinkt. Daher gibt es bei uns noch eine entsprechende Zufütterung dieser Stoffe. Ich mache das mit Semper Cubes von St. Hipolyt, ebenfalls genau berechnet.

Ich habe mir für diese Berechnung einfach herausgesucht, wie viel unsere Tiere von den jeweiligen Stoffen benötigen.
Dann heausgesucht, wie viel ungefähr im Heu ist und in den verwendeten Krippenfuttermitteln und den fehlenden Rest mit den Cubes ergänzt. So konnte ich auch die Vitamin- und Mineralstoffe genau anpassen.

LG gerald
gerald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2011, 07:01   #5
Daniel
Neuer Benutzer
 
Benutzerbild von Daniel
 
Registriert seit: 05.03.2011
Beiträge: 4
Abgegebene Danke: 0
Erhielt 0 Danke für 0 Beiträge
Renommee-Modifikator: 0
Daniel befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard Futter-Optimierung

Hallo Community,

habe auch ein paar Erfahrungen mit Stärke und Zucker bei meinem Leichtfuttrigen gemacht und geb sie hier mal wieder:

Getreide, schon in kleinsten aber regelmäßigen Mengen, ist regelrecht Gift für dieses Pferd. Der allgemeine Gesundheitszustand wird schlechter, was sich u.A. auch in vermehrtem Schwitzen, knapperer Ausdauer, häufigem Urinieren in kleinen Mengen und muffigem Winden äußert. Das ist das was man außen sieht.
Blutbilder zeigen dann erhöhte Muskelwerte und stark erhöhte Leberwerte. Nach einer Phase reichhaltger Müslifütterung über einige Monate hinweg waren die Leberwerte sogar 5-fach überhöht. Da die Leberwerte anschließend regelmäßig gemessen wurden, weiß ich jetzt ab wann man dies äußerlich merkt: Zumindest bei diesem Pferd erst ab 3-fach (!) überhöht.

Leider kam ich erst spät darauf, das Getreide wegzulassen. Tierärzte wissen da wenig, die letzte TÄ behandelte die Leberprobleme und empfahl mir gleichzeitig ein bestimmtes getreidehaltiges Müsli! Zwischenzeitlich hab ich viel recherchiert, beim eigenen Pferd eine Gegenprobe gemacht (Getreide geben und wieder Weglassen und jeweils Blutwerte messen) und kann aus diesen eigenen Erfahrungen und Erfahrungen einiger anderer mit ähnlichen Problempferden Geralds Zusammenfassung nur bestätigen: Es gibt Pferde, die Getreide fehlverstoffwechseln und daran erkranken. Bei leichten Verläufen äußert sich das "nur" in Leistungsschwäche (sichtbar z.B. durch den von Gerald angesprochene "Muskelkater" und starkes Schwitzen), bei schwereren Verläufen bis hin zu deutlichen Verschlagsysmptomen.
Mir bekannte, von getreidefreier Fütterung nachweislich profitierende Pferde sind: Einige Iberer, einige Isländer, ein Hafi, ein Morganhorse. Auf Getreidefütterung selektierte Rassen wie z.B. deutsche Warmblüter scheinen weniger betroffen zu sein, allerdings muss man sich fragen wo die ihre ihre Magengeschwüre, Koliken und Kotwasser her haben.

Zur praktischen Kraft-Fütterung in diesen Fällen denke ich, dass Gretas Hinweis auf (unmelassierte) Rübenschnitzel sehr gut ist. Bei der Scharnebecker Mühle bekommt man getreidefreie Pellets (heißt "Protect"). Dort auf der Website steht übrigens einiges zu diesem Thema nachzulesen.
Last but not least denke ich, dass bei Pferden die auf Getreide ragieren, auch auf Fruchtzucker wie z.B. Äpfel, Karotten oder zu jungem Gras verzichtet werden sollte.
Mein Pferd ist jedenfalls gesund und fitt seit wir auf all das verzichten.

Grüße, Daniel
__________________
Immer oben bleiben!
Daniel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2011, 08:42   #6
Alpentrekker
Erfahrener Benutzer
 
Benutzerbild von Alpentrekker
 
Registriert seit: 10.02.2011
Ort: Schweiz, Kt. Schaffhausen
Alter: 70
Beiträge: 181
Abgegebene Danke: 2
Erhielt 17 Danke für 11 Beiträge
Renommee-Modifikator: 15
Alpentrekker befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Alpentrekker eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard Leistungsfutter

Ich kann die Beiträge meiner Vorredner nur bestätigen. Leistungsfutter ist grundsätzlich weniger geeignet für Pferde. Es ist, wie wenn wir uns mit Schockolade ernähren würden. Wir mögens sehr, aber Leistungssportler essen lieber Spagetti. Heu liefert mehr Energie über längere Zeit und der Magen ist darauf optimal eingerichtet.

Nach meiner Erfahrung brauchen Pferde, die nicht wirklich arbeiten, kein Leistungsfutter. Was heisst nun Arbeiten ? Ist eine halbe Stunde longieren schon Arbeit ? 2 Stunden Ausritt ?

Folgendes Beispiel mag als Anschauung dienen: Ich habe meinen Araber (Flash, Wallach, 480 kg) auf 2 ha
Weide mit GPS versehen, mehrere Nächte jeweilsl 12 h lang grasen lassen, und dabei festgestellt, dass er in dieser Zeit rund 22 - 26 km grasend vorwärts gegangen ist. Daraus schliesse ich, dass für ein Pferd eine Distanz von 25 km nicht wirklich Arbeit ist.

25-30 Lkm mit Reiter würde ich mal als leichte Arbeit einschätzen, sofern das Pferd fit ist und der Reiter das Pferd entlastend reitet.

Warum füttere ich auf meinen Touren dennoch Leistungsfutter: Wie in vielen Situationen muss ich einen Kompromiss eingehen. Wir wissen dass unsere Araber ohne Leistung etwa 1,5 kg Heu pro 100 kg Lebendgewicht brauchen. Das sind für Flash etwa 8 kg. Bei Arbeit steigert sich dieser Bedarf bis auf das 2,5 fache... Wenn wir unsere Pferde gesamthaft 12 h am Tag arbeiten, mit ca 2 h Fresspausen, dann bleiben ihnen 12 h Zeit ihren Energiehaushalt wieder aus zu gleichen und sich aus zu ruhen.

Wenn ich nun abends, das zweifache = 16 kg Heu oder Gras zur Verfügung habe, dann wäre sein Energiebedarf für den Tag gedeckt. Diese Menge stehen uns jedoch nciht immer zur Verfügung. Das ist ein Grund für die Zugabe von Leistungsfutter.

Ein zweites Element ist die Zeit. Um 16 kg Gras oder Heu auf zu nehmen, braucht Flash etwa 11 h Zeit.
Das heisst es bleibt ihm nach obigem Beispiel nur eine Stunde sich aus zu ruhen. Diese Ruhezeit zu verlängern, ist der Grund warum wir trotz genügend vorhandenem Heu Leistungsfutter zufüttern. Denn es genügt nicht, dass die Pferde genügend gefressen haben, sie müssen sich auch ausruhen, um fitt zu sein für den nächsten Tag.

Optimalerweise füttern wir Gerste, da es etwa 50 % mehr Energie liefert als Heu, und leichter verdaulich ist als Hafer, können wir mit 2 x 1 kg etwa 3 kg Heu ersetzen. Dies bringt 2 h zusätzliche Ruhezeit.

Gruss Alpentrekker
Alpentrekker ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 00:13 Uhr.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
Template-Modifikationen durch TMS
Copyright 2008 by Satteltramp.eu
Design by Balu

Page Ranking Tool www.beliebtestewebseite.de

Pferde
Reitpferde
Freiberger

Reiten Forum

Verkaufspferde 24, der Pferdemarkt im Internet!
Powered by vBCMS® 1.3.0 ©2002 - 2025 vbdesigns.de