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Baumlos reiten

 
 
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Alt 09.02.2010, 10:04   #9
Orie
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Hallo Orava,

Ich habe ebenfalls einen baumlosen Sattel, den Freeform von Nomad (mittlerweile gibt’s da die Nachfolgemodelle).
Und bin auch schon in anderen baumlosen Sätteln geritten (Startrekk und Barefoot).
Von daher habe ich etwas Vergleichsmöglichkeiten.

Generell erstmal: Der baumlose Sattel (Freeform) war/ist soweit richtig gut.
Er ist allerdings anders aufgebaut als z.B. der Barefoot. Der Barefoot ist mMn sehr instabil, was eben auch der Gewichtsverlagerung, welche ja eine der Hauptaufgaben eines Sattels ist, nicht eben entgegen kommt. Der FF ist anders konzipiert, wodurch er auch eine bessere (keine Ideale!) Gewichtsverteilung erreicht.
Der Startrekk hat wiederum auch einen anderen Aufbau, der eigentlich derzeit der stabilste bei den Baumlosen ist. Diesen Aufbau halte ich für den Besten der Baumlosen. (Allerdings immer noch nicht für lange Vollgepäck-WRs, siehe Erklärungen unten)
Preislich lassen sich hier deutlich Unterschiede erkennen, aber diese sind tatsächlich auch begründet! (~400€ Barefoot und ~1200€ Startrekk sind Welten, welche man, insbesondere das Pferd, aber merkt!!!)

Die Meinung von Gerald, dass ohne Sattel reiten unschädlich fürs Pferd sei, kann ich nicht teilen. Es kommt auch hier immer auf die Dauer des Rittes, des Gewicht und vor allem auch noch das Können des Reiters drauf an. Sättel wurden mitunter deshalb erfunden, damit eben eine bessere Gewichtsverteilung auf dem Pferderücken stattfinden kann, nicht zum besseren Halt des Reiters, wozu er in der heutigen Form aber oft dienlich ist (z.B. wurden die Steigbügel erst Jahrhunderte nach den Sätteln erfunden, sie dienten/dienen zur Stabilisierung des Reiters, aber ob sie das immer erreichten…?)
Ohne die Steigbügel wäre sonst keine Argumentation pro Sattel vorhanden, wenn da nicht die Gewichtsverteilung wäre…

Es kommt freilich dann auch noch auf die Nutzung drauf an. Mit einem Barefoot würde ich keine längeren WRs unternehmen, INSBESONDERE nicht mit Vollbepackung. Auch auf den Produktinformationen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Sättel nicht geeignet sind für Gewichte über 90kg, und allem nicht über längere Zeiträume, welches man aber mit Sattel, Mensch und Vollgepäck um ein leichtes überschreitet.
Die Gewichtsverteilung kommt gerade mit Vollgepäck x baumlosem Sattel vollends aus dem Gleichgewicht, was sehr leicht nachgeprüft werden kann (Carolapad oder: den Sattel einfach mal an unterschiedlichen Stellen knicken….!)
Da keine Verteilung stattfinden kann, bekommt das Pferd idR zuviel an Druck auf der empfindlichen Lendenpartie ab.
Weiters noch: an den baumlosen Sätteln sind hinten kaum Plätze zum Aufliegen des Gepäcks (was ja eine Gewichtsübernahme des Sattels sein soll!) vorhanden (Wenn aber doch: keine Stabilität im Sattel, knickt ab, wieder ganzes Gewicht auf der Lendenpartie!). So wird das Gepäck dann meist einfach hinter dem Sattel auf die Decke/ das Pad/ die Schabracke ect. gelegt… Welche aber KEINE Wirbelsäulenfreiheit besitzt (außer, man bastelt sich selbst eine oder bestellt bei Medicheval/ Barthel ect. eine entsprechend Lange, Teure!). Ergebnis: Das Gepäck liegt DIREKT auf der Wirbelsäule… Schönen Gruß ans Pferd.
Liegt es aber umsichtigerweise auf einem entsprechenden Pad (s.o.) mit Wirbelsäulenfreiheit (schon mal besser!), wird es aber nicht durch die Auflagefläche eines Baumsattels verteilt und drückt immer noch auf die Lendenpartie….

Nimm mal ein Brett und lege es auf 2 Stuhllehnen. Dann lege ein Gewicht drauf. Das Brett biegt sich nicht, sondern verteilt das Gewicht auf das Komplette Brett.
Mach mal das gleiche mit einem (dicken) Schaumstoff… Es biegt sich durch in der Mitte…
Inwiefern ein Pferd das für WIE lange Zeit kompensieren kann, hängt GANZ entscheidend von seinem Trainingszustand, der RÜCKENMUSKULATUR und des tatsächlichen Gewichts im Sattel ab…..
Bitte nicht beschönigen, sonst belügt man sich nur selbst und das Pferd leidet….

Zu meinen Erfahrungen mit dem Baumlosen, den ich auch schon auf WRs hatte:
Der FF eignete sich insofern, dass er relativ stabil ist (im Vergleich zum Barefoot).
Er ist SEHR bequem zu sitzen. Aber: meine längsten Ritte mit ihm gingen nur über 3 oder 4 Tage, nicht länger. Und: ohne Gepäck (Begründung: siehe Oben).
Ich bin selbst zwar kein Schwergewicht, aber ich bin recht groß und schaffe eben auch dadurch ziemlich was auf die Waage im Vergleich zu einer 1,55m großen Elfe, die mit Sattel und Gepäck dann vielleicht gerade mal auf 80kg kommt…
Auch das muß man sich dann eingestehen.

Bitte überlege dir gut, WAS, WIEVIEL und WIE Du reiten willst… Und ob das tatsächlich auch reicht… auch in den nächsten Jahren.
Viele Leute glauben, in einem Baumlosen Sattel einfach eeeeendlich eine günstige Alternative zu einem passenden Baumsattel zu haben…. Aber sie rechnen meist nicht damit, dass sie a) sehr viel von Sattelpassformen verstehen sollten (Das Pad unterm Sattel bzw. die polsterbaren Bars des Startrekk müssen WIRKLICH passen und richtig gepolstert sein… da gehört schon etwas Sattlerverstand dazu, von wegen “ganz leicht selbst zu korrigieren“….!) und b) was und wie viel sie wirklich reiten bzw. unterschätzen auch teils ihr Gewicht fürs Pferd….

Ich kann davor wirklich nur warnen….
Ansonsten finde ich Baumlose Sattel sehr gut für
- Jeweils kurze Reitsequenzen (am Tag 1-2 Stunden)
- Übergangslösungen
- Stark verändernde Sattellagen (z.B. Figurlich oder Jahreszeitbedingt)
- Zum Angewöhnen an Sättel bei jungen Pferden (leichtes Gewicht, sehr gut änderbare Passform)
- Bei trächtigen Pferden
Aber immer mit dem Wissen, WER passt mir in JEDEM Individualfall den Sattel (die Unterlage) richtig an! Kann ich das selber? WIRKLICH?

Zu guter Letzt: ein baumloser Sattel, und „passt“ er noch so gut, ersetzt NIEMALS einen ideal passenden Baumsattel!
Wobei ich auch bei Baumsatteln die Meinung vertrete, dass es keinen 100% passenden Baumsattel gibt, weil dieser nun mal starr ist… (und auch die Flexbäume überzeugen mich nicht, ist aber ein anderes Thema!) Und das Pferd heute anders aussieht als morgen, nach 8 Stunden Reiten etwa 30kg weniger hat als vorher, heute mal mehr Heu, morgen mal mehr Stroh frisst oder wasauchimmer!)
Aber: es gibt IDEALpassende Baumsättel, und von denen rede ich!

Das wurde jetzt ein Roman, aber ich denke, dass es nicht ganz unwichtig für eine Entscheidung ist!

Grüßles, Heike
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Paige (11.02.2010)
 

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