Hi Risha!
Soweit ich dieses Foto beurteilen kann, steht da ein Pferdekindchen - ein sehr fesches übrigens! - das sich selber überwunden hat, und dorthin gefolgt ist, wohin es alleine niemals gegangen wäre. Der Mut hat es verlassen und es möchte eigentlich nur so schnell, wie möglich zurück auf sicheren Boden.
Laß Dir keine grauen Haare wachsen. Schau, daß Du, im Rahmen eines weiteren Rittes, wenn es soweit ist, eine Gelegenheit findest, wie ich schon geschrieben habe, und es wird klappen.
... es war an einem heißen Augusttag, als meine Freundin und ich einem kleinen Pfad im Wald folgten, der sich verheißungsvoll in ein uns bis dahin unbekanntes Gebiet schlängelte. Wir strolchten damals stundenlang durch Wald und Feld. Irgendwann standen wir dann vor einer dichten Hecke. Wir ritten entlang, und fanden eine lichtere Stelle, wo wir unbeschadet durchschlüpfen konnten. Der Wald war hier zu Ende und wir folgten der unbefestigten Straße, bis wir auf erste Häuser trafen, und schließlich in einer Waldrandsiedlung endeten, die etwas erhöht, am linken Talrand saß. Wir wußten, um nach Hause zu kommen, müßten wir den rechten Talrand erreichen. So nahmen wir eine Gasse nach rechts abwärts, welcher wir geraume Zeit folgten. Plötzlich standen wir an einer Betontreppe. Beide Pferde trugen vorne und hinten Eisen. Meine Freundin, eine erfahrene Übernacht - Strawanzerin zu Pferde, wendete sich zu mir und meinte, "da steigen wir jetzt ab, wirds eh gehen?" Ich warf einen Blick auf mein Pferd, welches ruhig gelassen und voll Vertrauen neben mir stand. "Ich glaub schon", stammelte ich. Umkehren hätte einen sehr langen Umweg bedeutet, die Pferde waren schon müde und durstig. Im Tal, daß wußten wir, floß ein Bach.
Ein Gefühl wie Wackelpudding kroch meine Füße aufwärts Richtung Bauch. Die Treppe war zu lang, daß ein Pferd sich mit einem Sprung hätte "retten" können. Meine größte Angst war, daß er aufgrund der Eisen ins Rutschen käme. Meine Freundin stieg an der Seite ihres Pferdes langsam abwärts. Stufe für Stufe. Ich atmete tief durch, dann begannen wir behutsam und vorsichtig den Abstieg. Mein Pferd folgte mir bedächtig Schritt für Schritt die Treppe hinunter, als ob er das schon oft gemacht hätte. Unten angekommen war ich dennoch sehr erleichtert. Wir überquerten eine größere Straße und tauchten wieder in den kühlen schattigen Wald ein, um bald an einem Bach zu rasten .....
Ja, Pferde können Treppen steigen. Ich schließe mich Gerald an, sicherer ist bergauf. Und ich würde es nie mit einem übermütigen oder nervösen Pferd machen.
Liebe Grüße
Greta
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Unter dem Auge des Herrn gedeiht das Pferd (arab. Sprichwort)
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