Pferde im Garten...
Immer schon wollte ich als Kind ein Pferd. Nie konnte ich verstehen warum das nicht gehen sollte, denn schließlich hatten wir einen kleinen Garten an unserem Mietshaus. Das sollte doch eigentlich kein Problem sein. Aber meine Eltern verweigerten dies beharrlich und so wurde ich ohne eigenes Pony groß. Aber irgendwann, da würde ich mein Pferd im Garten haben dürfen. Ich wusste es genau.
Doch bis dahin sollten noch viele Jahre vergehen. Meine Tochter wurde geboren und Jahre später reifte in Ihr der Wunsch zu reiten. So kam auch ich wieder mit diesen herrlichen Tieren in Kontakt und es packte mich augenblicklich wieder. Das war es was ich so lange vermisst hatte ohne es zu merken. Es kam wie es kommen musste und ein Pferd stand zum Verkauf. Das Ekelpaket des Stalls, ein brauner Araber mit ziemlich schlechten Manieren. Unreitbar und gefährlich. Was ich jedoch nicht wusste als sich meine kleine Tochter mit 8 Jahren auf Ihn setzte und ins Gelände ritt. Es muss wohl Liebe auf beiden Seiten gewesen sein, denn fortan war dieses Tier wie gewandelt. Und beide sind bis heute unzertrennlich. Klar das wir Ihn gekauft haben. Dann wurde der Stall aufgelöst und auch das Pferd auf dem ich mein Kind immer begleitete musste bald fort. Es tat mir so unendlich leid, aber noch ein Pferd war einfach nicht drin. Noch dazu war es ein gutes Distanzpferd das gar nicht abgegeben werden sollte, da brauchte ich gar nicht fragen. Und dann war er verkauft ! Ohne Vorwarnung. Ziemlich geknickt kam ich nach Hause und dort wartete eine grinsende Familie auf mich. Mein Mann hatte den Schimmel seinem Besitzer "aus dem Kreuz" geleiert obwohl er von Pferden so gar keinen blassen Schimmer hat. Er wollte mir damit eine Freude machen, einfach so.
Seitdem reiten wir wieder im Team. Und am Sonntag war es dann soweit. Die Sonne war herrlich, die Pferde schon wieder etwas besser bemuskelt und wir motiviert. Nach zwei Stunden kamen wir zuhause an. Der Ritt führte uns durch den von Kyrill arg gebeutelten Wald mit tollen Weitblicken ins Sauerland. Wir folgten dem Höhenweg und ein Stück der Sauerland Waldroute bis wir schliesslich in unserem Garten zur Pause einkehrten. Nachdem Pferde und Reiter sich gestärkt hatten nahmen wir den Rückweg in Angriff. Der Himmel färbte sich wunderbar rot als wir wieder am Stall ankamen und wir kamen uns vor wie Lucky Luke der in den Sonnenuntergang reitet. Ein perfekter Tag für unseren ersten 20 km-Ritt dieses Jahres. Ein zufriedenes Lächeln bemächtigte sich meiner als ich die Fotos zuhause anschaute, von meinen Pferden in meinem Garten.........
---es ist nie zu spät....und selten zu früh--
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