Gestern ritt ich durch ein romantisches Tal, welches entlang eines Bächleins zu einem nahe gelegenen Zisterzienser Stift führt. Dorthin begaben sich mehrere Reiter zu einem Stelldichein, um das Licht von Betlehem und einen Segen für Pferd und Mensch zu holen.
Als ich mich noch knapp einen Kilometer vor dem kleinen Ort befand, trug mir der Wind den Glockenschlag der Kirchturmuhr zu.
Wir hatten uns verbummelt, und so mußte mein Pferdchen seine "Hufe unter die Arme nehmen". Wir flogen die letzte Strecke mit scheppernder Laterne, welche ich vorne am Sattel angebunden hatte und fliegendem langen Dirndlrock

auf dem matschigen Schnee, Richtung Kloster, dahin. (Manchmal wünsche ich mir einen Fotografen dabei

).
Im flotten Trab über die Straße (ausnahmsweise), durch den Torbogen, einer Kastanienallee folgend in den ersten Hof, über den großen gepflasterten Platz, schnell durch das Tor in den wunderschönen inneren Hof, wo schon viele Menschen sich versammelt hatten.
Gerade erklang ein bezauberndes Glockenspiel, welches den stimmungsvollen Stiftshof mit zartem Klang erfüllte. Der Priester hielt eine schöne Ansprache, dann wurde gebetet, gesungen und der Segen erteilt. Wer wollte, holte sich das Licht von Betlehem, dann trennten sich die einzelnen Gruppen und Reiter wieder.
Auf dem Heimweg, überließ ich meinem Pferd das Tempo und wir benötigten dafür eine geraume Weile, aber heute hatten wir ja Zeit....