Peter hält es nicht länger als 7°° im Bett aus und steht auf. Der Familienvater auch. Peter versucht den Ofen anzuwerfen. Die Frau grinst sich eins aus dem Bett heraus und auch wir schauen interessiert zu. Nur es will nicht richtig gelingen. Den Yakmist anzufeuern ist anscheinend nicht so leicht. Der Mann kommt, nimmt ein Stück einer alten Gummisohle, zündet es and und so fängt der Haufen an zu brennen. Wir stehen auch auf und schon bald ist der Tee fertig. Unter Mithilfe der ganzen Familie sind wir bald startklar. Fotos von allen und dem Töff und dem Mann mit seinen Kindern und dem Versprechen, welche zu schicken. Wir hoffen, dass sie auch wirklich zu den Leuten kommen. Da aber alle irgendwann nach Olgii kommen, sollte es möglich sein, dass Berdibek sie irgendwann verteilen kann.
Diese Familie zieht nun eh nach Olgii über den Winter und will nächstes Jahr zurück nach Kasachstan.
Wir gehen zunächst an das Wasserloch das Berdibek gezeigt bekommen hat und dann suchen wir auf dem Weg zum See nach der Flasche, die Olivia am Tag zuvor verloren hat. Berdibek und ich steuern plötzlich beide auf ein braune Etwas zu und tatsächlich wir haben die Flasche gefunden.
Die Pferde sind wieder sehr zügig unterwegs, doch nicht füttern??? Allerdings lassen wir sie doch am nächsten Wiesenstück grasen. Ein Mann kommt vom Berg herunter für einen Plausch. Er erzählt dass er einen Adler hat, mit dem er die Füchse erlegt hat und aus der seine Jacke gemacht ist.Wir reiten am Tolbo Fluss entlang und nach der nächsten Biegung haben wir eine traumhafte Aussicht in das nächste Tal. Gers stehen am Wasserlauf dahinter die rotbraunen Berge und die Ziegenherde auf der anderen Seite. Die Yaks stehen im Wasser um sich zu kühlen denn die Sonne brennt vom Himmel. Wir kommen von den hohen Bergen in tiefere Gefilde und sehen nun auch immer mehr Gers in den Tälern, die nochmals das Quartier bis in den November aufschlagen, bevor sie endgültig in die Winterquartiere umsiedeln. Peter kürzt die Mittagspause ab, wir verstehen nicht warum, nur um Batterien zu laden, die Eile? Er macht Tempo voran und als wir um 3°°nachmittags an einem wunderschönen Grasreichen Platz mit sauberem fließendem Wasser kommen, bleiben Olivia und ich zurück. Peter und Berdibek reiten ohne Gepäck nach Tolbo City. Wir machen nach gut 1 Woche Waschgang. Es ist sonnig und gut warm, endlich mal wieder Haare waschen. Ich zieh mich gerade an, als ich aufschaue haben wir Zuschauer. Es ist eine ganze Herde Yakbabys. Nur gut, dass kein Hirte dabei ist.
Wir bauen die Zelte auf was auch nur zu 2. geht, fangen an unser Zeug zu verstauen, als von den Gers eine Horde Jungs mit neugierigem Hello anrückt. Damit hört die Konversation aber auch schon auf. Sie ziehen bald wieder ab als sie merken, dass bei uns nichts zu holen ist. Wir fangen an Wasser zu kochen, denn wir haben ja Zeit und haben gerade den Capuccino eingeschenkt, als wir die Männer kommen hören. Wir hatten auf einen
gemütlichen Frauennachmittag gehofft! Bald ist das Wasser heiß für das Abendessen. Peter war einkaufen und bringt Cola, Saft und Kekse mit. Berdibek gratuliert mir zum Geburtstag und ich muss leider sagen, dass ich erst am nächsten Tag habe. Nun war der Einkaufsbummel verständlich.
Wir sitzen in der Abendsonne und genießen die letzten wärmenden Strahlen. Im Zelt saßen wir schon genügend als es draußen zu ungemütlich war. Ich gehe mit den Männern noch auf einen Plausch zu den Nachbarn. Olivia bleibt zurück und lernt Vokabeln für Südamerika. Wir werden zum Chai eingeladen und bekommen noch Un Kurdak vorgesetzt, schade dass wir schon gegessen haben, es schmeckt lecker, denn wir probieren höflicherweise und ich hätte gerne mehr davon gegessen. Interessant ist, dass wir fast in jedem Ger einen TV und Videorecorder und Solar finden. Auch hier kommt die Energiewende, zwar nur mit 1 oder 2 Birnen aber immerhin. Die Leute nutzen draußen zur Arbeit das Tageslicht solange es geht und dann wird gegen 21°° das Abendessen zubereitet und die Milch verarbeitet. Peters Hut sorgt immer für Staunen und die Kinder sind Stolz als er ihnen den Hut aufsetzt und wir Fotos machen. Der eine Mann ist Adlerjäger und der Adler sitzt gerade mal ein paar Mter uns entfernt.
Wir müssen unseren Weg im Dunkeln durch die Hubbelpiste zurückfinden, dann noch einige Bächlein über-springen. Bei Tageslicht war es für mich nicht einfach aber im Dunkeln den Männern hinterher hecheln, war noch ein wenig schwieriger. Wir kommen wohlbehalten zurück.