Oh ja, es war wirklich keine schöne Arbeit. Am Samstag Abend kam die gesamte Kleiderschaft noch in die WaMa und wir unter die heiße Dusche. anders wärs nicht zu ertragen gewesen!
Ich schätze mal, daß das bei unseren Helfern ebenfalls 1:1 so abgelaufen ist...
Die Tradition des Funkenstelles hier in Oberschwaben und, ich glaube auch, auf der Alb (weiß nicht, ob das anderswo auch Brauch ist?) geht wohl schon sehr lange zurück.
Es ist das traditionelle "Winteraustreiben" (und die bösen Wintergeister dazu) immer am Sonntag nach Aschermittwoch.
Dazu wird schon Wochen vorher gesammelt, und zwar von den "Funkenbuben", meistens die Mitglieder der ortsansässigen Landjugend.
Fast jede Gemeinde hier hat einen Funken.
Gesammelt wird: (Obstbaum-)Schnittholz, die alten Weihnachtsbäume, teils altes Holz aus Scheunen ect. und natürlich altes Heu und Stroh der Landwirte, die ihre Schuppen leeren.
aus Holz wir eine sehr große Unterkonstuktion gebaut (meist mind. 5x5 Meter, oft auch mehr), auf welche dann das ganze Holz oben drauf geschichtet wird. Das Heu und Stroh kommt unten zum anfeuern rein.
Als Symbol für die bösen Wintergeister wird in die mitte eine hohe Stange gesetzt, an der Oben eine "Hexe" hängt (mit Stroh ggefüllte alte Klamotten und eine Maske; ich habe noch nie unter die Maske geschaut, also nehem ich die Symbolhafitgkeit der Figur mal an....

).
Das ganze wird zum EInbruch der Dunkelheit dann angezündet und niedergebrannt. Es gibt Glühwein, Schnäpse, Kinderpunsch und die von den Funeknmädchen traditionell gebackenen Funkenringe, die im eigentlichen einem süßen Hefezopfbrot entsprechen, aber halt in Ringform geflochten wurden. Teils gibts auch Apfelküchle oder gezogenen Küchle (in Fett herausgebacken), was unheimlich lecker ist
Es ist besonders für Kinder ein Riesenspektakel, und das Funkenfeuer brennt häufig bis tief in die Nacht bzw. glostet auch am anderen Morgen noch.
Heutzutage wird das Funkenfeuer auch oft schon am Samstag angezündet, wahrscheinlich deshalb, weil man da besser feiern kann, den Sonntag kann man ja ausschlafen.
Auch noch ein MUSS: Sogenannte "Funkenwachen": Die MUSS es geben, weil in den Tagen, bevor der Funken denn angezündet wird, immer wieder "gemeine" Leute unterwegs sind, die einem den Funken schon vor dem Termin anzünden. Gehört natürlich auch zur Tradiotion, da hocken die Funkenbuben dann etwa 2 oder 3 Tage vorher schon um den Funken und bewachen diesen.
Ob das Proceder am WE Erfolg hatte? Nun, wir haben ja seither Tauwetter, die Schneglöckchen schauen heraus und heute scheint die Sonne.........
Grüßles!