Re: Ein Indianer kennt keinen Schmerz
Da hast du ausgesprochen Recht. Einfach herrlich, das Reiten.
Obwohl ich zur Zeit an einem grippalen Infekt laboriere, konnte mich gestern meine Holde überzeugen, doch reiten zu gehen. Das Wetter war etwas bescheiden, der goldene Oktober hatte sich ja an dem Tag verabschiedet. Es war also feucht, kalt und windig.
Den Pferden, die ja bereits ein kräftiges Winterfell vorweisen können, kam das Wetter *zupass. Endlich kein Schwitzen mehr beim rumstehen.
Die Stimmung war irgendwie unwirklich. Zerfetzte Wolkengebilde, Schleier von herabfallendem Regen in der Ferne, zwischendurch wieder blauer Himmel und Blick auf die weiß werdenden Berge. Kein Mensch weit und breit. Nur wir und unsere Pferde. Wir konnten beobachten, dass sich die Rehe schon in Gruppen von bis zu 20 Tieren zusammengeschlossen hatten. Das sagt uns - der Winter steht vor der Tür.
Wir ritten unsere Birkenwäldchenrunde. Etwa 12 Kilometer im langsamen und bequemen Jog (Trab) mit etlichen wunderbaren Galoppstrecken, die die Pferde völlig entspannt und mit Freude liefen. Selbst als direkt neben uns 2 Rehe aus dem Rapsfeld sprangen, keine Reaktion der Pferde. Normalerweise würde mein Zosse die Beine in die Hand nehmen und ab geht`s. Aber - nichts.
Obwohl wir diese Wege schon x- mal geritten sind, war es gestern wieder einmal so völlig anders als jemals zuvor. Kein Ritt gleicht eben dem anderen.
Für mich im Übrigen auch ein großer Schritt von meinem Siechtum weg.
Ein Indianer kennt halt keinen Schmerz.
Einfach herrlich, das Hobby Reiten.
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