Heute Nachmittag muß ich arbeiten. Nachdem wieder ein strahlender Herbsttag ist, wollte ich vorher noch schnell einen kleinen Ritt machen. Alle Arbeiten schnellstmöglich erledigt, aufsatteln, den Hund nehm ich auch gleich mit, geht dann gleich in einer Wurst.
Begonnen hat es schon so, daß der Hund auf der Straße wie irre gezogen hat - nach vorne - , das Pferd wollte gar nicht in Schwung kommen - und ließ sich förmlich von mir ziehen

.
Am ersten Feldweg Hund von der Leine und aufgesessen. Siehe da, gleich merkte ich, daß mein Dicker äußerst gut gelaunt war, was bedeutet, daß ich auf den Hund besonders achten muß, damit er nicht in Hufnähe wie auch Bißnähe gerät, da mein Pferd kein Hundefreund ist.
Was soll ich sagen; Hund ist nicht von den Beinen wegzubekommen, schließlich schreie ich schon: "voran, geh vor"...
Nach 1 km, als sich alles soweit gut eingespielt hat, kommen mir zwei Männer mit Hund entgegen. Sie bleiben stehen, nehmen dann ihren gar nicht kleinen Hund sogar auf den Arm! Einer von beiden fängt an, einen Hochstand mit Hund hochzuklettern. (?)
Meiner ist noch ganz brav bei mir, und schon wieder fast unter dem Pferd. Also steige ich ab, leine meinen Hund an und wir passieren die Männer nach gut 50 Metern. Ich bleibe gleich abgesessen und Hund angeleint und marschiere weiter Richtung Straße. Meine Stiefletten drücken und reiben mich. Etwa nach 300 m erreichen wir die Straße, welche wir ein Stück entlang müssen. Hund zieht nach vorne, Pferd läßt sich ziehen.
Endlich kommen wir zur Forststraße. Hund ableinen, aufsitzen. Ich freue mich schon.
Jetzt wird alles gut.

Mit nichten. Der Hund hat sich heute entschlossen, nicht von den Hufen meines Pferdes zu weichen. Mein Dicker schüttelt unternehmungslustig den Kopf, was immer bedeutet: auf gehts!! Ich befehle dem Hund voran, geh vor, ich rufe, ich schreie. Ja, ich weiß, wie gut Hunde hören.
Schließlich läuft der Hund doch voran. Keine 300 m, dann ist er auf einer Fährte. Rechts steil bergauf ins Gebüsch. Ich rufe, lauter, schreie Hiiiiier!!!!! Endlich kommt er wieder, bricht laut knackend durch das Gebüsch und mein äußerst gut gelauntes Pferd nimmt diese Gelegenheit freudig wahr und fetzt aus, daß es nur so knallt - natürlich Richtung Hund. Ich denke noch, antraben und geregelt vorwärts das wird helfen, dem Pferd, dem Hund und mir. Hund kriegt wieder den Befehl - voran.
Das geht weitere 200 m gut. Dann ist er wieder auf einer Fährte rechts aufwärts ins Gebüsch. Ich rufe ihn, sehe ihn schemenhaft oberhalb des Weges pararell mit uns laufen. Mein Pferd hat die Ohren in Richtung Hund und macht sich schon bereit . Der Hund schießt herunter, wie eine kleine Kanonenkugel, ich drehe die Hinterhand meines Pferdes noch schnell vom Hund weg, schicke den Hund wieder voran. Einige Meter, das gleiche Spiel - ich kreische den Hund zurück - . Ja ich weiß, Hunde hören sehr gut, und es ist nicht nötig laut zu reden.
Absteigen anleinen - ich gebe auf -.
Wir nehmen einen Abschneider nach Hause, ich gehe zu Fuß, die Stiefletten reiben.
Als ich viel später wieder aufsteige läuft der Hund wieder unter den Füßen meines Pferdes .......
Schwarze Wutwolken über mir, von grellen Blitzen durchzuckt, kommen wir heim.
Greta